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Halloechen wiedermal, liebe Leute!
Ich melde mich zurueck! Diesmal bereits auf der Suedinsel! Hab's endlich geschafft, das Fotoalbum der Nordinsel up2date zu bringen mit Beschriftungen & paar neuen Fotos von Taupo & Wellington - jetzt kennt man sich hoffentlich aus! :-)
An meinem letzten Abend auf der Nordinsel - und meinem einzigen Abend in Wellington - ging ich noch fuer 1, 2 Stunden mit paar Backpackern aus meinem Hostel aus. Es hat geregnet, also gingen wir nicht weit, aber ich wollte zumindest ein wenig mehr von der Stadt & ihrem Nachtleben sehen, ehe ich weiterziehe. Nichts Aufregendes, aber hat trotzdem Spass gemacht!
Am naechsten Morgen ging's schon ab auf die Faehre Richtung Suedinsel. Wiedereinmal grau in grau, Regen, nass... (Es war etwas anstrengend auf dem Schiff zu sein u alle, mit denen man ins Gespraech kommt, erzaehlen einem, wie schoen die Fahrt bei gutem Wetter normalerweise ist.) Kurz vor unserer Ankunft hab ich entgegen jeder Erwartung einen Blick auf die Buchten der Suedinsel, die am naehesten zum Hafen liegen, werfen koennen & das strahlende Tuerkies des Wassers war zum Glueck noch da! :-)
Auf der Suedinsel selbst kam ich in Picton an, aber da es da nicht allzu viel zu tun gibt & ich ja in 3 Wochen ganz viel sehen will, hat mich ein nettes Paerchen, das ich auf der Faehre kennengelernt hatte, mitgenommen nach Nelson! Das war eine verrueckte Geschichte, denn durch das Schlechtwetter hatte die Faehre solch eine grosse Verspaetung, dass viele der Passagiere ihre Anschlussbusse verpassten. Statt die Leute ihrem eigenen Schicksal zu ueberlassen, begann das Schiffspersonal Privatfahrten zu organisieren, indem sie die Autofahrer des Schiffs mittels Durchsagen baten, sie sollten sich melden, wenn sie nach Nelson oder Christchurch (die naechstgroessten Staedte westlich/oestlich von Picton) fahren & noch einen Platz freihatten. Auf der anderen Seite sollte man sich als autoloser Passagier melden, wenn man seinen Anschlussbus verpasst & nicht weiterkam. Ich hatte zwar gar keinen Anschlussbus gebucht, hab's aber trotzdem versucht & so Greg & Lauren kennengelernt, die mit ihrem Neugeborenen (Jack) Greg's Eltern in Nelson besuchten.
Die kurze Autofahrt (ca. 1,5 h) war sehr abenteuerlich, es schuettete naemlich in Stroemen u tw. war die Strasse nur einspurig befahrbar, weil umgestuerzte Baeume die Fahrbahn blockierten! Dazu muss man sagen, dass das Strassennetz in Neuseeland ganz anders funktioniert als in Europa. Es gibt entlang jeder Kueste nur eine Autobahn, diese ist aber in jede Richtung nur einspurig, also wenn diese blockiert sind, geht's einfach nicht weiter! Zum Glueck war's nicht ganz so wild, als wir nach Nelson aufbrachen, & Greg ist auch ein ausgezeichneter Fahrer gewesen, also kam ich sicher an. ;-)
In Nelson checkte ich erneut in einem der YHAs (Hostelkette) ein. Sehr nett! Tischtennistisch, Tischfussballtisch, Dartscheibe, Lounge & Fernsehzimmer! Kueche & Badezimmer sauber & bequeme Betten.
Insgesamt verbrachte ich 3 Tage in Nelson. Ich hatte gehofft, dort paar Radrouten abzufahren und/oder weiter oben im Norden den Abel Tasman Park zu besuchen, der hauptsaechlich aus mehreren Buchten besteht, die man entweder mit Wanderungen durch den Wald oder durch ein Wassertaxi abklappern kann. Leider ging keiner dieser Wuensche in Erfuellung, da das Wetter nicht mitspielte. Aber Nelson selbst ist ein schoenes Staedtchen & ich sah mir dafuer die Stadtkirche an (unerwartet schoen & detailliert, gar kein junger Neubau!), besuchte das etwas auswaerts gelegene WOW-Museum (Museum Of Wearable Arts and Car Collection) & hatte nette Filmnachmittage (Matrix-Marathon, alle 3 Teile in einer Tour) mit den anderen Rucksackreisenden aus meinem Hostel. An meinem letzten Morgen vor der Weiterreise nach Westport zwang ich mich doch auf's Fahrrad, radelte 1 h in die naechste Ortschaft (Richmond) & drehte dann um, da es wieder nass wurde. :-/
Nun muss ich euch ein Gestaendnis machen. Ich habe bis jetzt groesstenteils in NZ gehitch-hiked. Ich weiss, manche von euch sind jetzt vermutlich besorgt, sauer, dass ich mich so achtlos in Gefahren stuerze... Da kann ich nicht dagegen sprechen. Es birgt Gefahren mit sich, aber gleichzeitig ist es hier in Neuseeland sehr ueblich - sogar die Kiwis selbt hitchhiken. Einfach, weil alles sehr nahe beeinander liegt & das oeffentliche Verkehrsnetz nicht gut ausgebaut ist. Am liebsten wuerde ich mir ein Auto mieten - das ist das Praktischste in Neuseeland! Aber ohne Kreditkarte und Reisepartner rentiert es sich nicht bzw. ist auch unmoeglich (Kreditkarte als einzige Sicherheit fuer Vermieter). Deshalb Daumen raus & weiter geht's!
Bis jetzt kam ich damit wirklich viel rum, hab tolle Leute kennengelernt & teilweise Plaene ueber den Haufen geworfen & es woanders viel schoener gehabt!
So auch auf meinem Weg von Nelson nach Westport. Murchison, ein kleines verschlafenes Staedtchen, liegt da auf halben Weg & Rob, ein junger Neuseelaender (19), der mich aufschnappte, wohnt dort. Wir sprachen ueber meine Kajak-Plaene fuer Westport & es stellte sich heraus, dass er selbst erfahrener Kajakfahrer ist & in Murchison gibt es auch viele Moeglichkeiten dafuer & es ist fuer Anfaenger leichter & sicherer dort. Also entschied ich spontan, dort zu bleiben! Im Endeffekt verbrachte ich einen Nachmittag auf der Farm von Robs Eltern, was echt eine tolle Erfahrung war! Ueberall Schafe & Kuehe & abends haben sie mich sogar aufs Abendessen eingeladen! Uebernachtet hab ich dann in einem supernetten Backpackers in Murchison selbst - "the Lazy Cow". Im Wohnzimmer brannte ein Feuer, wo ich meine Schuhe trocknen lassen konnte, jeden Tag gab's 1 Stueck Kuchen gratis, es war alles sehr heimelig & das Personal ausgesprochen freundlich!
Am naechsten Tag machte ich am Morgen den "Skyline Walk" - ca. 45 Min. durch den Wald auf die Spitze eines Huegels & von dort aus konnte man dann ganz Murchison von oben + Umgebung betrachten.
Am Nachmittag kam dann wirklich eine Kajakfahrt mit Rob zustande! Es waren naemlich zur selben Zeit, weil Osterferien, Studenten aus Otago da & insgesamt waren wir dann bestimmt 30 Leute, die den Fluss runter kajakten! Ich war ja kompletter Anfaenger, aber in meiner Gruppe von 7 Leuten fuehlte ich mich sicher & hab auch tolle Tips bekommen! Aufregend! :-)
Abends trafen sich nochmal alle auf dem Campingplatz, wo die Studenten uebernachteten - ein schoener Ausklang fuer meinen Aufenthalt in Murchison, denn am naechsten Tag ging's fuer mich weiter, wenn ich auch noch nicht wusste, wohin genau...!
Gestern also ging's weiter - und zwar mit einem netten Paerchen aus Holland, die genauso wie ich Richtung Westport wollten. Spontan entschied ich mich, Westport zu streichen & mit ihnen zu den "Pancake Rocks" zu fahren! Die beruehmten Gesteinsformationen von Punakaiki liegen schon ein Stueck suedlicher von Westport & direkt an der Westkueste. Der Name ruehrt von der Gestalt der Steine her - es handelt sich nicht um einzelne, riesige Steine, sondern um abwechselnde Schichtbildung aus Kalk & Schlamm, die die gesamte Formation im Endeffekt wie ein Palatschinken-Stapel aussehen lassen. Geologen sind sich bis heute nicht sicher, wie diese Form zustandekam bzw. wieso nur dort, aber schoen zum Ansehen sind sie auf jeden Fall! Langsam wird das Wetter wieder besser & so hatte ich sogar einen recht sonnigen, warmen Tag - passend zum Strandfeeling, das man immer schnell am Meer bekommt!
Bei den Pancake Rocks spuerte mich ein Tourguide auf. Er fragte, wo ich weiter hinwill & ob ich schon einen Bus habe. Ich sagte nein & so fuhr ich mit einer netten Truppe von Senioren im Tourbus weiter nach Hokitika, wo ich jetzt bin! Hier gibt's auch tolle Fahrradrouten & mit dem guten Wetter habe ich bessere Chancen, das Verpasste aus Nelson hier nachzuholen - DAUMEN DRUECKEN! :-)
Alles Liebe & auf bald!
eure Urlotte
- comments
gregsi sehr schön geschrieben. das per anhalter fahren is ja wirklich nit so schlimm! ;)