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In Hongkong verbrachte ich nur wenige Tage, gerade genug um mein China-Visum zu besorgen. Dabei durfte ein weiteres Mal Bekanntschaft mit chinesischer Beamtenlogik machen: Obschon ich ein 30-Tage-Visum beantragte stellten sie mir eines über 15 Tage aus. Begründet wurde dies damit, dass ich mein aufgrund eines Fehlers des Konsulats gecanceltes Visum nicht benützt hätte. Glücklicherweise reichten die 15 Tage genau aus für meine gebuchte Tour und erstmals stand keine bürokratische Hürde mehr zwischen mir und dem tibetischen Hochland.
Die drei Wochen, welche ich noch bis zum Beginn der Tour warten musste, verbrachte ich auf den Philippinen, wo ich gleich zu Beginn ein Spektakel miterleben konnte: Ostern!
Während anderswo Schoggi-Eier versteckt werden und einer der zwei jährlichen Kirchenbesuche absolviert wird nehmen es die Filipinos ernst, bluternst sogar: In einer grossen Prozession peitschen sich mehrere Dutzend Männer den Rücken blutig und beten laut um Vergebung ihrer Sünden. Die Prozession führt zu einem Hügel mit drei Kreuzen und nachdem die letzten Flagellanten von den Ambulanzen abtransportiert wurden kommt der grosse Auftritt der Hauptakteure: die Kreuzigung Jesu.
Während die beiden "Sünder" links und rechts nur ans Kreuz gebunden werden wird "Jesus" tatsächlich raufgenagelt. Nach einer Viertelstunde hat sich die hysterische Menge ein wenig beruhigt und Jesus wird mit einer Ambulanz und Blaulicht weggeschaft - zu realistisch solls wohl doch nicht sein. Man kann von solchem Fanatismus halten was man will, ich für meinen Teil bleibe bei den Schoggi-Eiern.
Nachdem wir unsere Kleider von den Blutspritzern gereinigt hatten, flogen wir an Ostermontag nach Boracay, einer knapp 4km langen Insel mit einem der schönsten Strände der Welt. Und obschon dieses kleine Paradies immer mehr von koreanischen und japanischen Pauschaltouristen überrannt wird machten eine Kombination von günstigen, atemberaubenden Tauchgängen (nicht wörtlich gemeint;) ), kitschigen Sonnenuntergängen, das mit 30Rp pro Flasche wohl günstigste Bier der Welt und tollen Bars meine Zeit auf Boracay unvergesslich.
Nach insgesamt 12 Tauchgängen mit drei Abstechern zu einem Wrack auf 30m Tiefe, einem weiteren Tauchkurs und einer Unter-Wasser-Bier-trink-Aktion gings zurück nach Manila und dann von dort aus weiter ins Land der roten Drachen und Logik-Verweigerer: Peking, China
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