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Brasilien - Land der andauernden, dunklen Wolken
Es schien wie verhext zu sein, in unseren 14 Tagen Brasilien schien kaum die Sonne. Wir landeten im Großstadtjungel Sao Paulo. Von Punkt A nach B , braucht man mindestens 1 Stunde wenn nicht länger, und dies ist völlig normal! Olga war da, und ich wollte sie am Tag nach unsere Ankunft natürlich besuchen, sie wohnte bei Viviane einer Freundin, die in der 11. Klasse mal in Deutschland war. Ines kurierte sich noch aus und ich machte mich 1 Stunde vor vereinbarter Zeit auf den Weg, denn noch wusste ich nicht, wie lange ich brauchen würde. Mit der Metro ging es nach 2mal Umsteigen zum Busbahnhof. Es war komisch alleine unterwegs zu sein. Ich stand etwas hilflos an einer Straße, von wo der Bus fahren sollte. Mit meinem Spanisch kam ich hier nur selten weiter und auf der Straße jemanden zu finden, der englisch sprach, sehr schwierig. Die Straßenecke gefiel mir gar nicht. von allen Seiten wurde ich komisch angeschaut und ich fragte mich langsam selber, was ich hier soll. Auf Hinweis unserer Rezeptionistin habe ich diese Strecke genommen, die andere sei viel zu gefährlich.. Na gut, irgendwann kam der besagte Bus und ich war noch mal ca. 1 Std. unterwegs. Ich hatte schon Angst, vorbei gefharen zu sein, deshalb fragte ich noch mal den jungen Typen neben mir, aber er und sein Kumpel sprachen englisch und meinten, sie sagen mir Bescheid, denn da müssten sie auch raus. Sie versuchten mir dann noch mit der Straße weiterzuhelfen, aber da ich auch nicht wusste wie weit das nun ist und da ich sowieso schon 2,5 Std. später dran war als gewollt, nahm ich einfach ein Taxi. Endlich stand ich vor der großen Eingangstür des Wohnblocks und dann kam mich Olga mit dem Vater abholen. Es war schon sehr emotional, denn immerhin haben wir uns so lange nicht mehr gesehen! Wir gingen mit Viviane und ihren Freunden irgendwo zum All-you-can-eat-Pizzahaus und es wurde leider etwas spät. Ich stieg glaube ich gegen 23 Uhr in den Bus in Richtung Jabaquara, den Weg, den mit meine Rezeptionistin abgeraten hatte. Dabei war hier alles viel einfacher. Ok, die vielen betrunkenen Jugendlichen im Bus, die zum Glück vor mir ausstiegen und die späte Uhrzeit machten mich etwas unsicher, aber die Umsteigeverbindungen war viel einfacher und ich sass ruckzuck in der Metro. Als ich dann noch die letzen 3 Blöcke zu Fuss zum Hostal laufen musste, hang ich mich erst an einen Vater mit Sohn, dann an einen alten Mann. Den kleinen Park durchquerte ich schnell alleine und schwup war ich gegen 12:30 endlich im Hostal. Am nächsten Tag zogen wir um zu einen CS, da dieser im gleichen Viertel wie nun auch Olga wohnte, allerdings war das Viertel wieder so groß, dass es einfacher war in die Stadt zu fahren, als im Viertel hin und her.
Isael unser CS, wohnte zur Zeit bei seinen Eltern, da er gerade einen neuen Job suchte und auf einem Schiff anfangen wollte. Außerdem wohnten hier noch sein Bruder, seine Schwester 3 Hunde und eine Katze in der Küche sowie 3 Hunde auf dem Hof. Das Haus war in einem Zustand, den ich hier lieber nicht beschreiben möchte. Angeblich sollte mal renoviert werden, aber das Baumaterial wurde geklaut. Die Hunde hatten in der Küche gleichzeitg ihr Klo, weil hier keiner mit den ganzen Hunden spazieren gehen konnte. Es waren ausgesetzte Straßenhunde, die die Mutter aufnahm und peppelte, aber anscheinend dann nicht mehr wieder weg geben konnte. Wir hatten keinen Raum für uns, was ja normalerweise ok ist, aber mit 5 weiteren Personen in einem kleinen Haus war alles etwasüberfüllt. Wir sollten auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen, was auch ganz ok aussah, aber wir somit irgendwie immer so lange wachbleiben mussten, bis alle mal aus dem Wohnzimmer verschwunden waren. Ich kümmerte mich erstmal um mein Neuseeland Visum, da ich hierfür morgen auch einen Arzttermin hatte. Da ich mich durch die Reise länger als 3 Monate in tuberkulosegefährdeten Gebieten aufgehalten habe musste ich nun eine Lungenröntgung vornehmen.
Beim Arzt
Ich stand sehr früh auf und verliess um 8 Uhr das Haus um mit Bus und Taxi rechtzeitig den Arzt zu erreichen. Auf Grund der guten Beschreibung war ich sogar schon 30min. vorher da. Die Arzthelferin sprach nur portugiesisch, aber die ersten Fragen, Wiegen und Messen klappten ohne Probleme. Der Arzt ein älterer Herr mit ziemlich kräftiger und bestimmender Stimme stellte sich vor, sprach englisch und machte gleich einen Sehtest mit mir. Die Arzthelferin sagte irgendetwas und er fragte mich ob ich nüchtern sei. Nein ich habe gefrühstückt. „Aber warum denn, sie müssen doch für die ganzen Tests nüchtern sein, dann müssen sie morgen wieder kommen, das macht sowie so ein anderer Arzt." Dann hatte die Arzthelferin das falsche Formular. „Wie sie wollen gar nicht nach Australien?" Aber ich hatte ja das Formular mit, leider aber das Falsche, denn ich wusste zwar, das ich eigentlich nur das Temporary brauchte, hatte aber irgendwie das komplette ausgedruckt und dachte, das hier dann halt das zweite Formular weggelassen werden konnte. Der Arzt wurde etwas ungehalten, warum dann hier der Termin gemacht wurden sei, und wer ihm alles falsch erzählt hätte. Viviane hatte zwar den Termin für mich gemacht, aber er war als Dokotr für soetwas ausgewiesen gewesen und die Formulare hatte ich ja eigentlich dabei. „Nein das sei das Falsche, dann müsste ich halt morgen wieder kommen." Aber das Formular kann man doch im Internet herunterladen und ausdrucken." „Das sei hier aber nicht möglich, da müsste ich morgen wiederkommen." „Gibt es denn hier kein Internet-Cafe oder ähnliches?" „Es gibt hier ein paar Geschäfte da könnte sie fragen." meinte die Arzthelferin. „Das werden die nicht zu lassen, sie spricht ja kein portugiesisch." Ich verstand nicht, warum der Arzt so unfreundlich war, ich hatte zu wenig und schlecht geschlafen und stand nun alleine in einem Stadtviertel und musste irgendjemanden finden, der mir das Formular neu ausdruckt. An der Ecke war ein Autohaus, drei Männer standen davor und paluderten. Ich sprach sie an und einer konnte sogar englisch. Keine Minute später sass ich an seinem Laptop und suchte nach dem Formular. 5 Minuten später stand ich mit diesem wieder vor der Tür des Arztes. Die Helferin freute sich, der Arzt wirkte grimmig. Wahrscheinlich hatte er auf das grosse Untersuchungsgeld gehofft. Aber so wie es sich angehört hatt, hätte ich sowie so andauernd zu anderen Ärzten fahren müssen. Er wollte nun von mir Geld haben und meinte ich müsse nun zum anderen Arzt wegen dem Röntgenbild, dann muss ich wieder zurückkommen, damit er dass dann alles einschicken kann. „Ist der Arzt weit weg, oder kann ich dort zu Fuß hinlaufen?" „Hm, nein das ist nicht weit." und er zählte mir irgendwelche Straßen auf. Die Arzthelferin merkte an, dass es besser wäre den Bus zu nehmen, der von der und der Straße fährt. Also machte ich mich auf die Suche nach der Busstraße. Ich war zwar auf der beschriebenen Hauptstraße, konnte aber keine Bushaltestelle entdecken. Auf dem Parkplatz eines Motorbotgeschäftes standen 3 Männer herum, also fragte ich diese. 3 Männer, 3 Meinungen, 3 Richtungen. Dem einen wurde es zuviel, er ging ins Büro, holte seinen Autoschlüssel und sagte, „Ich fahr dich jetzt". Er fuhr mich sogar bis zum Arzt, was doch ziemlich weit weg war. Ich war ihm so dankbar. Es war bereits mittags, ich hatte nichts weiter gegessen und kaum etwas getrunken und der Arzt war die ganze Zeit so blöd gewesen, dass meine Stimmung ziemlich auf dem Nullpunkt war. Die Arztpraxis machte einen gute und netten Eindruck. Der englischsprechende Arzt war hier ganz nett, und meinte er füllt gleich alles aus, damit ich nicht lange warten muss. Er rief sogar beim anderen Arzt an, und fragte ob ich wirklich zurück müsste oder ob der Brief einfach per Kurier kommen kann, nein ich sollte ihn wieder vorbei bringen.... Es hatte in der Zwischenzeit angefangen in Strömen zu regnen. Nachdem ich frierend 15 min an der Bushaltestelle gesessen hatte, entschied ich ein Taxi zu nehmen. Der Arzt nahm mir das große Röntgenbild sowie die anderen Unterlagen ab, verzog sich für 5 min., kam dann wieder, gab mir das große Röntgenbild zurück, unterschrieb auf den anderen Unterlagen, setzte seinen Stempel darunter und steckte alles in einen Umschlag, auf den er eine Adresse schrieb und drückte mir auch diesen in die Hand. So, sagte er, dass müssen Sie jetzt zur Botschaft schicken oder vorbeibringen. Also stand ich wieder im Regen auf der Straße mit einem riesigen Röntgenbild und einem Umschlag.
Eigentlich wollten wir uns alle am Nachmittag hier in der Nähe in einem Park treffen, an dem ich nun schon 2mal vorbei bin. Leider verpassten sich Olga und Ines und ich wartete 2 Std. in der Stadt, da wir auf Grund des Regens den Plan geändert hatten. Wir spazierten eine große Einkaufsstraße (Paulista) entlang und schauten mal hier und mal da rein, brachten schnell meinen Brief zur Post und versendeten ihn, machten Weihnachtsfotos in einem großen Kaufhaus und waren erst spät zurück. Sao Paulo hat uns allen irgendwie nicht so gut gefallen. Es ist halt eine große Arbeiterstadt, natürlich gibt es auch Parks und einiges schönes, zahlreiche Museen usw. dennoch waren wir alle froh als wir per Nachtbus nach Rio fuhren.
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