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Rio de Janeiro – Regen an der Copacabana
Olga und ich hatten recht kurzfristig ein Hostal reserviert, ohne Bestätigung fuhren wir dennoch erstmal dort hin. Ines wollte die Tage in Rio bei ihrer alten Australienfreundin Daniela verbringen. Leider waren wir zu früh da, so dass uns keiner sagen konnte ob nun ein Zimmer frei sei. Als wir dann endlich erfuhren, dass kein Zimmer mehr frei ist, spazierten wir erstmal durch die Straßen und suchten uns eine neue Unterkunft. Dies war gar nicht so einfach, es sollte schön sein, nicht zu teuer und vor allem frei. Wir liefen durch die Straßen von Ipanema, die Sonne bereits um 9 auf unseren Schultern und nirgends war ein Zimmer zu bekommen. Aber irgendwann hatten auch wir Glück und fanden eine saubere „Pausada“ (den Innenhof suche ich heute noch). Da das Zimmer noch nicht fertig war, machten wir uns erstmal Strand fertig, wo sonst entspannt bis um 12 Uhr warten, wenn nicht am Strand in der Sonne von Ipanema. Das war irgendwie auch der einzige Tag, an dem wir am Strand lagen, denn ab dem nächsten Tag begann der Regen. Mal stärker, mal wenig, mal in Tropfen mal in Strömen, mal eine Pause, nur Wolken, dann wieder eine dicke Wand. Es war wie verhext. Olgas Laune verbesserte dies nicht gerade. Wir wollten Ausflüge machen, und landeten bei einem Versuch in der komplett anderen Richtung, mitten im Regen stehend und auf den Rückfahrbus wartend. Immerhin fanden wir am anderen Tag ein nettes Museum, die Regenschirme von der Pausada immer dabei und aufspannbereit. Ein bisschen Shopping, schnell von Geschäft zu Geschäft huschend, noch mal bei bedecktem Himmel an den Strand, eingeschlungen in das Handtuch gegen den kalten Wind. Aber dennoch hatten wir auch manchmal Spass und schöne Momente. Ein großer leuchtend und blinkender Weihnachtsbaum stand ganz bei uns in der Nähe, auf einer schwimmenden Plattform auf einem See. Hier aßen wir Maiskolben und schauten der kleinen Lichtershow zu. Auf dem Rückweg tanzten wir durch den Regen. Auch der Sushi-Abend war toll. Wir bestellten uns ein großes Sushi-Boot und fühlten uns wie Gourmets. Schade, dass die ganze Zeit so schlechtes Wetter war, die Stadt an sich ist wunderschön. Die kleinen noblen Stadtviertel direkt am Strand, wie Ipanema und Leblon, das quirlige Copacabana und die vielen grünen Berge die die Stadt umschlingen waren eigentlich eine traumhafte Kulisse.
Ausweichpläne
Einige Änderungen liessen unsere Pläne wechseln. Das geplante Wochenende mit Viviane am Strand in Sao Paulo wurde abgesagt und Dario wollte mich besuchen kommen (Nette Bekannschaft aus El Calafate/ Argentinien). Also planten wir uns mit Ines und Dario an einem anderen Strand, in der Nähe von Sao Paulo zu treffen. Alles war geregelt. Olga und ich wählten ein schönes Hostal am Strand aus, reservierten vorab die Zimmer und fuhren mit dem Bus einen Tag vor Ines nach Paraty. Der kleine historische Ort, sollte in der Umgebung mehrere Strände haben und bot sich perfekt an, da er zwischen Rio und Sao Paulo lag. Angekommen am Busbahnhof in Paraty, die schweren Regenwolken lasse ich jetzt mal ausser Acht, erfuhr ich dann, dass der Bus zwar 2x am Tag nach Sao Paulo geht, aber 6-7 Std. benötigt... Wir hatten mit 3 gerechnet, also werde ich Dario nicht vom Flughafen aholen können. Gut wir fuhren erst mal zu unserm Hostal und als wir davor standen, waren wir uns schon nicht sicher, ob wir hier richtig waren. Der kleine Strand war da, direkt vor der Tür, aber was hatte die große Baustelle direkt vor dem Hostal auf der Straße zu suchen? Auch das Hostal machte einen etwas heruntergekommenen Eindruck. Naja wir wollten erstmal abwarten und checkten ein. Es gab ein kleines Durcheinander mit unseren Zimmer für die nächsten Tage, denn ab morgen sollte ja Ines kommen, die in einem 9er Dorm schlafen wollte, und einen Tag später Dario, für den wir dann ein weiteres Zimmer brauchten. Wir wunderten uns schon wo die ganzen Zimmer sein sollten und wollte auch erstmal nur noch ausspannen und in unser „Private Twin“. Wir stiegen die wackelige Treppe hinauf und das Mädel führte uns in die erste Zimmertür. Ich ging hinein, sah mich um und verstand nicht ganz. Ich stand in einem Raum mit drei 3er-Stockbetten. Sollte ich mein Gepäck hier erst mal abstellen und sie zeigte uns dann das richtige Zimmer? Aber dann sah ich die zwei einzelnen bezogenen Betten, jeweils auf einem unteren Bett und es dämmerte mir. Ganz freudig zeigte sie uns noch das Bad und wünschte uns einen schönen Aufenthalt. Ich schaute Olga an, die ganz hilflos mit offenem Mund im Raum stand und auch nicht glauben konnte, was gerade passiert ist. Die Matratzen sahen etwas zerfleddert und einige wie Badewannen aus. Das Klo war dunkel, klein und roch nach Urin. Das entsprach nicht den Fotos im Internet und war definitiv auch kein „Twin“. Wir gingen hinunter und erklärten, dass es sich um ein Missverständins handeln musste, uns wurde ein Twin und kein 9er Dorm zur Alleinbenutzung angeboten. Aber es kommt keiner mehr, es ist nur für euch alleine. Ja das haben wir verstanden, aber das wollen wir nicht, es ist ungemütlich, es stank und es ging halt einfach gar nicht, ob sie nicht noch andere Zimmer hatte. Es gab ein weiteres 9er Dorm, ein 3 Bettzimmer und ein 4 Bettzimmer. Das Dreier war belegt, und das 4er bestand aus einem Französischen Bett und einem Doppelstockbett, welches aber eine zweite Tür zum Meer hatte, also Meerblick, und somit teurer war. Wir weigerten uns und überlegten sowieso schon uns etwas neues zu suchen. Aber da wir per Internet für 2 Nächte reserviert hatten, und die Stornofirst 72 Std. beträgt (gibt es sonst beim Hostal eigentlich kaum, aber bei diesem Anblick konnten wir das verstehen) sassen wir so ein bisschen fest. Immerhin bekamen wir am Ende das 4er Zimmer mit „Meerblick“ zum gleichen Preis. Irgendwie konnten wir nur noch lachen, das kann doch alles nicht wahr sein! Seit dem Olga da war, meite sie, läuft einfach alles schief. Nur Regen, keine Hostels, kleine Probleme und einfach alles nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Wir malten uns aus, wie Olga normalerweise später alleine im 9er Dorm geschlafen hätte, da es die ganzen Zimmer die das Hostal anbietet eigentlichlich gar nicht gibt. Hätten wir eine Bestätigung bekommen mit „9er Dorm zur Alleinbenutzung“ wäre alles klar gewesen und wir hätten nicht gebucht....
Wir änderten also wieder unsere Pläne und entschieden mit Ines zusammen, dass wir die letzen Tage in Sao Paulo verbringen sollten, immerhin ging von hier unser Flug, Dario würde hier landen und da es die nächsten Tage keine Aussicht auf besseres Wetter gab, brachte uns der Strand auch nicht viel. Während ich mit einem kleinen Boot und einigen anderen Leuten aus dem Hostal am nächsten Tag einen kleinen Bootsausflug machte, kümmerte sich Olga um die Hotelsuche. Am Abend gingen wir schön essen und kauften das Busticket nach Sao Paulo für den nächsten Tag.
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