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Buenos Aires – Tango Argentino
Buenos Aires (B.A.), über diese Stadt hatten wir nun schon so viel Positives gehört, dass wir es kaum erwarten konnten. Und obwohl wir sonst keine Großstadtmenschen sind, freuten wir uns nach den letzten Tagen ausgiebiger Natur über etwas Stadtleben. Wir hatten über die B.A. (Buenos Aires) Emergency C.S. (Couchsurfing) Gruppe noch gerade so einen Couchsurfer gefunden. Wir machten uns also nach der Ankunft mit dem Nachtbus auf in sein Stadtviertel. Auf den Referenzen waren Empfehlungen zu lesen wie: relaxt, fast wie ein Hostel und CS-Treff. Wir fanden das kleine Häuschen, welches eigentlich vom Grundriss her mit seinem kleinen überdachten Patio, der Galerie und der Dachterrasse sehr schön war und trafen auch Tolga, den unergründlichen ausgewanderten Türken, der kaum verständliches Englisch sprach und ziemlich schmierig aussah (wir wissen bis heute nicht genau was sein Job ist und warum er vor dem türkischen Wehrdienst flieht). Aber er bemühte sich und war nett, aber auch sehr anstrengend. Wir wussten dann eine ganze Zeit lang nicht wohin mit uns, da unsere Rucksäcke im Patio standen, der Esstisch voll war, denn außer Tolga wohnte hier das mexicanisch-französiche Pärchen, der brasilianische couchsurfenden Austauschstudent und drei weitere CS Franzosen. Also schliefen wir die erste Nacht auf der Dachterrasse, was eigentlich recht schön war, denn es war warm und eine brise frische Luft gab es auch. Da Tolga unbedingt darauf bestand, dass wir seine super aufblasbaren Luftmatratzen benutzen, nahmen wir das erstmal an, denn die Matratzen waren 4-fach so d*** wie unsere. Allerdings lag ich am nächsten Morgen auf dem Fußboden, da die Matte irgendwo ein Loch hatte und mir tat so ziemlich der Rücken weh. Die zweite Nacht versuchten wir dann eine Kombi aus Tolgamatte und unserer Matte, was aber auch nicht zum Erfolg führte und eigentlich nur als Schutz gedacht war, unsere nicht im Patio auf den Fußboden legen zu müssen, da es in dieser Nacht nämlich regnete und wir so die Terrasse nicht benutzen konnten, was auch zusätzlich hiess, dass wir sozusagen mit dem Schlafenkönnen warten mussten, bis alle anderen aus dem Patio (Aufenthaltsraum) verschwunden waren. Wie dem auch sei, waren uns die Franzosen eh nicht so sympathisch und wir waren froh, als diese abreisten, und wir dann in dem einen kleinen Zimmer unsere, einfach nur unsere gute alte Isomatte ausrollen zu konnten.
Aber natürlich drehte sich nicht nur alles ums Schlafen und das etwas überfüllte C.S.-Haus (obwohl die nameslose, schwarze Katze wirklich goldig war) sonder wir lernten auch B.A. kennen. Schon auf dem Weg mit dem Bus gefiehl uns die Stadt. Viel grün, alte Häuser, Einkaufsstrassen und Parks. Die Reihenfolge unsere Erlebnisse lasse ich jetzt einfach mal ausser Acht, denn es wird schwierig alles zu rekonstruieren.
Fangen wir an mit unserer Disko-Nacht.
Empfohlen von Tolga, Rockmusik und 70er – 2000er, machten sich alle C.S.-Haus-Bewohner zusammen auf den Weg, was schon einige Komplikationen darstellte. Im besagten Club „Sick“ zahlten wir dann trotz angekündigter Gästeliste Eintritt und tauchten ein in eine etwas andere Welt. Die Musik war in Ordnung, eigentlich sogar gut – es wurde sogar 99 Luftballons gespielt zu dem wir natürlich ordentlich mitsangen. Nur die Besucher waren etwas kuiros oder sagen wir sehr speziell. Angehauchter Gothik Style und irgendwie eine lustige Kombi aus den 80igern. Zusätlich haufenweise Homosexuelle mit Tiegerleggins, Puffschulterhemd, Hut und Sonnenbrille, fein geschnittenem Schnurrbart und aufreizendem Gang.
Wir hatten trotzdem unseren Spaß, weil man einfach mal wieder tanzen konnte ohne gestört zu werden, weil es so viel zu gucken gab und natürlich die gute Musik. Die Frenzosen verließen nach einem Getränk, hochgerechnet nach ca. 30 Minuten die Diskothek. Wir feierten noch bis ca. 5 Uhr morgens.
Shoppen lässt es sich in B.A. auch sehr gut – hier erhielten wir auch ein Angebot für eine Tango-Show – Argentinien ohne Tango, dass geht eigentlich nicht. Wir informierten uns noch ein wenig und buchten dann die traditionelle Tangoshow „Sabor de Tango“, mit 1stündiger Tangotanzstunde, 3-Gang-Dinner und feinen Plätzen. Wir sassen, für diesen Abend hübsch herausgeputzt, in der ersten Reihe und konnten so wunderbar die Show, eine Mischung aus verschiednene Tangotänzen in der Gruppe oder als Paar, Gesang und traditionellen Gauchos genießen. Nach dem Abschlusslied – don`t cry for me Argentinia – waren wir dann völlig hin und weg, dieser Abend hatte sich gehlohnt. Abgesehen von der Tangotanzstunde, 100 Mann in einem kleinen Raum versuchen in 8er Reihen die ersten 27 Takte zu lernen, war es echt toll.
Da sich die Stadt in verschiedene Viertel teilt, hatten wir fast jeden Tag ein anderes Ziel. Recoletta, La Boca, San Telmo und wie sie nicht alle hiessen, jedes hatte ihren eigenen Charm, Markt und Menschen. Stimmungsvoll zogen brasilianische Trommeltruppen durch die Straßen und animierten alle mitzutanzen, abends kamen die Tangotruppen, um Darbietungen zu geben und in fast jedem Restaurant wurde eine Show geboten. Es machte einfach Spaß durch die Straßen zu schlendern und Neues zu entdecken. Den Vorletzten Tag verbrachten wir im Shopping Viertel und ergatterten jeder ein nettes T-Shirt. Ein Besuch dieser Stadt lohnt sich wirklich.
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