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Allerliebste Leser und Leserinnen und die, die noch allerliebst werden wollen!
Nur dank eines auch in Thailand funktionierenden Kalenders wissen wir, dass seit dem letzten Bericht bereits 2 Wochen vergangen sind und nicht, wie von uns grob geschaetzt, 2 Tage. Tja, so leicht kann man sich vertun.
Nun, um euch nicht zu verwirren, denn wir koennen uns schwach erinnern, dass man in Deutschland das Geordnete gewoehnt ist, beginnen wir chronologisch mit Bangkok.
Bangkok:
Fuer Asien-unerprobte wird es wahrscheinlich eine chaotische, dreckige und nicht besonders westliche Stadt sein, doch gerade wenn man aus Myanmar wiederkommt, springt einem der enorme Fortschritt fast durch das Taxi entgegen. Igitt sagen wir da! Aber das merkwuerdige ist, beide Eindruecke kann man in dieser Stadt finden. Direkt neben den unglaublichsten Luxus Shoppingkomplexen, in denen man alles, bis auf billigen Asia-Rammsch und Haehnchenspiesse bratende Hawker finden kann, erstreckt sich eine kleine, undurchsichtige Slumstadt mit kleinen Gassen und Menschen, die sich mit den merkwuerdigtsen Dingen ueber Wasser halten. Beide Welten sind so ins Extreme ueberzogen, dass man staunend den Kopf schuetteln muss. Und das tagelang, wenn man sich Bangkok so intensiv anschaut wie wir. Aua sagen wir da!
Da wir Bangkok ja schon groesstenteils vor Myanmar erkundet hatten und ueber die Feiertage (30.12-02.01) die Museen und leider auch Botschaften (fuer unser Laos Visum) geschlossen hatten, haben wir einfach 2 relaxte Tage in diversen Cafes und Restaurants verbracht, puenktlich zur Halbzeit darf das sein. Am dritten Tag hatten wir das Rumhaengen aber auch schon wieder satt und haben das einzig geoeffnete Museum gefunden, um unseren typisch deutschen Kulturhunger stillen zu koennen. In einem Krankenhaus! Dort hatten sie einen Raum mit Informationmen ueber alle moeglichen Wurm- und Insektenerkrankungen, aber im anderen Raum waren Fotos von widerlich zerstuemmelten (wahlweise durch Zugunfaelle, Maschinenarbeit oder Ermordungen) Leichen ausgestellt. Das hat uns schon ziemlich angewidert, aber es wurde noch schlimmer, mit den dazugehoerigen eingelegten Organen oder den orginal Mordwaffen inklusive blutbefleckter Kleidung der Opfer. Ein kleines Voyeur-Gaff-Museum und das direkt neben den Krankenzimmern ... schon pervers irgendwie.
Ein kleiner Nachtrag zum Thema "Sylvester in Bangkok - oder auch: Wenn nervige, kleine, wichtigtuerische Ex-Regierungsmitglieder auf Abwegen wild mit Bomben um sich werfen": Sohooo, der vielsagende Titel sagt - wie ein guter Trailer fuer den neusten Hollywood-Blockbuster - eigentlich schon alles. Um ein wenig ins Detail zu gehen: Wir wollten - munter angetrunken von diversen Litern BacarTi - das angepriesene Riesenfeuerwerk an einem der unzaehligen Fluesse Bangkoks anschauen. Dort hat uns (gluecklicher Weise) eine Truppe franzoesisch-deutscher Backpacker-Alkis darauf hingewiesen, dass im fernen Siam-Stadtzentrum ein paar Bomben hochgegangen sind. Dass das der Wahrheit mehr oder weniger entsprach, hat uns die riesige, sich gen Hause bewegende Menschenmasse gezeigt, die aus einem der Partyzentren herausgestroemt kam. Halb so schlimm, mit der gemischten Gruppe von Leuten aus aller Welt (wir koennen uns nicht mehr genau dran erinnern ... wie kommt das bloss?) laesst es sich eh viel besser feiern, als im grossen, stinkigen ... stylischen, fetten Club. Verdammt!
Fazit: Einmal im Leben an Sylvester in DER Partystadt Bangkok und ausgerechnet dann muessen ein paar Spinner mit schlechter Kindheit ohne Liebe und so auf sich aufmerksam machen und die Leute erschrecken. Echt ... gemein von denen! SO, denen haben wir's somit auch gegeben!
Weiter im Text: Mit dem Laos Visum im Pass sind wir dann nach Ayutaya, wo wir bei einem freundlichen Thai in seinem leerstehenden Haus uebernachten konnten. Das dortige Kulturprogramm war weniger abstrus und abschreckend. Per Fahrrad sind wir durch das Staedtchen geheitzt und haben ganz viele tolle alte Tempel bestaunen duerfen. Fast wie in Bagan/Myanmar, nur weniger Tempel, dafuer wesentlich groesser.
Naechster Punkt, den wir auf unserer grossen Landkarte als gesehen einzeichnen koennen, ist der Kao Yai Nationalpark. Dort haben wir uns sogar eine Tour gegoennt. Am ersten Tag gings mit dem Truck auf in den Park, dort haben wir Affen und riesige Voegel (fuer die Biologen unter euch: Hornbills) beobachtet. Auf dem kleinen Trek haben wir dann nur noch die Spuren der hier wildlebenden Tiere gesehen. Baerentatzenkratzer in den Bauemen und Elefantenschiss ueberall. Dass diese Riesen sich durch den dichten Urwald bewegen koennen, schwer vorstellbar, aber sie scheinen einfach ohne Ruecksicht durchzupreschen, was auch die Schneisen mit den umgeknickten Bambusstaemmen erklaert.
Am zweiten Tag sind wir in eine Buddha-Tropfsteinhoehle geklettert und haben danach das wirklich unglaubliche Spektakel der ueber 1.000.000 Fledermauese beobachten duerfen, wenn sie sich bei Daemmerung in einer langen Schlange raus aus ihrer Hoehle auf Nahrungssuche machen. Ganze zwei Stunden windet sich diese unendlich scheinende Schlange wimmelnder Fledermaeuse im Wind, bis es alle kleinen Blutsauger aus ihrer Hoehle raus in die Wildnis geschafft haben. Jedoch mussten wir uns schnell in den sicheren Van fluechten, bevor sie sich blutruenstig ueber unsere Halsschlagadern hermachen. OK, ein wenig uebertrieben, es sind nur harmlose Insektenfresser. Phil hat sein Gewehr zur Vampirabwehr enttaeuscht wieder eingesteckt und ist beleidigt abgezogen ... langweilige Viecher!
Das absolute Highlight dieser zwei Tage war der View auf den 2.000 qkm grossen, voellig unberuehrten Regenwald. Von einem Bergvorsprung aus, von dem es steil runter in das Tal ging, konnte man wirklich das ganze Panorama geniessen. Verschiedene Vogel- oder Tierstimmen drangen aus dem dichten Wald herauf und man bekommt eine leise Ahnung davon, wieviel Leben sich zwischen den uralten Baeumen befindet. Bei dem Blick auf diese riesiege Flaeche Natur fuehlt man sich ein bisschen wie ein Vogel und wuerde sich am liebsten den Fels herunterstuerzen um ueber den Baumwipfeln weiterdahinzuschweben um ein Leben lang diese Aussicht geniessen zu koennen. Manche verrueckte Spinner mahcen das wahrscheinlich auch noch ... zum Glueck hat Phil Lea dabei.
Nach einem Stop von zwei Tagen im Ayutaya-aehnlichen Sukhothai, wo wir ebenfalls erst mit dem Fahrrad die Tempel und am zweiten Tag mit einem Roller die wunderschoene und voellig (touristen-)abgelegene Gegend mit kleinen Doerfern und riesigen, absolut einsamen Seen erkundet haben, sind wir nun in Chiang Rai, ganz im Norden von Thailand. Neben wirklich schoener Landschaft inlkusive toller Wasserfaelle gibt es hier in den Bergen auch die beruehmten Hilltribes, wie z.B. die Langhalsfrauen mit den goldenen Metallringen um den Hals, die angeblich noch total angeschieden von jeglicher Zivilisation oder Globalisation leben und noch nicht mal Thai sprechen. Aber wir sind skeptisch geworden was solche Versprechungen von Touranbietern betrifft. Wenn schon jede Agency in der Stadt die selbe Trekkingtour zu den selben Doerfern anbietet, wie einsam und weltfremd und individuell koennen die Dorfbewohner denn dann noch sein? Uns scheint das jedenfalls nicht spektakulaer und besonders genug fuer das Geld, was die verlangen, deswegen machen wir uns weiter auf nach Laos, um dort eine ordentliche Trekkingtour zu machen, die nicht von Touristen plattgetrampelt ist. Touristen sind naemlich noch viel schlimmer als Elefanten, die hinterlassen eine viel groessere Schneise im Wald auf Dauer.
Ihr merkt schon, dies ist nur ein verhaeltnismaessig kleiner Bericht ueber die - wie auch alle restlichen - zu schnell vergehenden letzten zwei Wochen. Der Norden von Thailand ist spannend, aber auch in den kleinsten, abgelegensten Doerfern zu dieser Jahreszeit einfach nur von Touristen ueberflutet. Wir hoffen das aendert sich ein wenig in Laos, damit wir unserer neuen Berufung "TOTALLY individuelle Backladers" weiter froehnen koennen.
In diesem Sinne: Habet Spass beim Bilder bestaunen (Thailand-Album aktualisiert!) und treibt es nicht zu wild ... in welchem Sinne ist euch ueberlassen.
Liebste Gruesse: Der PC, der mitlerweile selber den Text schreibt, weil Lea und Phil eingepennt sind, nachdem ich 1.) total lahm war, 2.) Texte reihenweise geloescht hab, um die beiden zu aergern und 3.) immer lahmer geworden bin.
PS: Ein Leben als PC ist halt oede, da muss man sich halt anders bei Laune halten.
PPS: Ausserdem machen mich so Berichte immer neidisch ... kann doch hier nicht weg :-( *schnueff*
PPPS: AAAA:LKLJJ:LERJ:ALKJF:LAKFJCN:LKJ349802348:LJFA:FLJD:SFKLAj ... sowas wollte ich schon immer mal im Internet veroeffentlichen! Euer geliebter PC!
EDIT (Nachtrag 13.01.): Da wir (Lea und Phil) unsere Nacht schlafend im Internetcafe verbracht haben und nun wieder aufgewacht sind, haben wir es auch noch geschafft, den neuen Bildern im Thailand-Album (unten) die ein oder andere, total humorvoll-kreative Bescheibung zu verpassen ... viel Spass! :-)
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