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Nach unserem letzten Tag auf Koh Mak, der leider von Regen geprägt war, übersetzten wir mittels Speedboat wieder zurück nach Koh Chang um dort noch eine Nacht zu verbringen bevor es auf die große Tour in das kambodschanische Siem Reap (Angkor-Tempel) ging. Leider haben wir trotz Skepsis den Travelagents auf Koh Chang geglaubt als sie uns erzählten, dass ein Transfer von Koh Mak nach Siem Reap in einem Tag nicht möglich wäre. Auf Koh Mak erklärte man uns, dass dies kein Problem gewesen wäre, aber wir hatte nun schon unsere Überbrückungsnacht gebucht und blieben somit bei unserem Reiseplan (also: Koh Mak -> Siem Reap ist in einem Tag möglich, wenn man das Speedboat um 8 Uhr morgens Richtung Laem Ngop Pier nimmt!)
Nach einer unspektakulären Nacht in Koh Chang bereiteten wir uns auf den morgendlichen Transfer im Minibus vor. Wir mussten früh auf und wollten uns nur kurz stärken, aber bereits um 7 Uhr morgens fielen die Russen über das Frühstücksbuffett her um sich gleich danach die Poolterrassenplätze zu sichern. Der zwei Meter entfernte Strand von rund 30 Metern mal xx Kilometern war anscheinend zu klein...
Gott sei Dank waren wir hier (Chai Chet) nur eine Nacht, im Süden der Insel hats uns viel besser gefallen. Wir brachen also mit unserem Minibus auf und hatten nach dem Übersetzen mit der Fähre auch einen recht angenehmen Trip bis wir allerdings in die thailändische Grenzstadt Aranyaprathet kamen. In Internetforen liest man ja Schauergeschichten zu den diversen Möglichkeiten das Einreisevisum für Kambodscha zu bekommen. Gleich vorweg: Teile daraus stimmen durchaus!
Wir machten zum Mittagessen halt in einem Restaurant und gleich nachdem Platz genommen war, kamen Männer die uns erzählten, dass wir ihnen 1500 Baht geben sollen, damit sie für uns das Visum besorgen. Gut vorbereitet, verneinten wir dies sofort und bestanden darauf, dies an der Grenze selbst zu machen und nicht mehr wie die notwendigen USD 20,- zu bezahlen. Sie reagierten darauf sauer und versuchten Geschichten hervorzukramen, dass man das selbst nicht könne und dass sie einen nicht rüberlassen und das sie uns nicht helfen können usw.
Uns war das egal, wir wussten dass sie diese Tricks immer wieder mit den Touristen versuchen. Mulmig war uns trotzdem, da wir die Situation ja nicht kannten. Auf jeden Fall zahlten 5 Deutsche (die einen 1400 die anderen 1500 pro Person, was ja schon mal komisch war) den geforderten Betrag und fragten uns warum wir das nicht machen, gings doch so sicher einfacher. Mit dem Wissen USD 300 eingesteckt zu haben sagte Stephan dem "Schlepper", dass er nichts zahle uasser die 20 Dollar und dass sie uns nun unverzüglich zur Grenze bringen sollen, den dafür wurden sie von der Transferagency ja auch bezahlt. Die 5 Deutschen wurden in einen Bus gesteckt und wir blieben dort hocken, es gesellten sich aber auch 2 Holländer und 5 Russen zu uns, die auch nicht gezahlt haben...
Nach rund 45 Minuten Wartezeit fuhren wir mit einem anderen Bus weg nachdem man uns nocheinmal ein "Discountangebot" von 1000 Baht pro Person machte (niemand hat gezahlt!). Man fuhr dann noch zum greznahen kambodschanischen Konsulat und versuchte uns dort animieren rein zu gehen (vermutlich geschmierte Beamte die einem Schauergebühren raufdividieren...) aber wir blieben hart und stiegen nicht aus dem Bus aus. Ab nun funktionierte es aber, wir fuhren zur Grenze, man lies uns aussteigen, man zeigte uns den Weg zur Ausreise, zur Visumstelle und zur Einreise. Alles klappte problemlos, die geforderten 100 Baht Schmiere für die kambodschanischen Visabeamten haben wir akzeptiert und plötzlich waren wir in Poipet in Kambodscha angelangt. Eine eher grausliche Stadt in die die Thais zum Casinospielen fahren.
Bei der Busstation für den Weitertransport angelangt, trafen wir im gleichen Bus (!) unsere 5 deutschen Freunde wieder, die dann etwas verdutzt schauten und säuerlich reagierten, als wir ihnen sagten, dass wir nichts ausser die USD 20 bezahlt haben und nun auch im gleichen Bus sitzen. Für das Holländerpärchen und uns war das recht lustig, die Russen waren erledigt, weil von denen nur einer Englisch konnte und der seinen Damen alle Reisepapiere ausfüllen musste. Die Deutschen reisten also für rund € 51 und wir für rund € 15 ein ... Deppensteuer.
Von nun an waren wir also in einem der ärmsten Länder der Welt, durchaus sichtbar! Allereinfachste Verhältnisse vor allem bei der Landbevölkerung, manche dürften da nur eine Glühlampe in ihren Holz-/Blechbehausungen neben der Straße haben. Nach weiteren rund 4 Stunden Fahrt-gesamt also ca. 12 Stunden - kamen wir dann schon bei Dunkelheit und einigermaßen geschlaucht in Siem Reap an und wir trauten unseren Augen nicht. Eine Einfahrt wie in Las Vegas: Die größten Hotels, überall Leuchtreklame, Autos, Mopeds, Tuktuks - reger Trubel! Ein komplett anderes Bild als wir bei unserer Anfahrt vom Land vermittelt bekommen haben.
Nachdem uns der Bus absetzte organisierten wir uns ein Tuktuk und fuhren für USD 5 quer durch die Stadt zu unserem gebuchten Hotel, welches sehr nett eingerichtet und das Personal äusserst hilfsbereit ist. Nach kurzer Verschnaufpause, versuchten wir noch ein kleines Essen und ein kambodschanisches Bier bei den Nightmarkets zu bekommen. Beides war sehr gut!
Über unseren Besuch der Angkor Wat-Tempel berichten wir beim nächsten Mal.
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