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Nach einer kurzen Nacht im Busbahnhof-Hostel, bei der bei jedem vorbeifahrenden Auto der Fußboden wackelte, und der Lautsprecher des gegenüber liegenden Geschäftes bis tief in die Nacht hinein dröhnte, liefen wir um fünf Uhr morgens die zwei Minuten zur Bushaltestelle. Eine Stunde später („etwas" verspätet) startet dann unser Bus nach Bolivien. Drei Stunden durch die Nacht, dann zwei Stunden Aufenthalt am Grenzübergang, bei dem alles in entspannter Ruhe abgewickelt wird, und dann die letzten (nur noch 162 km) Kilometer in sechs Stunden durch die nasse Lehmwüste. Zwei LKW waren steckengeblieben und hatten gewaltige Schräglage, ein PKW hatte eine Panne, überhaupt war da von Straße nicht zu reden. Bei diesem Weg würde sich jeder schlechte, ungeteerte Feldweg in Deutschland schämen. Glitschig, matschig, Wellblech, sandig, unpassierbar,… Plötzlich waren wir mitten im Abenteuer und uns nicht mehr sicher, ob wir unser Ziel Uyuni erreichen würden. Unser Busfahren hat dann kurzfristig entschieden, einfach nur durch die Pampa zu fahren und den „Weg" vollständig zu verlassen. Sein Beifahrer untersuchte den Untergrund, gab Zeichen, legte Steine über die Schlammlöcher, schippte mit dem Spaten irgendwas rum, immer war es spannend. Im Nachhinein haben wir dann erfahren, dass wir einer der wenigen Busse an diesem Tag waren, die wegen zusätzlicher politischer Demonstrationen überhaupt den Weg nach Uyuni passieren konnten.
In Uyuni haben wir dann beschossen, dass wir nach La Paz lieber fliegen wollen, ließen uns per Taxi mit zersplitterter Windschutzscheibe zum Flughafen fahren, bis der Taxifahrer uns dann erklärte, dass man Tickets in der Innenstadt Uyuni kauft, und nicht am Flughafen. Und da dort tatsächlich niemand anwesend war, haben wir uns eben zurückkarren lassen und in der Stadt billige Tickets erstanden. Auf Salz-Lama-Stühlen haben wir uns für eine Tour durch das Salar de Uyuni für den kommenden Tag eingebucht und zur Nervenberuhigung massenhaft Fleisch vom Grill für wenig Geld verzehrt. Markus hat sich dann für 1,50 Euro die Haare schneiden lassen, Emma gab dem Frisör Anweisungen und nach zehn Minuten war das Meisterwerk fertig. So gut haben wir noch niemanden mit der Schere umgehen sehen.
Fazit des Tages: Bolivien ist ganz anders. Hier müssen die Nerven stark sein!
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