Es ist gar nicht so einfach auf dem Kopf ein Rennen zu rudern, aber die Grossen haben es vorgemacht, an der Olympiade in Sydney in 2000 auf dem Lake Penrith: quod erat demonstradum, es geht.

Die New South Wales State Championships, ca. 70 Kilometer und rund eine Stunde Autofahrt von Sydney entfernt, sind vergleichbar mit einer kleinen Welt-Cup Regatta was Niveau und Anzahl Rennen angeht. Die Kleinboote sind in der Regel sehr gut besetzt, weil diese Rennen als ein Zwischenschritt in der Ausmarchung vom Australischen Ruderverband für die Nationalkaderzusammenstellung dienen.

Auf der Ruderanlage am Lake Penrith atmet man noch den olympischen Geist. Die Anlage ist ausgezeichnet und sie verdient es, im März dieses Jahres die erste Ruder Welt-Cup Austragung in der südlichen Hemisphäre zu beherbergen. Entsprechend galten die NSW State Champs als kleiner Testlauf für den bevorstehenden Grossanlass.

Im Rahmen unserer Teilnahme startete Nora für den Melbourne University Boat Club, unser Ruderclub in Melbourne, im Einer, Doppelzweier, und Achter. Die Rennen stellten für Nora die ersten über 2000m seit rund acht Monaten dar. Es war toll, sie wieder kompetitiv regattieren zu sehen. Im Achter resultierte sogar eine Medaille, Silber. Ich selber war als Coach für Nora und die Clubmannschaften der Männer im Einsatz, also all jene, die nicht U-21, U-23 oder Elite rudern.

The International Regatta Course Lake Penrith ist rund 700Km von Melbourne entfernt. Nur wenig fahren diese Strecke, die meisten fliegen nach Sydney und mieten dort ein Auto, um zur Anlage zu kommen. Das haben wir, d.h. unser Club, auch gemacht. Die Logistik für Regatten hier in Australien ist oft dieselbe, wie wenn wir von der Schweiz aus an europäischen Regatten teilnehmen. Dies erklärt sich von selbst, da die geographische Ausdehnung Australiens grösser als jene Europas ist. Auch wenn selbstredend, man tut gut daran, sich dies bei der Regattaplanung immer wieder in Erinnerung zu rufen.