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Ach, war das wieder ein schöner Tag. Gestartet hat er mir doch einer Stunde länger im Bett mit meinem Podcast. Schließlich hab ich Urlaub. Danach hab ich gewaschen und währenddessen gefrühstückt, geguckt, was ich hier die nächsten Tage unternehmen könnte und meinen Rucksack gepackt. War das schön, danach wieder die volle Range meiner Garderobe zur Verfügung zu haben incl. frischer Handtücher. Wollt ihr eigentlich wissen, was man so mengenmäßig mitnimmt als Backpacker oder interessiert das hier niemanden? Könnt ihr ja mal in die Kommentare schreiben. Auf jeden Fall bestenfalls viel einer Farbe. Das macht das Kombinieren leicht. Bei mir passt inzwischen alles zu allem, da mir das pinke TShirt, das nicht zum roten Hoodie passte, inzwischen zu eng ist. Hab es dann direkt durch ein blaues ersetzt.
Heute war der erste Tag mit Wetter für kurze Hose. Richtig schön. Dass so Winter sein kann, Wahnsinn! Finde ich sehr annehmbar. Zur Feier des Tages gabs auch mein erstes australisches Eis. Die Preise sind mit denen in Barcelona vergleichbar. Zwischen 2,50€ und 3€ pro Kugel!!! Da überlegt man sich dreimal, wann man ein Eis isst. Verpacktes Eis am Kiosk ist auch nicht viel billiger. Hab schon geguckt :-D aber meine zwei Kugeln waren gut gewählt, sehr lecker!
Zunächst war ich kurz im Museum of Brisbane, klein und nicht so meins, viel Kunst und wenig sonst. War nach 30 Minuten durch, das sieht mir gar nicht ähnlich. Dann bin ich durch die Stadt Richtung Parlament gebummelt und hatte zum Mittag wieder mal Sushi. Das ist aber auch zu lecker hier. Und man bekommt es an jeder Ecke, hier sogar etwas günstiger als in Sydney.
Im Parlament von Queensland bekam ich eine private Führung. 3x täglich wird kostenlos ein halbstündiger Rundgang angeboten. Aber ich war allein. Hab auch gefragt, ob sie die Tour dann überhaupt machen wollen. Wollte die Dame gern und sie hat sich sehr über mein Interesse gefreut und mir viel erzählt. Schönes Gebäude, zur Hälfte alt, dann ging ihnen das Geld aus und der zweite Teil wurde später in moderner Architektur drangesetzt. So hat man nun einen Bau aus vier angrenzenden Flügeln, in der Mitte mit quadratischem Innenhof, angucken mag man aber eigentlich nur die beiden alten Flügel von 18XX. Die anderen sind eher grauer Sichtbeton. Dahinter ragt ein schätzungsweise 20-stöckiger runder Glasturm in die Höhe. Dort drin sitzen alle Ministerien. Es gibt 96 Abgeordnete, auch ein Vollzeitparlament und genauso wie bei uns gibt es nur wenige Frauen und junge Leute. Irgendwann haben sie das ursprünglich übernommene Zweikammersystem aus UK abgeschafft, weil so Gesetze bei ihnen viel zu langsam waren, weil sie die Kammern immer gegenseitig blockiert haben. So hab ich es zumindest verstanden. Muss ich vielleicht mit Google nochmal verifizieren. Der Gouverneur vertritt übrigens das Staatsoberhaupt, also King Charles. Wusste ich auch noch nicht. Das alte House of Government, also den Sitz des Gouverneurs, hab ich danach besichtigt. Liegt schön am Rande des botanischen Gartens und praktischerweise in derselben Straße wie das Parlament. Leider ist das Haus leer und beherbergt viel Kunst. Ist aber ja nicht so meins und so hab ich die leeren Räume (keine Möbel bis auf einen Flügel) einmal abgeschritten und bin danach durch den botanischen Garten spaziert. Hier gibt es abends Lichtinstallationen. In Sydney kostet das eintritt und wurde gerade noch aufgebaut, hier ist es kostenlos und seit dieser Woche in Betrieb. Mein Programm für morgen Abend :-)
Apropos Abendprogramm: hab seit Sydney und dem Schock, dass es hier so früh dunkel wird, geguckt, ob es irgendwo ein tolles Theaterstück oder Musical gibt, damit ich abends mal ein Highlight hab. Hab dann heute Nachmittag schnell noch ein Ticket für das Lyric Theatre gekauft. Seit vorgestern läuft hier nämlich Moulin Rouge. Ich hatte keine großen Erwartungen und wurde sehr sehr positiv überrascht. Es war richtig toll, voller Energie, richtig viel Musik und Tanz und schöne Kostüme. Auch das Theater ist spannend, da es auf mich so wirkt, als seien zwei unterschiedliche Theater in einem Gebäude und teilen Treppen, Garderoben und Toiletten. Der Start und die Pausen sind versetzt. Aber vielleicht ist es auch einfach nur wie bei zwei Säälen. Im Foyer hing Aboriginal Kunst. Fand ich gut. Denn im Museum und Parlament hab ich heute früh gelernt, dass die noch so viel nachholen müssen. Aborigines und Torres Street People (werden hier immer in einem Zug genannt, muss echt nochmal genauer nachlesen) haben erst seit den 60ern Wahlrecht und politisch gesehen ist immer noch viel in Arbeit. Irgendwo hab ich gelesen, dass 2017 eine Landfläche zurückgegeben wurde. Und überall versucht man in den Ausstellungen und bei der Kunst zu verdeutlichen „wir wollen das jetzt alle zusammen machen“. So deutlich, dass es schon sehr auffällt.
Aber nochmal kurz zurück zum Governeurshaus: heute hab ich schon zum zweiten Mal erlebt, dass an der Tür eine Schliesszeit hängt, zB 16:00 Uhr, man aber schon ab 15:30 Uhr gebeten wird, zum Ausgang zu gehen. Um 16:45 Uhr stehen sie vor einem und sagen „wir schließen jetzt“ (ich stand schon nahe an der Tür, wollte aber gern noch die Tafel fertig lesen) und wenn man dann draußen steht und sich noch sortiert, wohin man weitergehen möchte, kommen die Angestellten schon raus in den Feierabend. Bereits vor 16:00 Uhr :-D Das sollte sich in Deutschland mal einer trauen.
Naja, über diverse Brücken bin ich dann jedenfalls erst zum Supermarkt und dann zum Hostel. Ab morgen gibts wieder Müsli zum Frühstück. Schlägt deutlich weniger Löcher in die Urlaubskasse als das Frühstück Eck im Hostel und da ich ja eh erst am 5.6. wieder fliege, kann ich jetzt auch gut eine Packung mehr transportieren. Ob ich abends wieder Spaghetti koche wie so oft in Neuseeland, muss ich mal gucken. Weiß ich noch nicht. Was ich aber weiß: ich muss mir was für mein Blog überlegen. Kann dort nur Fotos einzeln hochladen, weshalb ich jetzt so weit hinterher hänge. Das dauert so ewig. Vielleicht muss ich für die Zukunft doch irgendwann mal umziehen :-( denn jetzt hab ich fast eine Stunde geschrieben und es ist schon wieder nach 1, auf Fotos hab ich da schon wieder keine Lust.
Drei Sätze noch zum Tag heute: Brisbane hat direkt am Fluss eine sehr schöne Parklandschaft mit Lagune zum Baden. Vielleicht schaffe ich das morgen auch noch, mal sehen.
Das Musical hatte ich zwar kostentechnisch nicht eingeplant, knapp 60€ sind immer noch weit weniger als bei uns meist und es war auf englisch und keine albernen deutschen Übersetzungen und ich hatte so einen schönen Abend, das war es auf jeden Fall wert. Bin eh der Meinung, dass man immer eher in Erinnerungen als in Dinge investieren sollte. Davon hat man meist mehr. Auf jeden Fall, wer mal in Köln ist, da läuft Moulin Rouge derzeit auf deutsch, kann man sich gut angucken. Ich fand’s toll! Bunt, laut, emotional, unerwartet lustig (zumindest auf englisch, kann mir leider vorstellen, dass da einiges schwer zu übersetzen ist, weil einige Dialoge Lyrics aus bekannten Songs beinhalteten, die natürlich auf Englisch sind.
Schlaf gut bzw genießt noch den Himmelfahrtstag, hört Musik, singt und tanzt dazu. Ich sag’s euch, Musik ist Energie pur!!! :-)))
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