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Hab noch lange in meinem Guide gelesen. Darum ist es nun sehr spät geworden. Aber ich will trotzdem noch kurz was schreiben.
Heute Morgen begann der Tag mit einem sehr netten Gespräch mit dem einen Mitarbeiter aus dem Hostel, einem Iren. Wir kamen in der Küche am Wasserkocher ins Gespräch und wanderte entspannt von Akzenten, Fremdsprachenkenntnissen und Kenntnissen über andere Kulturen über irische Politik, hin zum Commonwealth, der Queen und Irland überhaupt. So könnte jeder Tag beginnen und ich hab mich schon gefreut, dass ich da ich alleine reise, immer mal gut ins Gespräch mit Einheimischen kommen. Dass das am selben Tag noch getoppt würde, ahnte ich da noch nicht.
Die Fahrt nach Clifden weiter in Westen und im Nationalpark Connemara gelegen war recht entspannt. Zwar regnete es anfangs, aber die schöne Landschaft entschädigte mich dafür. So ähnlich stelle ich mir die Tundra vor. Viele braune Hügel und Weidefläche, dazwischen große Seen und überschwemmte Wiesen. Und kleine Dörfer und einzelne Häuser. Die Straße schlängelt sich irgendwo mittendurch, Aufruhr ab, links und rechts herum. Ich liebe solche Landschaft und weiß schon jetzt, dass ich wiederkommen muss.
Im B&B musste ich dann über meinen deutschen Schatten springen, eigentlich hätte ich den Koffer gern abgeschlossen wegstellen lassen. Ging aber nicht. So stand er offen im Treppenhaus im B&B. Trotzdem bin ich wieder los und wandern gegangen, weil Check-In erst viel später war. Die Tour wollte ich erst ganz stark abkürzen, denn der Gipfel war wolkenverhangen und sehr steil. Naja, es sollten über 500 Höhenmeter raus und wieder runter innerhalb von 2,5 Stunden Wanderung sein. Sowas bin ich nicht mehr gewöhnt. Wie sieht das in der Praxis aus? Es geht etwa 30 Minuten ganz sacht bergan und dann wird umgeschwenkt auf Steine, die eine Treppe bilden. Ohne Pause bis hoch zum Gipfel. Laut meiner Uhr bin ich heute über 118 Stockwerke und über 22.500 Schritte gelaufen. War wohl ganz ok ;-)
Beim Anstieg hatte ich dasselbe Tempo wie ein irisches Pärchen etwa im selben Alter. Wir kamen natürlich ins Gespräch und haben dann oben auch zusammen eine Teepause mit Snacks gemacht und sind natürlich auch gemeinsam wieder runter bei Dämmerung. Es waren schöne, sehr interessante Gespräche. Über was alles kann ich gar nicht mehr aufzählen. Essen, Jobs, Irland vs. Deutschland, Ausflugstipps für mich, ach, wirklich alles. Wieder mal so eine Begegnung, die mich lächelnd zurück lässt. Die Wanderung war so viel kurzweiliger und die Gespräche waren sowieso schön. Und oben klarte es dann auch kurz auf, so dass wir das Meer sehen konnten.
Zurück im Ort bin ich nach dem Duschen lesend im Zimmer versackt, um dann festzustellen, dass hier im Winter die Bürgersteige sehr früh hochgeklappt werden. Ich bekam nur noch im Take Away Essen. Um 20:15h! Und im Pub war die Musik danach auch schon vorbei :-( auf den Straßen tat sich eh nichts mehr, außer, dass ein paar Jugendliche dort Radschlagen übten. Kann man mal machen. Auf dem Dorf. Im Nationalpark. In Irland. Im Winter :-D
Morgen ziehe ich in ein anderes B&B um. Nochmal ne Klasse besser als das hier. Ergab sich so, weil dieses hier dann voll ist. Und wo ich übermorgen, meine letzte Nacht hier, schlafe? Mal sehen. Entscheide ich morgen :-)
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