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Soooo nach dem ich leider meine Freundin verabschieden musste in New York City ging es für mich weiter nach Kalifornien… erste Station war San Francisco.
Ich hatte mir im Voraus einen gratis Schlafplatz über „couchsurfing" organisiert, da Hostels o.ä. in den USA einfach unverschämt teuer sind. Außerdem hat man so die Gelegenheit locals kennenzulernen, sich die Stadt zeigen zu lassen und den einen oder anderen Geheimtipp zu bekommen.
Ich hatte eine Unterkunft in Chinatown, jedoch war mein Gastgeber gar nicht im Lande, sondern in Deutschland. Er hat leichtsinnigerweise oder aus Vertrauen, seinen Haustürschlüssel draußen im Fensterrahmen über der Tür platziert. Im Zimmer angekommen, der erste kleine Schreck. Es waren insgesamt total zugestellte 11qm zur Verfügung. Mit seinem Bett waren diese schon fast ausgefüllt. Des Weiteren teilte ich mir das Zimmer für die ersten zwei Nächte mit zwei Deutschen und in den beiden darauffolgenden Nächten mit einem Russen. Ich schlief neben dem Bett auf nem Feldbett… es passt nun grade mal noch eine Person in den Öffnungsbereich der Tür. Ein privates Bad gab es nicht. Die Etage teilte sich eine Küche und zwei Bäder. Die Küche durften wir allerdings nicht benutzen, da es nicht ganz legal laut Mietvertrag war und wir uns nicht sehen lassen durften in dem Haus. In der zweiten Nacht schlief dann sogar Dimitri, der Russe, in dem kleinen Bereich vor der Tür, da er kein Hostel hatte. Also 4 Leute auf 11 qm. Ich weiß auch bis heute nicht, ob mein Gastgeber Kurt oder Ted heißt, das war mal so und mal so. Und nur um sich die Mietpreise dort vorstellen zu können, er zahlt für das 11qm Zimmer mit geteilten Bad ca. 1500 € im Monat. Aber Kurt oder Ter war unglaublich freundlich, trotz der Entfernung. So hat er uns 4 z.B. den Besuch auf Alcatraz geschenkt, einfach so. In San Francisco habe ich dann neben dem üblichen Touristenkram wie Alcatraz, Cablecar fahren und über die Golden Gate Bridge gehen noch ein NBA-Spiel des Meisters „Golden State Warriors" und ein NFL-Spiel der San Francisco 49ers mir angeschaut um auch diesen Teil der amerikanischen Kultur kennen zu lernen. Jedoch hatte ich den Eindruck dass bei beiden der Sport eher die Nebensache ist, hauptsächlich ging es um das Essen und um die, doch sehr patriotische, Show. Das Coole beim Basketball war, dass wir uns für die erste Hälfte in die 5 Reihe restlichen hatten, wo die Plätze einfach mal mehrere 100$ gekostet haben. Das Beste in San Francisco war aber ein Fahrrad auszuleihen, durch die Stadt und über die Golden Gate Bridge zu fahren.
Mit dem Bus fuhr ich dann weiter nach Los Angeles. Dort, wie auch in den anderen folgenden Städten, schlief ich auch umsonst bei locals. Mein Gastgeber in LA war ein superübergewichtiger Schauspieler (Statist), welcher in einem ehemaligen Hotel in einem Einzimmerappartement wohnt. Er hat aber sogar schon in einem Linkin Park Video mitgespielt. Doch da er schnarcht et und sein Zimmer auch nicht sehr groß war, habe ich letztendlich meine Nächte bei ihm in seiner Abstellkammer verbracht. So hatte ich mein eigenes 1,5 qm Reich. Los Angeles ist allerdings, entgegengesetzt wie man es bzw. wie ich es erwartet habe, recht schnell erledigt. Es ist eine riesen Stadt mit einem super schlechten System des öffentlichen Nahverkehrs, jedoch die üblichen Touristen Spots (abgesehen von der ewig langen Busfahrt dazwischen) sind schnell abgelaufen. So war ich am ersten Tag auf dem „Walk of fame", konnte von dort das Hollywood-Zeichen sehen, an den Universalstudios und am Santa Monica Pier. Am nächsten Tag habe ich mir dann gleich schon ein Auto gemietet um nach San Diego, Las Vegas und die Canyons zu fahren. Ich habe mir dies mit zwei weiteren Rucksacktouristen geteilt.
San Diego war dann die mit Abstand schönste Stadt in Kalifornien. Ich übernachtete zwei Nächte bei einem deutschstämmigen Surflehrer. Er hatte auch einen Pool und ein Jacuzzi neben einem Tennisplatz und ner Squash-Halle zu bieten. Also nun mal richtig Glück gehabt. Er brachte mir auch Surfen bei, was unglaublich viel Spaß macht und wenn man nach einem anstrengenden Surf-Tag dann noch eine Stunde mit nem Bier im Jacuzzi entspannen kann, ist der Tag perfekt. Zwei weitere Nächte übernachtete ich bei einem schwulen Pärchen auf der Couch. Jedoch wohnten auch die in einer absoluten Luxusgegend. Und sie konnten mich umsonst in den weltbekannten San Diego Zoo mitnehmen, was mich sonst über 50$ gekostet hätte. Von San Diego unternahmen wir dann auch noch einen Tagesausflug nach Tijuana Mexiko. Fast wären wir ausversehen mit dem Mietwagen über die Grenze gefahren, was wir nicht gedurft hätten. Kaum ist man auch nur einen Meter über die Grenze rüber, ist man in einer komplett anderen Welt. Besonders schön war Tijuana auch nicht. Das Beste waren immer noch die guten Bier- und Essenspreise.
Von San Diego ging es mit dem Mietwagen dann durch „Death Valley" nach Las Vegas… die Stadt des Glücksspiels. Benzin kostet hier übrigens so grob geschätzt 60 Cent der Liter. Kein Wunder, dass die Amerikaner lieber Auto fahren, als die schlechten und teuren Nahverbindungen zu benutzen.
Nach 8 Stunden Fahrt kamen wir dann endlich in Las Vegas angekommen. Auch hier hatte mein Gastgeber zwar einen Pool, allerdings war es genau die Tage dort so windig und kalt geworden, dass man diesen nicht benutzen wollte. Aber das Einzelzimmer mit Bad war super… und natürlich umsonst. Am ersten Tag haben wir uns die Fremont Street und den weltberühmten Strip angeguckt. Die Fremont Street war ein Tipp von meinem Gastgeber aus San Diego. Und ich muss sagen, mir hat sie auch wesentlich besser gefallen als der Strip selbst. Vor allem durch die vielen Straßenkünstler wurde die noch authentischer. Am Abend ging es natürlich immer ins Casino an den Roulettetisch. Am Ende konnte ich immerhin den stolzen Gewinn von 10$ verbuchen. Auch ein Besuch im ungesündesten Burger Restaurant der Welt (Guinnessbuch der Rekorde: fettester Burger der Welt), in welchem man im Krankenhauskittel das Essen von Krankenschwestern serviert bekommt, durfte nicht fehlen. Genauso wie der Besuch auf der „Stratosphäre" einem Restaurant auf einem hohen Turm mit Aussichtsplattform, um einen Blick über Vegas zu bekommen. Dieser hätte normalerweise auch 20$ gekostet, doch dank der Tipps der Gastgeber kam ich über Feuertreppe etc. umsonst darauf.
Der erste Canyon den wir besichtigten war dann der Bryce Canyon. Weniger berühmt als der Grand Canyon, aber dafür rein von der Landschaft und den Gebirgsformationen schöner. Nachts waren dort übrigens minus 8 Grad und es fiel auch Schnee, was eine Übernachtung im Auto leider unmöglich machte. Über den Grand Canyon und den Hoover Dam ging es dann zurück nach Las Vegas und einen Tag später zurück nach LA. Am Grand Canyon habe ich dann noch deutsche Prominenz getroffen in Form von Elvis von „Traumfrau gesucht"… kennt hoffentlich jeder ;-)
Am Ende verbrachte ich dann nochmal einen Tag in Los Angeles, wo ich das Mietauto auch zurückgeben musste. Neben den üblich Sachen, wie ein Steinschlag und von der Polizei einmal angehalten werden ist auch nichts Weiteres passiert ;-) Ich verbrachte den Tag genauer gesagt in Venice, dem berühmten und wunderschönen Strandabschnitt in LA. Dieser verbesserte meinen Eindruck von der Stadt auch… letztendlich hatte ich aber trotzdem mehr erwartet.
Kurzer zusammenfassender Eindruck… die Amerikanern sind im Allgemeinen einfach unglaublich offen, hilfsbereit und nett. Es ist schon fast unüblich am Tag nicht von fremden angesprochen zu werden, wie es einem geht. Dies habe ich sehr genossen das ist eine Sache, an dich ich mich gewöhnen könnte, wobei ich sicher bin, dass ich daheim in Deutschland hauptsächlich doof angeguckt werden würde. Was ich nicht so genossen habe, ist das umweltschädliche Leben im Überfluss und in Verschwendung.
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