Boa noite ihr alle!

Die erste Station auf meiner Reise ist geschafft, morgen früh geht es weiter nach La Paz, Bolivien. Doch alles der Reihe nach...

Nach ca. 13 Stunden Flugzeit (über Lissabon) bin ich Mittwoch, am späten Nachmittag Ortszeit, in Rio gelandet. Vorfreude gemischt mit Heimweh plagten mich bereits jetzt. Die Taxifahrt zum Hostel durch überfüllte Straßen bei einem schwül-heißem Klima machte die Sache auch nicht gerade einfacher. Hatte ich mich vielleicht doch übernommen mit so vielen Stationen rund um den Globus? Alleine? Südamerika zu Beginn?

Doch das Gefühl der Unsicherheit sollte schnell vergehen, denn besser hätte ich meinen Startpunkt der Reise auch nicht auswählen können Wie der Zufall (oder der liebe Gott) es so will, bin ich in einem Hostel mit 13 weiteren Architekturstudenten aus Darmstadt gelandet. Diese haben mich, noch mit den Rucksack auf dem Rücken und total erschöpft von den gefühlt 150 steilen Stufen von der Straße zur Rezeption, sehr herzlich in Empfang genommen und mich sofort zum Abendessen eingeladen. Es gab brasilianisches Allerlei. Kurz zu den brasilianischen Treppen an die Architekten unter euch... die Bequemlichkeitsregel des Steigungsmaßes scheint hier Auslegungssache zu sein. Jedenfalls habe ich keine einzige Treppe finden können, welche diese auch nur annähernd erfüllt ;-)

Am ersten Tag durfte ich mich auch gleich der Gruppe zu einer privat geführten Tour durch die Favela do Vidigal bis hinauf auf den Gipfel der "zwei Brüder" (533m) anschließen. Die Tour dort hinauf war sehr anstrengend und schweißtreibend bei klarem Himmel und knallender Sonne, doch der Ausblick war es allemal wert (siehe Fotos). Es folgten am darauf folgenden Tag der "Jardin Botanico" (botanischer Garten), ein Bad im Atlantic und DER eine Ort. Der magische Ort. Der Ort an dem Marion Götze vor bisschen mehr als einem Jahr Geschichte für Deutschland geschrieben hat. Das Maracana-Stadion! Gestern war ich schließlich noch natürlich auf dem "Pico da Tijuca" und habe das monumento Jesú Christo besucht. Auch ein atemberaubendes 360-Grad-Panorama über ganz Rio. Beeindruckend ist auch der Weg hinauf mit einer Zahnradbahn. Natürlich durfte auch ein Spaziergang an der Copacabana entlang, über einige Märkte, nicht fehlen. Den Zuckerhut an sich (395m) habe ich mir dann bloß noch von unten genauer angeguckt. Heute ist Entspannung vor der Weiterreise morgen angesagt. Passt auch, da sich die Stadt heute ausnahmsweise einmal von seiner regnerischen Seite zeigt.

Am Ende noch ein Paar, sicher bleibende, Eindrücke von Rio. Es gibt so unendlich viele VW-Busse (Modell T1) und gut erhaltene VW Käfer hier, das ist der Wahnsinn. Doch so viele der Autos es hier gibt, so wenige Uhren gibt es auch. Jedenfalls habe ich nicht eine öffentliche Uhr sehen können, was vielleicht auch daran liegt, dass weder Busse noch Bahnen einen genauen Fahrplan haben. Entweder kommt ein Bus oder nicht ;-) Des Weiteren sind die Menschen in Rio unglaublich hilfsbereit und die Stadt versprüht trotz ihrer Hektik, des Schmutzes und trotz ihres Durcheinanders einen unglaublichen Charme!