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Bereits um 6:15 Uhr klingelt der Wecker. Der Weg zur Zitadelle ist in nur 20 Minuten zu Fuß gut zu bewältigen. Heute ist der Verkehr harmlos vielleicht schlafen auch wohl einfach noch. Um kurz nach halb sechs bin ich bin Ticket Häuschen und kaufe das erste Tickt es Tages. Der Datumsstempel wird erst noch umgestellt. Ich entscheide mich für das Kombiticket. Kostet 320.000 VD ungefähr 15$. Dafür darf man außer in die Zitadelle auch noch die drei Königsgräber im Umland von Hue besuchen.
Das Glück dass vor dem prächtigen Hauptportal der Zitadelle niemand steht, nutze ich gleich für schöne Fitos. Gestern habe ich aufgegeben. Denn mindestens 100 Touristen standen im Selfi Rausch vor dem Vorplatz und heute kein Mensch.
Bereits um 6:45 Uhr macht die Zitadelle auf. Ich bin der erste und einzige Tourist in der Zitadelle. Es war einfach klasse und so hat das frühe aufstehen sich für mich mehr als gelohnt. Alles so menschenleer und ruhig genießen zu können war schon genial. Ich hatte fast eine Stunde die gesamte gewaltige Zitadelle fast für mich alleine. Sie ist wahnsinnig groß und die Gebäude unglaublich schön, eine spannende Architektur. Das Vorbild dieser prachtvollen Anlage war der Kaiserpalastes in Peking.
Während des schrecklichen Vietnamkrieges wurde die Zitadelle durch den gewaltigen Bombenhagel der der Amerikaner Armee fast vollständig zerstört und anhand von Fotos und Zeichnungen über die letzten Jahrzehnte nach, und nach wieder so aufgebaut wirden. Mit grosser finanzieller Hilfe von Amerikanischen Firmen wie American Express.
Der Aufbau hat sich gelohnt auch wenn immer noch kleine Teile restauriert werde. Die Zitadelle erstrahlt nun wieder in alter Pracht. Ich habe es mir nicht so beeindruckend vorgestellt aber der Besuch ist mehr als lohnenswert. Für mich eines der bisherigen architektonischen Highlights der Reise. Zumal ich noch nicht in China war und nichts vergleichbares gesehen habe.
Um 8 Uhr höre ich aus dem Eingangsbereich der Zitadelle Gebrülle. Dann komme ca 100 Chinesen mit gelben Mützen gefolgt von weiteren 100 mir roten Kappen. Stellen sich überall auf um selfies und Gruppenfotos zu machen. Ein unvorstellbares gebrülle aus dem Lautsprecher des Tourguides und den Mündern der Chinese die das Mikro wohl noch übertönen möchten. Binnen 15 Minuten war die Zitadelle voll mit Menschen. Ich suche mir einen etwas abgelegeneren Bereich, den ich noch nicht besichtigt habe. Hier habe ich noch ein paar Minuten Ruhe. Da ich ohne hin alles gesehen habe gehe ich um 8:30 Uhr zum Ausgang. Suche mir ein Grab Motortaxi und lasse mich zum Hotel fahren.
Dort bin ich gerade noch rechtzeitig zum Frühstück da.Nach dem frühstücken genieße ich noch ein wenig den Pool.
Dann leihe ich mir einen Automatik Motorrad Roller um die Gräber der Kaiser sie ca. 20km außerhalb von Hue liegen zu besichtigen.
Der Verkehr ist hier echt heftig. Kein Vergleich zu Ninh Binh. Hue das ist halt eine Stadt und kein Dorf. Ich war wirklich froh in Ninh Binh und Cat Ba bereits Erfahrung mit dem Verkehr gesammelt haben und auch mit dem Roller. In Hue hätte ich mir sonst garantiert keinen Roller geliehen. Die erste Herausforderung war, nachdem ich aus der Sackgasse des Hotels nach links abbiegen musste. Ich stand da sicher 5 Minuten bis sich eine Lücke ergab um auf die andere Seite zu kommen. Die Einheimischen machen das anders die fahren einfach links gegen den Verkehr und wechseln dann irgendwann schlagartig nach rechts. Echt verrückt. Es fahren teilweise drei Roller neben einander. Sich immer wieder überholend. Ich halte mich einfach schön rechts wo auch die Fahrräder fahren, die muss ich dann zwar überholen, aber immerhin kann rechts von mir keiner überholen, was es etwas einfacher macht. So fahre ich recht gemütlich im Fluss des Verkehrs mit. Eigentlich gewöhnt man sich schnell an die Fahrweise hier. Glücklicherweise fährt hier im Gegenteil zu Deutschland jeder sehr langsam. Man beobachtet die anderen Verkehrsteilnehmer und jeder schaut was der andere macht und improvisiert gegebenenfalls. Es ist halt sau anstrengend denn man muss immer 180% konzentriert sein und 360 Grad um einen herum alle Verkehrsteilnehmer beobachten.
Als ich dann den Stadtrand erreiche wird es gemütlicher. Der Verkehr weniger.
Lustig wenn Reiseführer ernsthaft empfehlen man soll ein Fahrrad ausleihen um die Königsgräber zu besichtigen. Das ist eher noch gefährlicher als auf dem Roller.
Aber das sind wohl 10 Jahre alte Ratschläge.
Das erste Königsgräber des Herrschers Tu Duc war für mich das schönste der Gräber, obwohl viele im Internet was anderes behaupten. Ich erreiche es gegen mittag, da ich vorher noch kurz den Tu Hieu Tempel besichtigte. Es war ein super guter Zeitpunkt. Zwar Glutheiß, aber die Reisegruppen waren alle samt beim Essen und es war extrem wenig los. Das Grab ist auch zugleich der ehemalige Zweitpalast des Kaisers gewesen.
Eine nicht vorstellbare Pracht vielleicht übertrifft das Grab sogar noch die Zitadelle, vor allem weil ja alles original ist und nicht vom Krieg zerstört wurde. Ich war fast zwei Stunden hier da es unglaublich viel zu entdecken gab. Da ich meinen Roller kostenlos bei einem Restaurant parken durfte und auch Hunger hatte ging ich da gleich essen.
Eine halbe Stunde später kommt eine Familie, sie waren zu dritt mit dem Tour-Guide auf einen Motorrad. Es war allerdings ein richtiges, eine riesige Honda. Wie der Zufall so will komme ich während die Familie isst mit Tran, dem Guide ins Gespräch. Er kann sich vor Aufträgen nicht retten ist in Lonly Planet und TripAdvicer super bewertet. Was ich auch gleich gecheckt habe.
Ein sehr interessanter Mensch er hat einige Jahre in einem Zen Kloster in Vietnam studiert. Beim Vietnam Krieg bis auf seine Mutter alle Familienmitglieder verloren. Er erzähle spannende Geschichten über Vietnam. Hat ein breites Wissen über Religion, Geschichte und Land. Ein herzlicher aufgeschlossener Mensch. Er spricht auch klares gut verständliches perfektes Englisch. Man sieht mit welcher Leidenschaft er den Beruf macht. So war mir gleich sympathisch. Dann erzählte Tran, dass er morgen eine Motorradtour von Hue über den Wolkenpass nach Hoi An macht. Spontan frage ich ob er denn übermorgen noch Zeit hätte. Es war eine Fügung des Zufalls in seinem engen Terminkalender ist genau der Tag noch frei. Also buchte ich auch gleich. Er kommt übermorgen 8 Uhr ins Hotel. Genial, ich wollte da das Wetter recht gut ist auch so was machen und wenn ich nicht selbst auf dem Roller sitzen muss sondern hinten gemütlich mitfahren kann, dann kann ich die Fahrt und die Landschaft viel besser genießen und auch Fotografieren und Filmen.
Dann nach dem Essen fahre ich zu dem noch mal 8km entfernten Grab des Kaisers Khai Dinh. Alle behaupten dies sei das schönste Grab. Es war aber hoffnungslos mit Chinesen überlaufen. Gewaltige Menschenmengen quetschten sich durch die Anlage. Es war laut. Die Stimmung eher gereizt. Denn jeder will ja für sich das beste Selfi Bild. Stellt sich genau in die Mitte des Bildes. Folglich braucht ich unendlich viel Geduld um mal ein Foto ohne Chinesen zu erwischen. Bei manchen sehr schönen Motiven gebe ich nach 10 Minuten warten genervt auf. Gerade ist der letzte Tourist aus dem Bild rennt auch von der Seite der nächste vor die Linse. Dann reichte es mir irgendwann ein paar schöne Bilder habe ich ja. Genießen kann ich das eh nicht, also flüchte ich zum dritten Grab des Kaisers Minh Mang. Hier komme ich eine habe Stunde vor Schließung an. Das war aber ganz cool. Es war keiner mehr da der Parkplatz leer. Außerdem kann ich noch einen tollen Sonnenuntergang hinter dem Tempel des Grabes fotografieren. Eine tolle Stimmung und eine Ruhe.
Anschließend mache ich mich auf den Heimweg. Denn ich wollte nicht in der Dunkelheit durch Stadt fahren. Es sind laut Google Maps 25 Minuten mit dem Roller. Also kein Problem mit der Zeit. Es geht erst um 18:30 Uhr wirklich die Sonne unter.
Die Heimfahrt war trotz des dichten Stadtverkehrs für mich irgendwie viel relaxter. Irgendwie gewöhnt man sich dann doch daran. Ich war den noch froh wieder im Hotel zu sein.
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