Profile
Blog
Photos
Videos
Nach dem Frühstück um 8:30 Uhr geht mein Bus von Hpa-An nach Kyaikto. Hier befindet sich die größte und wichtigste buddhistische Wallfahrtsstätte Myanmar’s. An besonderen Tagen kommen bis zu 100.000 Pilger an Diesen heiligen Ort.
Das erste mal auf der diesjährigen Reise im Süden Myanmar’s fahre ich in einem großen Reisebus. Der der die Gäste neben lauter Musik und Tv auch mit einer unangenehmen eiskalten AC verwöhnte. Ich hatte glücklicherweise meinen Pullover und Ohrenstöpsel griffbereit. Die Fahrt dauert nur 4 Stunden.
Der Busfahrer lässt mich mitten in Kyaikto City raus. Ich hatte Glück, dass ich dank Google Maps gesehen habe dass wir da sind, sonst hätte er mich vergessen und ich wäre in Yangon gelandet. Mit einem Motorradtaxi fuhr ich zu dem 10km entfernten Pilgerbusbahnhof. Es wurde bei jedem der das Gelände betritt Temperatur gemessen. Um den Leuten Sicherheit zu geben, denn es ist ja eigentlich bekannt dass es viele Menschen gibt die den Coronasvirus in sich tragen und verbreiten ohne Fieber zu haben. Alles ok, 36,5‘c ich darf rein. Auf großen Rampen besteigt man die kleinen Pickups. Gut 60 Menschen wurden auf die Sitzbänke gequetscht, wie in einem Viehtransporter. Schulter an Schulter. Erst wenn das Gefährt randvoll ist fährt es los. An Corona wollte ich in diesem Moment nicht denken. Ich setzte aber dennoch wie viele die Maske auf. Sicher ist sicher, wohl wissend dass es einen 100% Schutz nicht gibt.
Mit quietschenden Reifen rasanter, halsbrecherischster Manier geht es mit dem Pickup den Berg hinauf. Die Straße ist einspurig und für normale Fahrzeuge gesperrt. Immer wieder musste gewartet werden um Gegenverkehr durch zu lassen. Dann nach 45min fahrt, bereits ein Drittel der Einheimischen kotzt, in die verteilten Plastiktüten erreichten wir die Basisstation. Von hier sind es noch 15min zum golden Rock. Ich habe ein Hotel hier oben gebucht um die Atmosphäre an dieser heiligen Stätte von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in Ruhe genießen zu können. Anderenfalls muss man schon um 17 Uhr bereits wieder zurück. Übernachten ist nur Einheimischen in einfachen Pilgerunterkünften gestattet. Für Touristen gibt es einige wenige in der Regel extrem teuere Hotels. Dank des Coronavirus bekam ich die Unterkunft für gerade noch akzeptable 40$ statt der üblichen 120$.
Ich Dusche ausgiebig machte mich frisch. Man hat von meinem Hotel nur 15 Minuten Fußweg zum Golden Rock.
Eigentlich ist es inzwischen eine gewaltige Pilgerstätte geworden, mit aller Infrastruktur die die Pilger so brauchen. Restaurants, Unterkünfte, Läden die Räucherstäbchen oder andere Utensilien anmieten. Doch in dem Mittelpunkt steht natürlich der am Abgrund Stehende vergoldete Felsen. Man hat den Eindruck er könnte jeden Moment herunter rollen. Doch so steht er schon seit ein paar tausend Jahren.
Laut Legende entstand die Wallfahrtsstätte schon zu Lebzeiten Buddhas und wurde später lediglich „wiederentdeckt“. Bedeckt von einem rund 6 m hohen Stupa scheint der vergoldete Findlingsblock geradezu über dem 1100 m tiefen Abgrund zu schweben. Sein Name Kyaikhtiyo-Pagode leitet sich aus der Mon-Sprache ab und bedeutet „die Pagode, die vom Kopf eines Einsiedlers getragen wird“. Ringsherum bietet sich ein herrlicher Blick auf die Bergketten bis nach Thailand, die Pagode von Bago oder bis zum Meer. Andernorts werden Kerzen und Räucherstäbchen entzündet, haben sich in dunkelrote Roben gewandete Mönche oder skurril wirkende Einsiedler im Schneidersitz niedergelassen, um weltentrückt zu meditieren. Ohne Unterlass kleben Gläubige ihr Blattgold an den Felsen, was aber Männern vorbehalten ist. Es ist toll dem Treiben zuzusehen.
Langsam senkte sich die Sonne am Horizont und eine schöne Abendstimmung erfüllt diesen Ort. Der Sonnenuntergang selbst war wegen des wieder aufziehenden Nabels nicht so toll, jedoch die Zeit danach. Die blaue Stunde. Mit dem phantastischen bläulichen Licht, zudem wurde der Fels beleuchtet.
Nach dem ich mich noch etwas hier aufgehalten hatte ging ich zum Hotel um zu schlafen.
- comments