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Aus unseren Plänen noch einen weiteren Tag in den Grampians zu verbringen und noch den See und weitere tolle Aussichtspunkte des Nationalparks anzuschauen wurde aber leider nichts.
Denn am nächsten Morgen standen wir vier Stunden ohne Handyempfang im „Nirgendwo" und versuchten vergeblich unseren Van zum Laufen zu bringen. Man muss sagen, dass wir unser Wissen über das mechanische Innenleben eines Autos während unseres Australienaufenthaltes enorm verbessert haben; aber auch das konnte uns hier nicht weiterhelfen. Mit der Hilfe eines sehr hilfsbereiten Aussies, der aber auch wenig Ahnung von Mechanik hatte, konnten wir unser Gefährt aber schließlich doch zum Starten bringen.
Statt, wie ursprünglich geplant, Victorias Hinterland und Outback zu erkunden war unser nächster Halt deshalb einmal mehr ein Mechaniker.
Nach ca. 60km sind wir in Horseham angekommen und suchten uns einen Mechaniker. Die Mitarbeiter des Ford-Händlers hier waren sicherlich die freundlichsten Mechaniker, die wir getroffen haben, doch es blieb bei der Erklärung, dass diese alten Vans manchmal einfach nicht anspringen wollen („sometimes it's just random with these old vans") und man dann einfach eine Weile warten solle, dann ginge er von alleine wieder. Wir hielten uns an den Tipp und machten uns ohne Umwege auf zur finalen Station unseres Roadtrips.
Nach insgesamt knapp 11000km auf Australiens Straßen sind wir an unserem Ziel angekommen:
Melbourne.
Hier suchten wir erstmal Campingplatz nahe der City, denn solange wir noch unseren Van hatten war das die mit Abstand günstigste Option. Da wir so schnell wie möglich in die Stadt ziehen wollten, starteten wir auch gleich mit der großen Aufgabe unser Auto zu verkaufen, wofür wir die letzten zweieinhalb Wochen hier in Melbourne Zeit hatten.
Die ersten Tage verbrachten wir damit die Innenstadt abzuklappern und uns zu überlegen was wir in Melbourne machen wollten.
Beim Autoverkauf lief es dafür zäh und so schlugen wir eine Menge Zeit am Campingplatz Tod. Zurzeit will einfach niemand einen Van kaufen, verkauft werden dafür umso mehr. Aber wir blieben dran und hatten noch Hoffnung.
Melbourne selbst finden wir einfach super. Für uns die geilste City in der wir hier in Australien waren und das obwohl die Stadt typischen Wahrzeichen, wie das Sydney Opera-House fehlen. Doch die modebewussten Melbourner schaffen es zusammen mit ihrer eher übersichtlichen Innenstadt, gesäumt von alten meist viktorianischen Gebäuden, der alten „Tram", den vielen verschiedenen Bars, Restaurants und Cafe's, mit Kaffee für welchen Meblourne berühmt ist, den abwechselnd großen Einkaufsstraßen und kleinen mit Graffiti besprühten Gassen, der unglaublichen Liebe zum „Footy" und dem Sport allgemein und dem Kontrast zur moderneren Southbank eine fantastische Atmosphäre herzustellen, die Wahrzeichen schon fast unnötig machen.
Dabei ist besonders zu betonen, dass alles hier mit Leidenschaft geführt wird. Von den wunderschönen Kunstwerken aus Graffiti, das in keinster Weise einen Vergleich zum deutschen U-Bahngraffiti zulassen, bis zu den charmanten Cafe's macht Melbourne seinem Ruf als Kunst, Mode und Kaffeehauptstadt Australiens alle Ehre. Leider ist es unmöglich dieses Flair zu beschreiben oder auf Bildern festzuhalten, weswegen wir euch einfach raten selbst mal schnell in den Flieger zu hüpfen.
Als Kunsthauptstadt laufen hier natürlich auch eine Menge schräge, aber wenig furchteinflößende Gestalten herum.
Beispielsweise wurde unsere Frontscheibe während der Rotphase an der Ampel von einem freundlich, aber auch etwas schrägen Typen, gewischt, der dort den ganzen Tag nichts anderes machte. Sehr cool ! :D
Hier ist wie gesagt immer was los und vor allem in Sachen Kunst, Musik und Sport ist einiges geboten.
Deshalb war es von vornherein klar, dass es uns früherer oder später in eins der Stadions verschlagen wird, um ein AFL-Spiel (Australian Football) live im anzuschauen. Melbourne gilt als Zentrum von „Footy" und nicht nur das Spiel selbst, sondern vor allem die Zuschauer, sind mit ihren Diskussionen ein echtes Highlight. Wir waren umgeben von Fans der Heimmannschaft, die zum Glück gewann und zu allen Seiten wurde jeder Pass und Kick diskutiert, jedes Goal bejubelt und jede Menge kritisiert. Wie überall sind die Melbourner eben auch hier voll dabei.
Ein weiters sportliches Ereignis war der Puma Glow Run, bei dem 4000 leuchtende Menschen zu heftigen Bässen und mit anschließender Party einen 5km Circle durch die Stadt liefen. Nur für die 60$ Anmeldegebühr waren wir zu geizig, sodass wir dieses Spektakel als Zuschauer verfolgten.
Nebenbei besserten wir unsere Reisekasse im Crown-Casino auf, einem riesigen Casino das nur einen kleinen Teil des Crown-Casino-Entertainment-Complex darstellt, dem größten Entertainment-Complex in Australien; ein Monsterteil, in dem man selten den selben Eingang zweimal sieht :D
Drei Tage vor Abreise hatten wir dann auch endlich „Glück" mit dem Autoverkaufen und zogen ins Hostel in die Innenstadt.
Die verbleibenden Tage vertrieben wir uns damit, den Queen Victoria Market zu durchstöbern, an dem wir viele Stunden hätten verbringen können und an dem man so ziemlich jeden Kleinkram findet den es gibt, besuchten die Docklands, die besonders mit vielen neuen und modernen Gebäuden hervorstechen und schlenderten die Southbank entlang, um noch ein wenig vom Flair aufzusaugen.
Zum Abschluss hatten wir dann dank einiger Whiskey-Cola und einem weiteren Casinoaufenthalt, aus dessen Gewinnen wir uns weitere Mega-Cocktails gönnten, noch einen super Abend bzw. Nacht.
Morgen fliegen wir für ein paar Tage ins Center nach Alice Springs und werden eine 3 Tagestour zum Ayers Rock unternehmen, bevor wir nach Neuseeland übersetzen.
Moritz und Armin :)
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