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MIN-GA-LA- BA…
Wir melden uns zurück, aus dem Land der Pagoden und Tempel, reich an Gold, Kupfer, Silber und Öl, und unterdrückt vom Militär. Keine Informationen kommen von aussen ins Land, kaum Internetzugang und schon gar kein Handynetz. Man ist abgeschnitten von äusseren Einflüssen und trotzdem sehr modern, es funktioniert fast alles, es ist sauber und jeder hat genug zu Essen. So viele Wiedersprüche decken dieses Land ab, umso spannender sind die Menschen und ihr Leben. Die Einwohner begrüssen jeden Ausländer mit freudigem Winken und nettem Lächeln, sogar der Bettler am Strassenrand winkt uns mit einem zahnlosen Lächeln entgegen. Sie sind glücklich Touristen zu sehen, auch wenn es umstritten ist, in dieses Land zu reisen, da das meiste Geld direkt zum Militär fliesst. So ist es ein stetiger Kampf, dass wir diesen Militärtaxen entkommen und das Geld stattdessen unter die Menschen bringen können. Das fängt schon beim Geldwechseln an, man muss „brandneue" Dollarnoten mitnehmen, Kreditkarten und anderes funktioniert nicht. Banken gehören den Behörden, auf dem Schwarzmarkt ist der Kurs besser aber das ganze unsicher.
In Yangon besuchen wir die wohl schönste Pagode, die wir je gesehen haben! Die Shwedagon Pagoda, aus purem Gold, die Spitze verziert mit Diamanten. 100m gross, sieht man diese aus allen Ecken der Stadt. Rundum die Hauptpagode stehen hunderte kleine Pagoden und wahrscheinlich tausende Buddhas. Er ist wirklich wunderschön. http://de.wikipedia.org/wiki/Shwedagon Am Abend *geniessen* wir im Chinesenviertel ein Essen aus undefinierbaren Spiesschen und zwischen Menschen die kein Wort englisch sprechen. Es gibt sogar ein Casino und im Park eine Chilbi, man muss die Leute ja bei Laune halten, damit es keine Aufstände gibt. Natürlich fahren wir mit der Wasserbahn, vergesst Europapark, reist nach Myanmar
Viele Männer hier sind wieder grüselige Cheiben. Die ganze Zeit kauen sie auf der Beetlenut und spucken riesen Mengen rotes Zeugs auf die Strassen, PFUI. Im Bus gibt's dann für jeden ein Säckli zum reinspucken und in den Restaurants ein Spuck-Schälchen. So ist dann die erste Busfahrt nach Bagan ein stetiges gechodere und gehuste. Es sind ja alle krank, da bei Temparaturen um die 15 Grad immer noch Flipflops getragen werden (dazu aber Winterjacken) und die Aircon, wenn vorhanden, auf 18Grad runtergekühlt wird. Während der Fahrt ist nicht an Schlaf zu denken, entweder laufen laut gecoverte Lieder oder schlechte Filme, alle 2 Stunden gibt es ein Stopp für Kaffee, Essen und Pipi, und das auch um 3 Uhr morgens! "Was sie möchten keinen Kaffee"?
Nein, wir Schweizer schlafen normalerweise um diese Zeit!
Nächste Station ist Bagan. Ein mystischer Ort. Ca. 2000 Tempel ragen hier aus den grünen Feldern hoch. Zum Vergleich - man nehme alle Kathedralen in Europa und stelle sie auf die Fläche der Stadt Zürich - DAS ist Bagan! Tempel, Tempel, Tempel, soweit das Auge reicht. Mit dem Fahrrad und der Pferdekutsche fahren wir die Landschaft ab und staunen über diese unreal scheinende Gegend und wunderschönen Sonnenuntergänge. Die Unesco hat dieses Gebiet zum Weltkulturerbe nominiert aber die Regierung kümmert das wenig. Leider! Es gibt schon viele Tempel die vor dem Zerfall stehen. http://de.wikipedia.org/wiki/Bagan
Am Morgenfrüh geht's weiter mit dem Bus, oder was davon noch übrig ist Mit noch flauem Magen von einer feuchtfröhlichen *Kölnernacht* (Danke Frank&Paul war dat lustig) fahren wir los. Die Strassen seien schlecht hat man uns gesagt, ABER da ist ja noch nicht mal eine Strasse. Durch Sand, Tümpel, Kuhherden und kleine Dörfer fahren wir nach Mandalay. Der Ortsname wunderschön, verspricht mehr als es wirklich ist.
Es ist ein Chaos, Gehupe und die Menschen gleich unfreundlicher. Wir fühlen uns gleich wieder wie in Indien und wollen nur weg. Gleich ein Ticket kaufen für die Weiterfahrt.
Wir mieten einen Fahrer für den Tag um die Sehenswürdigkeiten zu sehen. Goldstampfer, die in Stundenlangem Hämmern feinste Goldfolie stampen, 0.3mm um Tempel und Pagoden zu schmücken, was übrigens nur Männer dürfen. Das Kloster wo 1000 Mönche Punkt 10:30 Uhr in absoluter Stille ihr Essen einnehmen und die kleinen Dörfer rundherum. Wir wollen unbedingt zu den Moustache Brothers, ein politisches-Komiker-Trio das wegen Ihrer Witze auch schon im Gefängnis war, sich aber nicht den Mund verbieten lässt und seither nur noch in ihrem zu Hause auftreten dürfen. http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/moustache-brothers-sie-lachen-das-system-aus-11067335.html / http://www.youtube.com/watch?v=0QuVjUpvUEI&feature=related Das beste Essen in Myanmar finden wir an einem Chapati Stand in Mandalay. Wir schlagen uns den Bauch voll mit dem leckeren indischen Fladenbrot und Gemüse. Für ganze 2.-CHF für BEIDE!
Inle Lake ist die letzte Station. Zwischen Hügel versteckt liegt ein riesen See. Für einen Tagesausflug teilen wir uns mit drei weiteren Personen ein Boot. Es ist eine eindrückliche Fahrt durch Dörfer die mitten auf dem Wasser auf riesen Stelzen aufgebaut sind. Alles spielt sich auf dem Wasser ab, Transport, fischen, Leben, sogar die Gemüsegärten schwimmen auf dem See. Unmengen an schwimmende Tomatenfelder, unglaublich! Zum Abendessen wagen wir uns mit Sonja und Hugo (vom Boot) an eine Myanmar Pizza und die war wirklich lecker, yammie
Zurück in der Hauptstadt Yangon, suchen wir für die letzte Nacht eine Bleibe in der Nähe des Flughafens. Rundherum gibt es nur von der Regierung geführte teure Hotels oder Gästehäuser die keine Ausländischen Gäste aufnehmen dürfen. Wir geben nicht auf, unserer Philosophie treu zu bleiben und der Regierung so wenig wie möglich Geld zuzuschieben und finden doch noch ein herziges Gästehaus, das uns als erste Ausländische Gäste bei sich aufnimmt und wie ein Familienmitglied behandelt.
Am Schluss gehen wir mit gemischten Gefühlen und Magen (am letzten Tag hatten wir Fried-MADEN-Nudel-Gemüse ) von Myanmar weg. Wir hoffen, das all die Versprechungen die den Menschen gemacht werden, endlich umgesetzt werden können und dass das Land und ihre Einwohner endlich frei sein können.
Nun geniessen wir ein paar Tage in Chiang Rai inkl. Neujahr, bevor es weiter geht nach Laos.
Wir wünschen allen einen guten Start und nur das Beste fürs 2012.
Umarmung Mo&Pa
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