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Nachdem wir ziemlich spät in Gaborone ankamen, schnappten wir uns ein Taxi und machten uns auf zu einer billigen Unterkunft. Wir fanden Dank eines ziemlich lustigen und hilfsbereiten Taxifahrers sofort eine für umgerechnet 17 Euro p.P. was in Botswana ziemlich billig ist! Botswana ist leider noch einmal deutlich teurer als Südafrika. Botswana ist übrigens etwa so groß wie Spanien, hat aber dafür etwa gerade einmal so viel Einwohner wie Hamburg.
Am nächsten Morgen irrten wir Stunden durch die Stadt um Lariam-Tabletten, das sind Tabletten gegen Malaria, aufzutreiben! Nach ein paar längeren Umwegen fanden wir dann sogar eine Apotheke die uns für die restliche Zeit in Afrika mit dem Teufelszeug eindeckte!
Warum Teufelszeug? Lariam ist bei allen Reisenden und Freiwilligen in Afrika für seine echt heftigen Nebenwirkungen bekannt. Dazu gehören: Depressionen, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, und Suizidgedanken,… ! Anders wie bei den meisten Medikamenten, bei denen die Nebenwirkungen eher selten bzw nie auftreten passiert das bei Lariam scheinbar öfter! Man hört immer wieder beängstigende Geschichten aus erster Hand die einen schon ein bisschen beunruhigen!
Naja, aber soweit geht's uns noch gut ;)
Gaborone ist auf jeden Fall eine ziemlich verrückte und komische Stadt! Die Stadt ist die Hauptstadt Botswanas und hat sage und schreibe 180000 Einwohner. Die Stadt hat europäischen Standard und es ist keine Seltenheit neue Audis, BMWs und Mercedes vorbeidüsen zu sehen!
Es war für uns kaum vorstellbar, dass Botswana das Land mit der 2t höchsten HIV-Rate der Welt ist! Ca ein Viertel der Bevölkerung ist mit der Krankheit infiziert und trotzdem lebt das ganze Land auf einem extrem hohen Standard. Von Gaborone nahmen wir dann einen Bus nach Francistown, die zweitgrößte Stadt dort um Silvester zu feiern.
Silvester war ein totaler Reinfall! Um 2 Uhr, als wir weg gehen wollten machte alles zu und wir haben keinen einzigen Feuerwerkskörper gesehen.
Unser Silvester bestand daraus, dass wir uns mit einer Flasche Gin und Wein mit zwei Geldautomaten-Securityguides am Straßenrand betranken und danach ins Bett fielen!
Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus Richtung Okavangodelta in die Stadt Maun.
In Maun fanden wir eine echt wunderschöne und recht günstige Lodge. Nach ein bisschen rumfragen bei anderen Urlaubern und Reisenden stellte sich schnell heraus dass ein Scenic-Flight über das Delta für uns wohl das Sinnvollste wäre. Mit ein bisschen Glück fanden wir noch zwei Engländer und eine Australier die mit uns flogen so dass wir pro Person 58 Euro für den Flug zahlten.
Grundsätzlich trifft man in Afrika leider nicht annähernd so viele interessante Traveller wie ein Süd-Amerika sondern einfach mehr Urlauber die für ein paar Wochen mit einem Auto reisen.
Das Paar aus England war aber durchaus sehr interessant: Sie kauften sich ein Auto in England und sind den ganzen Weg bis nach Botswana in 8 Monaten runtergefahren. Ihr Trip wird dann in Kapstadt enden.
Der Flug über das Delta war lohnenswert aber um ehrlich zu sein nicht der Oberhammer. Es war schon interessant einen Überblick darüber zu haben aber die Tiere haben wir eben nur von 100 Meter aus der Luft gesehen. Trotzdem haben wir viele Elefanten, Giraffen, Antilopen, Hippos und ein Krokodil gesehen.
Nach dem Flug ging es für uns direkt mit dem Bus weiter nach Nata. Nachdem der Bus eine Stunde zu spät losgefahren ist und 5 Stunden später in Nata ankam erwischten wir keinen Bus mehr nach Kasane, der Stadt in die wir eigentlich wollten. Also trampten wir die 300 Kilometer hinten auf der Ladefläche eines Treckers. Mit uns fuhren noch 2 andere Familien. Auf dem Weg probierten wir Raupen, sahen den Müttern beim Stillen zu ( das ist hier in Afrika echt extrem, hier lassen sie ihre Brüste wirklich ohne nur einen Funken von Schamegefühl raushängen) und bestaunten ca. zwei Dutzend Elefanten die während der ganzen Strecke direkt am Straßenrand standen. In Kasane nahmen wir wieder die billigste verfügbare Unterkunft die gleichzeitig die teuerste unserer Reise war. Wir zahlten für 2 Personen 55 Euro, eine absolute Frechheit -,-!
Grundsätzlich sind wir hier in Afrika fast die Einzigen die so mit dem Bus reisen! Man trifft zwar ganz selten ein paar andere solche Backpacker aber im Grunde macht das keiner! Wir sind immer die einzigen Weißen in den Bussen.
Die meisten Leute in Afrika sind meistens einfache Urlauber,… erzählt man denen dann das man schon über 7 Monate unterwegs ist und mit dem Bus oder per Anhalter von Kapstadt bis nach Kenia hochfährt schaut der ein oder andere einen schon mal blöd an…
Hier in Afrika gibt's halt gar keinen organisierten Tourismus mehr. (Außer in den Lodges)
Es ist auch für uns nochmal eine ganz ganz andere Art zu Reisen wie in Südamerika und natürlich sowieso wie in Süd-Ost Asien wo alles durchorganisiert und ein Kinderspiel ist!
Es ist aber eine wirklich interessante und tolle Erfahrung und wir werden nicht Reisemüde ;)
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