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Und ab gings zum Cap Reinga!
Die Vorfreude auf diesen Tag war groß, insbesondere dadurch, dass ich einmal nicht fahren " durfte", sondern wir alle chauffiert wurden. Mit einem teils "leicht" mitgenommenen Bus wurden wir früh morgens am Campingplatz in Ahipara von einem Buschaffeur der Maori abgeholt. Nachdem wir unsere Multikultitruppe (Österreich, Malaysia, Neuseeland und ... ach ja ... Deutschland) eingesammelt hatten bekamen wir sofort im Bus eine Lektion auf "Te Reo Maorisch"! Gleich danach bekamen wir in einer der Glaubenstätten eine kleine Demonstration vom Maorischen Glauben und deren Kultur.
Gleich danach gings mit dem Bus - die Federung war nicht mehr die neueste - über die Zwischenstopps Ancient Kauri Kingdom und Tapotupotu Bay dem Cap entgegen, wo laut Maoriglauben die Seelen der Verstorbenen zur legendären Heimatinsel Hawaiki zurückkehren.
Noch bevor wir am Cap Reinga die ersten Schritte hinter uns gebracht hatten, blies uns der Wind, welcher hier am Schnittpunkt des Pazifiks mit dem Tasmanischen Meer zuhause zu sein scheint, mal eine saftige Brise um die Ohren. Nachdem wir den kurzen Abstieg zum Leuchturm hinter uns gebracht hatten brach wieder das obligatorische Blitzlichtgewitter aus unzähliche Kammeras über uns herrein, denn immerhin waren wir ja nicht die einzigen am Cap, sondern mit uns 3 weitere Reisebusse vollbesetzt mit Touris. Ich mag mir gar nicht ausdenken, wie es hier während der Hochsaison zugeht.
Bis 1987 war der Leuchtturm noch mit einem Wärter besetzt, wessen einzige Aufgabe es war, den Diesel des Stromaggregats aufzufüllen - ein Traum für einen Ferialpraktikanten. Mittlerweile wurde auf Photovoltaik umgestellt und das Lich des lighthouse kann aus einer Entfernung von ca 35 km gesehen werden.
Nach einer kurzen Fahrzeit - viel zu kur für ein Mitagsnickerchen - erreichten wir den Te Paki Stream wo wir mit handelsüblichen Plastikrodeln über eine 35 m hohe Sanddüne hinunter rodeln durften. Für unsere malasyischen Mitreisenden gestaltete sich bereits das Einsteigen zu einem fast unüberwindbarem Hindernis, da sie vermutlich mit solchen Wintersportgeräten weniger vertraut sein dürften.
Mit unserem Bus drifteten wir den Flusslauf entlang bis zum 90 Mile Beach, wo uns schließlich die vermutliche Höchstgeschwindigkeit des Vehikels unter Beweis gestellt wurde. Mit annähernd 100 km/h bretterten wir über eine Stunde am Sandstrand entlang.
Dieser Ausflug kann wahrlich als Erlebnis bezeichnet werden, denn wer kann schon behaupten mit einem singenden Busfahrer, welcher laut eigenen Angaben gar keinen Führerschein besitzt und bis drei Uhr morgens getrunken hat, ein Busrennen an einem Sandstrand bestritten hat. Bei dem Bewerb ging es, meiner Meinung nach, weniger um Schnelligkeit und Höchstgeschwindigkeit sondern eher daum wer den schmutzigsten Bus nach Hause bingt.
Im Anschluss an den Bustrip folgte eine viel zukurze Nachtruhe, ehe es am nächsten Morgen wieder Richtung Süden ging!
Nach dem Start in Ahipara standen knappe 600 Kilometer am Programm. Nach den ersten hundert Kilometern überredete mich mein Beifahrer, welcher die Navigation über hatte, zu einer vermeintlichen Abkürzung, welche aber nach ca. 10 km in einer, für unseren Camper, unpassierbaren, Schotterstraße endete! Nach gründlicher Analyse der Vorfälle einigten wir uns auf einen Druckfehler in der Landkarte als Auslöser für dieses Missgeschick fest. Wieder zurück auf dem Highway versuchte ich mit unserem Camper wieder ein wenig Zeit gut zu machen, was mir teilweise,bedingt durch den wenigen Gegenverkehr(keine 10 Autos auf über 50 km), auch gelang. Doch der weitere Straßenverlauf des Highway 12 machte mir einen weitern Strich durch die Rechnung, ging es doch unzählige Kilometer über mehrere Hügelketten in Richtung Waipoua Forest.
Der Tane Mahuta, Gott der Wälder, welcher uns beim ersten Stopp im Wald sofort ins Auge stoch, ist ein ca. 50 m hoher Kauririese mit guten 14 Metern Stanmmumfang. Und für sein Alter von über 1200 Jahren hat er sich, unserem Erachten nach, recht gut gehalten. Es folgte ein weiterer 60 minütiger Spaziergang durch den Wald, bei dem wir noch zig solcher Urwaldriesen bestaunen konnten.
Wieder im Auto angekommen mussten wir mit Erschrecken feststellen, wie weit fortgschritten die Tageszeit bereits war und wir mussten unseren Plan, in Coromandel zu übernachten, um ca. 80 km kürzen und bereits in Waitakaruru zum Übernachten auf den Miranda Holidaypark abbiegen, was sich aber nicht als Nachteil erweisen sollte.
Denn was beim Austeigen von meiner Beifahrerin als Rauch eines Grillers gedeutet wurde, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Wasserdampf eines 38°C warmen Thermalbeckens, in welchem wir uns anschließend von den Strapazen unserer 8 stündigen Autofahrt erholen konnten.
Morgen gehts weiter nach Coromandel zum Zugfahren mit der Driving Creek Railway und zum hot water beach!
Dazu aber ein andermal!
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