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Tag 1
„Ich bin Millionär"
Ich glaube ich hatte das größte Abenteuer bereits am ersten Tag!
Mein erster Tag in Bali fing mit einem Frühstück im Hotel an, wo ich mich sehr nett mit einer Frau aus Perth unterhielt, die hier jedes Jahr mehrere Male herkommt und die mir ein paar Tipps für Bali gab.
Kurze Zeit später setzte sich Kati aus Ulm an meinen Tisch! Sie ist seit 3 Jahren in Australien und nun bereits das zweite Mal auf Bali. Wir verstanden uns prima. Sie erklärte mir auch noch einige Dinge, die man beachten sollte - ich hatte ja keine Ahnung, wo ich eigentlich war!
Sie hatte für zwei Tage einen ROLLER gemietet und fragte mich, ob ich Lust hätte an den südlichen Zipfel der Insel zu fahren um dort schnorcheln zu gehen! Ich überdachte kurzum den Ratschlag des Taxifahrers am Tag zuvor, der besagte, dass ich besser nie selber im Straßenverkehr fahren sollte und sagte ihr zu!
Wir änderten jedoch unser Ziel auf halber Strecke, da das Wetter nicht so klasse aussah und fuhren Richtung „Monkey Forest" bei Ubud!
Ach ja, vorher ging es noch zur Bank, bei der ich 2 Millionen Rupiah abhieb. Das sind umgerechnet 200 Australische Dollar :-D Mein Geldbeutel platzt fast mit dem Bündel Scheinen im Inneren!
Der Straßenverkehr auf Bali ist heftig :- )
Man fährt am besten Roller, da man so um einiges schneller vorankommt, als mit dem Auto. Man überholt rechts, sowie links. Ampeln werden manchmal sehr großzügig ausgelegt, wobei manche Ampeln auch eine rückwärtslaufende Uhr angebracht haben, die dir signalisiert, wann das Rennen weitergeht! Kati hatte das voll drauf! Ich saß meistens nur hintendrauf und hab Fotos gemacht oder Videos gedreht und einige Male bin ich heftigst in Lachen ausgebrochen, da mal wieder eine 5-köpfige Familie auf einem Roller gefahren ist oder weil ein Balinese gefühlte 580 Türvorleger auf seinem fahrbaren Untersatz transportiert hatte. Man hat somit einen 1 Meter hohen Stapel hinter dem Fahrer und nochmal einen riesen Stapel bei ihm im Fußraum!
Ab und zu sieht man so heftige Wassermassen vom Monsunregen auf den Straßen, dass man wirklich nur die Beine hochziehen kann. Man fühlt sich hier etwas in die Kindheit zurückversetzt, wenn man mit dem Fahrrad durch flache Pfützen gefahren ist und es mega toll fand! Hier ist das dann halt so 10-15 cm tiefes Wasser :- ) und der entgegenkommende Verkehr spritzt dich komplett nass!
Es fing an zu regnen (auch hier ist im Moment „Wet-Season")! Wir kauften uns kurzerhand ein Regencape im nächsten Supermarkt und machten uns weiter in Richtung Ubud! Man benutzt bei solchen Situationen als Balinese auch nur ein Regencape pro Roller… Der Rest der Passagiere versteckt sich einfach unterm Umhang. Man erkennt die Anzahl der Passagiere lediglich am Zählen der Füße, die unter dem Cape hervorschauen!
Wir verfuhren uns komplett!
Wir endeten ausversehen in einer Einbahnstraße, wobei wir uns dabei erst mal nichts dachten, da gegen den Strom fahren ja hier eigentlich normal ist! Jedoch kam uns, glücklich wie wir sind, auch schon die Polizei entgegen! Wir merkten hier jedoch auch, dass der Rollervermieter Kati die falschen Papiere mitgegeben hatte! Im Schein stand zum Beispiel drin, dass er pink sei, unserer war jedoch schwarz! Und das Nummernschild war natürlich auch falsch! Dafür, dass Kati auch noch den internationalen Führerschein im Hotel hatte liegen lassen, gab s natürlich auch nochmals Ärger! Die aufgedruckte Telefonnummer auf dem Mietbeleg war auch falsch und somit bezahlten wir 200.000 Rupiah (ca. 20 $) Strafe und fuhren weiter! Immerhin zeigte der Polizist, der kaum englisch sprach, uns noch den Weg!
Balinesen werden hier kaum von der Polizei angehalten! Nur Touristen! Balinesen können ohne Helm fahren, gegen den Strom, über rote Ampeln, what ever und haben dennoch einen Freischein!!! Unfaire Welt!
Nach ewigem verfahren erreichten wir den „Monkey Forest", einen der berühmtesten Tempel der Insel! Es gibt hier freilebende Affen, die man füttern kann! Wir kauften Bananen für 20.000 Rupiah und liefen los. 10 Sekunden später war die erste Banane schon weg! Ein Affe riss sich eine einfach von meinem Zweig ab, ohne dass ich es bemerkte. Plötzlich sprang etwas auf mich! Ich verfütterte brav alle meine Bananen in den nächsten 20 Sekunden und dann war ich wieder erlöst! Genial he… Sau lustig, sodass wir nochmals Bananen kauften und das Spiel ging von vorne weiter! Ein Affe kratzte mich jedoch - ich hab s gleich desinfiziert und hoffe es entzündet sich nichts!
Der Tempel ist wunderschön!
Wir schlenderten noch ein wenig umher und aßen Kekse zu Mittag!
Auf dem Heimweg fuhren wir noch beim Rollervermieter durch und machten ihm die Hölle heiß. Wir legten es so aus, dass wir die Strafe nur bezahlen mussten, da wir nicht die richtigen Papiere dabei hatten und bekamen den Roller für weitere 2 Tage! Vom vergessenen Führerschein erzählten wir nichts! :- )
Zum Sonnenuntergang fuhren wir zum Tanah Lot Tempel am kleinen südlichen Zipfel, den wir jedoch erst bei Dunkelheit erreichten. Wir verfuhren uns! Und als wir den richtigen Weg hatten, bekamen wir einen platten Hinterreifen! Ich musste ja schon lachen, dass wir an dem Tag wirklich alles abbekommen, was nur geht! :-D
Kurzerhand half uns ein sehr netter Balinese und zeigte uns einen Reparatur-Shop, der uns ganze 7.000 Rupiah abnahm, umgerechnet 70 Cent für das Flicken!
Die Balinesen sind sehr sehr nett! Man lässt mich auch in jedem Supermarkt bereitwillig aufs Klo gehen, wobei es sich hierbei um eine im Boden eingelassene Kloschüssel handelt! (Es erinnert mich etwas an die Raststätten in Frankreich in den 90ern!) Ohne Klopapier und zum Waschen der Hände benutzt man ein Wasserbecken (aber ohne mich! Ich reise jetzt nur noch mit feuchten Tüchern!) Ach ja, eine Klospühlung hab ich bisher nicht entdeckt!
Wir fuhren durch wunderschöne Reisfelder und erreichten den Tempel bei Dunkelheit! Wir beschlossen morgen nochmals herzukommen und beendeten den Trip mit einer frischen Kokosnuss zum Abendessen! Die grünen Nüsse haben mehr als 1 Liter Kokossaft in sich und nur eine dünne Schicht Kokosfleisch, das jedoch sehr weich und löffelbar ist!
Als wir heimfuhren erwischte uns jedoch noch ein Unwetter und wir standen kurz unter beim nächstgelegenen Supermarkt!
Was für ein Tag! Ich bin gespannt, was noch so kommt!
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