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Wir drei (Sandra, Mama und ich) fuhren also nach Sen Monorom um uns das "Elephant Valley Project" anzugucken und dort für zwei Tage mitzuhelfen.
Da wir leider den großen Bus gebucht hatten, brauchten wir ca. 8 Stunden bis wir endlich in Sen Monorom ankamen.
Die gleiche Zeit hätten wir auch auf dem Rückweg gebraucht, aber da hat uns die Reiseagentur ziemlich beschissen, denn wir hätten auf dem Rückweg unseren Anschlussbus, der von Phnom Penh direkt weiter nach Sihanoukville fahren sollte, verpasst. Das konnten wir mit ein wenig Ärger aber irgendwie alles regeln.
Sen Monorom ist ein relativ kleiner Ort und liegt in einer Bergregion. Es gibt eine Hauptstraße die durch den Ort führt, alles andere was davon abgeht ist meist nur ein Dreck Weg.
Die meisten Touristen besuchen Sen Monorom weil es dort Elefanten gibt, deshalb sind auch wir dorthin gefahren, aber der Reihe nach.
In der "Stadt" angekommen suchten wir erstmal unser Guesthouse was nicht allzu schwer war, denn es lag direkt an der Hauptstraße. Das Zimmer war jetzt nicht allzu gut, aber für drei Nächte würde es reichen. Abends aßen wir in der Khmer Kitchen und gingen dann auch schon ins Bett, am nächsten Morgen mussten wir früh raus...
Also der nächste Tag: Um 7Uhr gingen wir zum Frühstück. Dort erwarteten uns bereits einige Guides bzw. Mitarbeiter des "Elephant Valley Project (EVP)". Wir mussten einige Zettel ausfüllen und ehe wir uns umgucken konnten wurde die Gruppe von ca. 25 Leuten auf 4 Jeeps geladen und wir fuhren los.
Der Weg bis zum EVP ist nicht der beste und da es oft geregnet hatte waren die "Straßen" nur noch Dreckwege und tiefster Matsch, gut das die Fahrer das jeden Tag machten, ohne Allradantrieb ging da nichts. Irgendwann kamen alle Jeeps auf einem Berg zum stehen wo eine kleine Hütte stand, dort wurde für die Neulinge eine Einführung in die Geschichte bzw. Entstehung der Organisation "Elephant Valley Project" gehalten. Die Organisation versucht die letzten lebenden Elefanten in Kambodscha zu erhalten und möchte sie zu sich in das Projekt holen, damit sie dort ohne Harte Arbeit und Gewalt wieder ein Elefant werden können. Viele Elefanten die in Kambodscha leben werden als Arbeitstiere genutzt und leben unter sehr schlechten Bedingungen.
Als aller erstes sind wir mit Jack mitgegangen, er hat die Organisation gegründet. Jack führte uns durch Felder, Wald und Fluss, bis wir endlich bei den ersten Elefanten angekommen waren. Er erzählte uns viel über die Elefanten und deren Hintergrundgeschichte. Wir hatten extra Bananen für die Elefanten mitgebracht und die waren auch in null Komma nichts weg. Wir standen immer mit einem Sicherheitsabstand von den Elefanten weg, aber Jack sagte wenn die Elefanten von selber kommen dürften wir einfach mal unsere Hand ausstrecken. Onion, eine Elefantendame, war an diesem Tag gut drauf und wir durften sie auch anfassen, aber geritten werden die Elefanten im EVP auf keinen Fall, nur von ihren Hütern. Jeder Elefant hat nämlich einen Hüter der immer aufpasst, dass keiner kommt und ihnen evtl. etwas tun könnte.
Neben Onion gab es noch eine weitere kleine Gruppe, nicht weit entfernt, die nun zum baden in den Fluss gebracht wurde. Wir guckten also den Hütern zu wie sie die Elefanten wuschen und wie die Elefanten im Wasser spielten.
Dann war der Morgen auch schon vorbei, wir liefen also wieder zurück zum Auto und fuhren zurück zu der Hütte auf dem Berg. Von dort aus mussten wir noch einen Berg runter bis zum Hauptsitz des EVP, wo man normalerweise auch übernachten kann. Dort kamen wir völlig verschwitzt an, denn es waren den ganzen Tag über 35 Grad. Nach einer kleinen Pause gab es ein super leckeres Mittagessen und danach nochmal eine kleine Pause und dann fing das Nachmittagsprogramm an...
Bei 35 Grad machten wir uns mit dem Spaten auf den Weg in die Bananenfelder und mussten helfen kleine Bananenbäume umzupflanzen, damit die eigenständig auf neuen Feldern wachsen können. So einfach sich das ganze anhört ist es leider nicht. Die Bananenstaude sitzt ganz schön fest an dem ausgewachsenen Baum und man muss aufpassen, dass man einige Wurzeln mitbekommt oder die Staude nicht mit dem Spaten zerschlägt.
Das ganze war der reinste Kraftakt, aber einige Stauden konnten wir retten und wurden von einer weiteren Gruppe eingepflanzt. Völlig müde, verschwitzt und stehend vor Dreck mussten wir am Ende des Tages den Berg wieder hoch um dann zurück in den Ort zu fahren. Wir drei waren völlig K.O. und uns tat alles weh, aber uns stand noch ein weiterer Tag im EVP voraus, Yipiieehhh!
Nach einer Pizza am Abend ging es uns aber schon viel besser und dann kam der nächste Tag:
Wir fuhren wieder gegen ca. 8Uhr aus Sen Monorom los und konnten den Morgen wieder damit verbringen Bananenstauden auszugraben, dementsprechend Müde waren wir auch bereits beim Mittagessen. Zum Mittagessen gab es Pasta, wieder unheimlich gut gemacht!
Danach gingen wir mit einer Gruppe von sechs Leuten in den tiefsten Jungle um die beiden Elefanten, die am längsten (seit 2007/08) im EVP sind, zu besuchen. Auch zu den beiden nahmen wir wieder Essen mit, dieses Mal ganze Stücke von einem Bananenbaum. Die beiden Elefanten sind am meisten von allen an das normale Elefantenleben angepasst, aber auch die beiden haben immer ihre Hüter bei sich.
Um die Elefanten zu erreichen mussten wir wieder durch Schlamm und dieses mal durch einen Fluss, der mir bis zum Po reichte.
Ein weiterer Abenteuerlicher Tag im EVP ging zu Ende und somit auch unsere zwei Tage dort.
Auch das Ende meiner Kleidung nahte, denn die Hose konnte ich danach wegwerfen, so viel Schlamm konnte man nicht mal mehr rauswaschen.
Am nächsten Morgen verließ uns Sandra als Erste, sie machte sich zurück auf den Weg nach Stung Treng. Mama und ich hingegen versuchten uns noch einen Express-Bus nach Phnom Penh zu buchen. Es waren fast alle ausgebucht, aber hätten wir den großen Bus genommen, hätten wir unseren Anschluss nach Sihanoukville verpasst. Wir baten also jemanden um Hilfe uns einen Bus für diesen Morgen zu besorgen und der wollte uns prompt über den Tisch ziehen. Dann gab es erst einmal einen riesigen Streit und er beschimpfte uns, am Ende konnten wir aber doch mit der Buscompany nach Phnom Penh fahren und wir waren froh als wir in Phnom Penh ankamen und unseren Anschluss nach Sihanoukville bekamen.
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