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Aloha meine Lieben,
so schnell kann es gehen, das ist jetzt schon der letzte Bericht meiner 9-monatigen Weltreise.
Am 30. Mai bin ich in Christchurch losgeflogen in Richtung Hawaii!!! Die letzte Station meiner Reise, dort wollte ich die letzten sechs Wochen verbringen. Vom Flugzeug aus hatte ich eine super Sicht über die Southern Alps Neuseelands, inklusive dem großen Mount Cook. Das war der perfekte Abschied für mich! Umsteigen musste ich in Sydney, dort begann der knapp 10 Stundenflug nach Hawaii. Nach ca. zwei Stunden sind wir in die schlimmsten Turbulenzen gekommen, die ich je erlebt habe. Kurzzeitig habe ich wirklich gedacht: ok, das war es jetzt, bis hierher bin ich gekommen und nicht mehr weiter! Aber nach einer Stunde hatte sich die Lage wieder beruhigt und wir konnten die restlichen sieben Stunden ganz sanft zu Ende fliegen. Das Interessante an diesem Flug war aber auch, dass ich die Datumsgrenze überschritten habe, so habe ich den 30. Mai einmal als Reisetag erlebt und dann noch einmal als vollen Tag in Honolulu, da ich morgens um sieben gelandet bin. Einmal zurück in die Vergangenheit bitte! J
Schließlich war ich endlich hier: Honolulu, Insel Oahu, Hawaii, der 50. Staat der USA. Auf einmal war wieder alles anders. Abgereist aus dem beginnenden Winter Neuseelands stand ich nun mit meiner Skijacke und meinen Lammfellboots am Flughafen, etwas fehl am Platz bei 30 Grad Celcius. Schnell umgezogen und ab zu meiner neuen Unterkunft, in der ich abends Sarah begrüßt habe, die direkt aus Deutschland für zwei Wochen zu Besuch kam. Zurück auf der Nordhalbkugel stand die Welt nun nicht mehr Kopf. Der Straßenverkehr fuhr wieder auf der richtigen Seite (wobei ich die letzten fünf Monate doch das links fahren geübt hatte), die Sonne stand tagsüber wieder im Süden und das Wasser in der Toilette hat sich auch wieder richtigrum gedreht. ;-)
Los ging unser Hawaiiabenteuer über die Insel Oahu. Mit unserem Mietwagen sind wir super zu allen sehenswerten Plätzen gefahren und der weltbekannte Waikiki Beach war in Laufnähe, sogar in amerikanischen Distanzverhältnissen! Sechs Tage verbrachten wir auf Oahu. Und was macht man da so? Natürlich Schnorcheln und Schildkröten beobachten, die Beschäftigung Nummer eins in Hawaii, aber auch ein wenig Geschichte in sich mit aufnehmen am Pearl Harbour Memorial. Entlegene Strände finden und dort die Zeit genießen und über "beste Wanderwege" zu versteckten Wasserfällen laufen. In dieser Woche durfte ich auch meinen 27. Geburtstag feiern, den wir zu fünft mit einem Roadtrip und Beachhoppingtag verbracht haben. Die Bilder dazu habe ich euch in ein separates Fotoalbum geladen unter "Photos" mit dem Titel "Mein Geburtstag".
Nach unserer ersten Woche auf Oahu, der Insel, die überwiegend von Standardtouristen und weniger von Reisenden besucht wird, sind wir weiter auf die "Island of Hawai'i" auch bekannt als "The Big Island" geflogen. Wie der Name schon sagt, ist das die größte der acht hawaiianischen Inseln. Sie beherbergt auch den aktivsten Vulkan der Erde, den Kilauea Caldera. Im Volcanoes National Park haben wir uns einer geführten Wanderung angeschlossen, die von einem Ranger begleitet wurde, der einfach ALLES über die Regenwälder, Pflanzen, Tiere und Vulkane Hawai'is wusste. In diesen drei Stunden haben wir viel dazu gelernt und sind bis hinunter in den Krater gewandert. Leider nicht ganz so nah um einmal in den glühenden Lavasee hineinzuspucken ;-). Dessen Reflektion konnte dafür nachts vom Aussichtspunkt beobachten werden. Das war wirklich sehr beeindruckend nur ein paar hundert Meter vor einem offenen Vulkan zu stehen.
Unser nächster Stop war nun South Point auf The Big Island. Das ist der südlichste Punkt aller Hawaiianischen Inseln und somit auch von ganz USA. South Point endet mit einer 40 Fuß hohen Klippe von der die Einheimischen runter ins Meer springen, in super klares Wasser. Das können wir auch, dachten wir! Kurz runter geschaut, die Distanz auf 5-10 Meter eingeschätzt und nach kurzem Zögern den anderen hinterher gesprungen. Aaaahhhh war das unheimlich!!! Aber die größte Herausforderung bestand, wie sich heraus stellte, gar nicht darin, die in Wirklichkeit 12 Meterklippe runter ins frische Nass zu springen, sondern die alte, angerostete, freihängende Leiter wieder hinaufzuklettern! Danach war man für den Tag bedient sag ich euch und wieder um 2 Erfahrungen reicher! Das Programm für die restlichen Tage bestand anschließend nur noch aus einfachen Aktivitäten (abgesehen von so manchen Wanderwegen) wie zum Beispiel der Übernachtung auf einer Kaffeefarm die den leckeren Konakaffee herstellt und deren Farmer uns geholfen haben, unsere Kokosnüsse zu schälen, die wir zuvor gefunden hatten. Ich hatte zuvor eine halbe Stunde gebraucht, um eine drittel Kokosnuss von deren Rinde zu befreien. Aber mit einer Machete und ein bisschen Können hatten wir innerhalb von Minuten unsere geschälten Kokosnüsse in der Hand. Jetzt mussten wir sie nur noch auf den Boden klopfen bis sie aufrissen und essen: Mmmmhhhh, lecker!!! Andere einfache Beschäftigungen bestanden darin, mal wieder Schnorcheln zu gehen und die super schöne und farbenfrohe Unterwasserwelt Hawaiis mit ihrer Fisch- und Korallenvielfalt, die über das Lavagestein gewachsen waren, zu beobachten. Manchmal war es wirklich so, als hätte man seinen Kopf einfach in ein riesiges Aquarium gesteckt. Ab und zu kam auch eine Schildkröte vorbei, die uns kurz ausgecheckt hat um dann wieder fröhlich weiter zu fressen! Auch konnten wir vom Ufer die in Hawaii lebenden Spinner Dolphins beobachten, die sich immer drehen, wenn sie in die Luft springen. Abschließend haben wir noch das Stand up Paddeling ausprobiert, was ich ja super finde. Man steht auf einem großen Surfboard und hat ein langes Paddel in der Hand. Aus dieser Perspektive kann man dann über Wasserwege die Landschaft erkunden und wird gelegentlich von Meeresschildkröten begleitet. Ab und zu wird man mal von einer Welle ins Wasser geschubst, aber das ist nicht schlimm, man krabbelt eben wieder zurück aufs Board und weiter geht's.
So, weiter geht's auch auf die nächste Insel, Maui! Bekannt als die Honeymoon-Insel. Natürlich ist die Insel nicht nur ein einsames Fleckchen um seine Flitterwochen zu verbringen! Maui hat so viel mehr zu bieten! Aber zu Beginn erst mal des Thema Couchsurfen: Auf meiner Tour habe ich immer wieder von Reisenden gehört, die Couchsurfen gemacht haben und immer mit super Erfahrungen weitergereist sind. Couchsurfen kann man sich so vorstellen: es gibt ein Onlineportal in dem man sich anmeldet und über das man Couchsurfing-Gastgeber findet, die in der gewünschten Region einen Schlafplatz anbieten. Nun, dachten wir, das probieren wir jetzt auch einfach mal aus. Und wir hatten Glück, denn der erste Kontakt den wir angeschrieben haben, hat uns angeboten ihn für 3 Tage zu besuchen. Unser Gastgeber war Andy, der seit einem Jahr auf Maui lebt und arbeitet und ursprünglich aus Seattle kommt. Es ist einfach unglaublich, dass es Menschen gibt, die eigentlich Fremde bei sich aufnehmen und ihnen in ihrer kleinen Wohnung einen Platz zum Schlafen geben! Und nicht nur das, auch die Tatsche, dass sie sich die Zeit nehmen und den Besuchern die Insel und ihre Lieblingsplätze zeigen, ist fast unfassbar! Durch diese Möglichkeit gelang es uns die Insel mit einem "Local" zu erkunden, der uns die besten Schnorchelbuchten, die schönsten Wasserfälle und die Surfstrände der Profis gezeigt hat. Das war eine ganz tolle Erfahrung und ich hoffe ich kann diese Gastfreundlichkeit eines Tages auch an jemanden, dessen Reise durch Heidelberg führt, weitergeben!!!
Sarahs Wunsch für ihren Hawaiiurlaub war es Surfen zu gehen, natürlich konnten wir dafür nicht an einen der bekannten Surfstrände gehen, da dort die Wellen zu hoch und die Unterströmung zu gefährlich war. Aber trotzdem hatten wir an unserem Anfängersurfstrand eine gute Zeit und haben eine Welle nach der anderen gecatcht! Surfen auf Hawaii war für uns einfacher als in Australien (Sarahs Erfahrung) und Marokko (meine Erfahrung). Und wir machen auf den Surfbretten doch schon einen ganz guten Eindruck, oder ? J
So schnell waren auch schon wieder zwei Wochen vergangen und Sarahs Abschied am Flughafen stand bevor. Sarah, danke, dass du soweit geflogen bist um mich zu besuchen!!! Wir hatten eine super Reisezeit und wer weiss, vielleicht kann ich dich bald in Japan besuchen und wir setzten dort unseren Roadtrip für zwei weitere Wochen fort! ;-)
Eine weitere Woche lang war ich noch auf Maui, doch gewohnt habe ich wiederum in einem Hostel, das jeden Tag eine andere Tour über die Insel angeboten hat. Eine Tour davon war die "Road to Hana". Diese Straße ist ein Muss! Sie schlängelt sich knapp 50 Kilometer in Serpentinen an der Küste entlang und zählt auf der Strecke 54 einspurige Brücken und fast genauso viele Wasserfälle am Straßenrand. Unterwegs hat man atemberaubende Aussichten auf das Meer und den hawaiianischen Dschungel. Angekommen in Hana bietet sich ein Wanderweg durch den National Park an, vorbei an Flüssen, durch dichte Bambuswälder bis man am Ende vor einem riesigen Wasserfall steht.
Schon waren die letzten drei Wochen meiner Weltreise angebrochen und diese wollte ich auf der kleinen Insel Kauai verbringen. Kauai ist die älteste der acht Inseln und liegt etwas abgelegen im Nordwesten Hawaiis. Hier gab es ein Hostel im Örtchen Kapa'a an der Ostküste der Insel, das nun für drei Wochen mein zu Hause war und von dessen Balkon aus man perfekt die Sonnenaufgänge beobachten konnte. Ich hatte mir einen Mietwagen genommen und hatte täglich nur eine Entscheidung zu treffen: Fahre ich in den Süden oder in den Norden? (Die Küstenstraße hat in beiden Richtungen irgendwann geendet) und dann ging mein Tag auch schon los. Ich muss sagen nach acht Reisemonaten fiel es mir hier sehr leicht, neue Travelmates und somit auch wirklich Freunde zu finden. So lernte ich gleich zu Beginn die Australierin Renee kennen, wir verbrachten unsere gemeinsamen Tage damit, am Poipu Beach zufällig und glücklicherweise die seltenen hawaiianischen Monkseals (Robben) zu beobachten, volle und doppelte Regenbögen zu sehen, eine Stand up Paddeling Tour entlang des Hanalei Rivers zu machen und uns in das beste Resort der Insel an die Bar zusetzen um den Sonnenuntergang zu genießen. Renee flog dann weiter nach San Francisco um dort ihre Reise fortzuführen. Doch schon nach kurzer Zeit lernte ich Steffi aus Deutschland kennen. Unsere Tage bestanden meist aus Beachtime und Wanderungen. Ich weis auch nicht warum ich mir immer die Wanderungen aussuche, nach denen man wie ein Schweinchen aussieht…. wahrscheinlich weil es die mit der schönsten Aussicht sind! J So haben wir zwei Tage mit jeweils einer 7 Stundenwanderung verbracht. Einmal am Ende der Straße im Norden, dem Na Pali Coast Hike und einmal am Ende der Straße im Süden, entlang des Waimea Canyon wo man die Na Pali Coast von der anderen Seite sieht.
Am 4. Juli, Unabhängigkeitstag und somit Feiertag in Amerika waren Steffi und ich mit den zwei älteren Amerikanerinnen Donna und Jan, die wir zufällig zuvor am Strand kennengelernt haben, auf einem Wohltätigkeitskonzert mit Feuerwerk. Mein erster 4th of July, eine super Party!!! Bevor Steffi dann auch weiter zum Festland der USA geflogen ist, haben wir die Na Pali Coast noch vom Boot aus besichtigt. Ein super Nachmittag mit beeindruckenden Küstenabschnitten, Regenbögen, gutem Essen und einem schönen Sonnenuntergang! Aber jetzt hieß es auch schon wieder Goodbye Steffi!
Warum ich hier ständig die Na Pali Coast erwähne? Sie ist eine der schönsten Kliffküsten der Welt, für mich ein Hawaii Original und Filmset für zahlreiche Hollywoodstreifen unter anderem Jurassic Park. Und weil sie so schön ist, habe ich es mir am Ende, als ich Christina aus Dänemark kennenlernte, nicht nehmen lassen und meine letzten 200 Dollar für einen einstündigen Helikopterrundflug über die Insel ausgegeben. Denn wer nach einer Weltreise noch Geld übrig hat, hat definitiv was falsch gemacht. Ziel ist es mit einem leeren Konto, dafür aber mit unzähligen Erfahrungen und Eindrücken zurück zu kehren! Selbst als Banker! ;-)
Naja, schaut euch die Fotos und Videos an, dieser Flug hat sich echt gelohnt, diese Bilder werden für immer in meiner Erinnerung bleiben!
So schnell sind nun neun Monate vergangen, ich habe schon jetzt das Gefühl gar nicht wirklich weg gewesen zu sein! Ich bin so froh die Gelegenheit bekommen zu haben und auch den Mut hatte, tatsächlich die Flüge zu buchen, einzusteigen und am anderen Ende der Welt wieder auszusteigen um zu sehen wie das Leben dort so spielt. Einmal alleine loszuziehen, den Rucksack zu packen, oder wie in meinem Fall den Rollkoffer zu packen, kann ich nur JEDEM mal empfehlen. Traut euch, da draußen warten so unendlich viele und tolle Erlebnisse auf euch! Man muss nur ein wenig Geduld mitbringen dann entwickelt sich die Reise von alleine zu einer garantiert wertvollen und interessanten Zeit! Natürlich geht es beim Reisen nicht nur darum an die schönsten Orte zu fahren sondern auch etwas über sich selbst zu lernen. Wie viel Zeit kann ich mit mir selbst verbringen, bis ich mir auf die Nerven gehe? Womit verbringe ich meine Zeit gerne? Was mag ich eigentlich nicht und mache es trotzdem weil andere es von mir erwarten? Wann fällt es mir leicht Kontakt zu neuen Mitreisenden aufzunehmen und wann weniger? Nach und nach erhält man darauf Antworten auch wenn man gar nicht darüber nachdenkt! Diese vielen Antworten findet man nicht, wenn man die ganze Zeit zusammen mit jemandem reist und sich zum Beispiel hinter dessen besseren Englischkenntnissen verstecken kann, oder dank diesem einen Mitreisenden hat und deswegen niemand Fremdes ansprechen muss. Keine Frage, zu Zweit macht alles viel mehr Spaß als allein und es ist schön seine Erfahrungen teilen zu können, aber man muss auch mal alleine los um letztendlich über seinen eigenen Schatten springen zu können.
Was ich auch während der Reise gelernt habe ist, dass wenn man will, lernt man überall neue Leute kennen und denkt man auch anfangs, ok, das sind Reisende genau wie ich, aber unterhält man sich auch nur eine Minute lang mit jemand, erfährt man eine ganz neue Geschichte über einen Menschen, der sein Leben lebt und sein ganz eigenes Päckchen zu tragen hat.
Ich bin gespannt wie es daheim weiter geht, ich war jetzt neun Monate eigentlich nur draußen an der frischen Luft, abgesehen von ein paar Regentagen, aber die waren an Händen und Füßen abzählbar. Ich bin nur noch Länder gewohnt mit überwiegend nur einer Straße und keinem Verkehrsstau. Und ich wurde die ganze Zeit nur geduzt, ein „Sie, Frau Schäfer", gab es da draussen gar nicht! Jeden Tag konnte ich nach meinen Wünschen und meinem Befinden leben, mal das zu machen von dem ich wusste, dass ich es gerne tue, aber auch mal offen für Neues zu sein und Dingen oder Aktionen von denen ich dachte, dass sie nichts für mich sind, trotzdem eine Chance zu geben. Ich hoffe, dass mir diese Fähigkeit nicht sofort wieder durch die typisch deutsche Korrektheit und Perfektionismus, sowie dem Erwartungsdruck, der immer und überall gegenwärtig ist und der so viele Menschen krank macht und sie einfach aufgeben lässt, entrissen wird.
In diesem Sinne verabschiede ich mich von euch! Ich hoffe ihr hattet Spaß meinen Blog zu verfolgen und zu lesen. Ich freue mich über jegliche Art von Feedback von euch allen in Form von einem Kommentar auf dem Blog, einer Email, einem Telefonat oder einem persönlichen Treffen J und natürlich auch von allen die nur die Bilder angeschaut haben, ich weiss, ich habe viel zu viel geschrieben, aber es hat mir Spaß gemacht!
Und denkt daran bald einmal selbst auf Reisen zu gehen, denn:
"Die Welt ist ein Buch, Menschen die nicht Reisen, werden immer nur die erste Seite lesen!"
Viele liebe Grüße, Aloha und Mahalo
Eure Katja
PS: Ich habe euch wieder 8 kurze Videos hochgeladen, vom Helikopterrundflug und von unseren Schnorcheltagen. Viel Spass!!!
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