Hallo ihr alle, kia ora wieder aus Broameadows,

nach einer Woche im nicht ganz so tollen YMCA in Lower Hutt bin ich nun zurück in Broadmeadows und pendele jeden Morgen zur Arbeit.

Der Tag in der Klinik ist entspannter als in Deutschland, es gibt zwar irgendwie immer was zu tun, aber die Ärzte nehmen sich zwischendurch öfter mal Zeit und trinken Tee/Kaffee, erzählen gemütlich miteinander, gehen Mittagessen und machen sogar relativ pünktlich Schluss, da es hier einfach um 16 Uhr eine Übergabe an den Spätdienst gibt ( wie bei den Krankenschwestern) und der morning doctor heimgeht.

Es gibt hier einige Dinge, die ich so aus Gyn&Kreißsaal in Deutschland überhaupt nicht kenne ( keine Händedesinfektion im OP- es wird wirklich ausschließlich Hände gewaschen, kaum Ultraschall- nur Palpation, Zangengeburten etc), aber es ist auf jeden Fall spannend zu sehen. Die Leute bekommen hier auch wesentlich mehr Kinder als in Deutschland, hier geht es in den Sprechstunden immer eher darum, wie man KEINE Kinder mehr bekommt, als - wie in Deutschland- um Kinderwunsch.

Auch die Tatsache, dass man hier nur " Zivil" anhat und niemand Kittel trägt, ist gewöhnungsbedürftig. Zum einen ist es schwierig zu unterscheiden, wer wer ist ( Arzt? Hebamme? Krankenschwester?)und zum anderen ist es für mich ungewohnt, nicht wie ein Hamster alles in meinen Kitteltaschen zu horten und aufzupassen, kein Blut und ähnliches auf die Klamotten zu bekommen. ( Bei einer Geburt gar nicht so leicht manchmal)

Mittlerweile - wir haben es jetzt Woche 2 des Praktikums- darf ich auch schon einige Sachen selber machen, zum Beispiel Patientinnen aufnehmen, untersuchen, bei Geburten mithelfen, im OP assisitieren. Im Prinzip sehr ähnlich den Tätigkeiten, die ich in Deutschland machen durfte, nur dass es für hiesige Verhältnisse schon etwas ungewöhnlich ist, dass die Studenten so relativ viel eigenständig machen dürfen, normalerweise sind die Krankenhäuser hier wohl wesentlich restrikitver.

6 Wochen PJ to go!

Habt eine gute Zeit zuhause im Sommer!

Josi.