Profile
Blog
Photos
Videos
Ja, auch ich lebe noch und nachdem Jojo jetzt schon zwei wunderschöne Teile unserer Reise zusammengefasst hat, bin ich jetzt mit dem dritten Teil dran. Das Reisen war einfach zu toll um sich an den Computer zu setzen!!!!
Als wir also in den Blue Mountains ankamen durften Kelly und Annika das Gleiche feststellen wie wir: sind halt doch einfach nur ein Haufen Berge. Unser Versuch Kelly für die Erkundung der örtlichen Fauna zu begeistern scheiterte nach einem 10 minütigen Walk vorbei an den Three Sisters. Mit der Ausrede, dass diese drei alleinstehenden Bergsäulen eh das Beste an den Blue Mountains seien, begaben wir uns also wieder zurück ins Hostel und verbrachten unseren letzten Abend mit Kelly (auch wenn sie um 10Uhr aus dem Hostel verbannt wurde). Auch die nächsten zwei Tage vergingen wahnsinnig schnell und dann war es auch schon WEIHNACHTEN (ja, mir ist es auch extrem peinlich, dass ich Anfang April dieses Event zusammenfasse).
Weihnachten verbrachten wir dann fernab von allem Backpackerdasein in einem Hotel mit Zimmerblick auf die Oper und Harbourbrigde, riesigem Frühstück und einem Pool im obersten Dachgeschoss. Jojos Eltern versüßten uns das Ende des Jahres durch ihren Besuch und wir verbrachten 5 wunderschöne Tage mit ihnen. Nie hätte ich (als noch nicht ganz offizielles Mitglied der Familie Maas (was sich aber wahrscheinlich nach meiner Rückkehr nach Deutschland durch Daueraufenthalte in ihrem Haus bald ändern dürfte)) gedacht, dass man einen ganzen Tag im Zoo verbringen kann ohne, dass es langweilig wird oder dass man sich an einem Abend direkt unter der Oper von Sydney mit Wein den Abend versüßt (O-Ton Dorothea: „Es ist so schön hier, das muss man schon genießen" daraufhin folgte ein Abend mit gefühlten 5 Flaschen Wein und einem fröhlichen Heimweg ins Hotel). Wer jetzt noch nicht neidisch ist, der sollte wissen, dass wir heilig Abend auf dem Sydneytower bei einem drei Gängemenü mit Blick über ganz Sydney verbracht haben und sogar einen (wenn auch sehr kleinen und unechten) Weihnachtsbaum hatten.
Es mag zwar reichlich zu spät sein, aber wie sagt man so schön besser spät als nie: Liebe Dorothea, lieber Achim, lieber Max und lieber Alex wir haben uns wahnsinnig gefreut mit euch Weihnachten zu feiern und zumindest ein kleines Stück Heimat nach unserer (zu diesem Zeitpunkt) 4 monatigen Reise für kurze Zeit wieder zu haben. Ich persönlich danke auch der Martin und Veronika Baur Stiftung, die ein großes Herz gezeigt hat im Rahmen der Unterstützung weitgereister Töchter und meinen Aufenthalt über Weihnachten finanziell unterstützt hat.
Ach ja und ehe ich das vergesse, Silvester haben wir natürlich auch in Sydney verbracht. Ganz so einfach war das jedoch nicht. Zunächst zogen wir nämlich wieder zurück in die Blue Moutains, die nämlich nur eine 1,5 Stunden Zugfahrt von Sydney entfernt sind und erstens die billigeren Hostels über Silverster haben und zweitens die Einzigen noch freien waren( von uns in weiser Voraussicht gebucht am 15.12.2014). Als wir dann also am 31.12.2014 um 5Uhr im Zug nach Sydney saßen, hielten wir uns selbst schon für komplett bescheuert, aber wer einen guten Blick auf die Oper und die Hafenbrücke haben will, muss nun mal früh aufstehen. Hierbei geht ein großer Dank an Alex und Marcel, die wir durch große Zufälle kennen und lieben gelernt haben, und die uns einen guten Platz in der Schlange vor dem Botanischen Garten gesichert haben. Niemals hätte ich gedacht, dass Marcel, der mir seinen Kartenführerschein lieh, um meine Tesakonstruktion zur Befestigung meines gerade gesprungenen iPhone Bildschirms glatt zu streichen, mich sympathisch findet - alle, die mich gut genug kennen wissen, dass ich ziemlich unhöflich werde, wenn ich angepisst bin. Als Marcel also nicht vor meiner schlechten Laune zurückschreckte, war ich schon etwas erstaunt. Nachdem er mir dann allerdings erzählte, dass er Psychologie studierte, war mir schon klar, was für eine Art von Mensch da vor mir steht (keiner kann mir erzählen, dass man nicht glaubt, dass Psychologen einen ständig analysieren (und außerdem n bisschen nen Schatten haben)). Aber Angriff ist ja bekanntlich die beste Verteidigung und ich hab dann natürlich gleich mal angegriffen, ihn über alle möglichen Sachen ausgefragt (Beispiel (was ich mal in irgend einer Fernsehshow gesehen habe): Was würde passieren, wenn ich allen Kindern in einer Klasse eine kleine Gesichtsmassage mit meiner flachen Hand gebe, dann aber eines verschone und sage „Nein du nicht dich mag ich!" und es dann den anderen Kindern überlasse). Mit diesen und noch vielen weiteren Fragen löcherte ich Marcel also bis ihm der Kopf rauchte sprich bis 2Uhr nachts. Leider habe ich glaube zu viele Fragen (ungewöhnlicher Natur) gestellt, denn ich fühlte mich doppelt so beobachtet und analysiert wie vor unserem Gespräch. Als wir dann das Bushcamp in Noosa verließen, dachten wir nicht mehr viel über Marcel nach bis er uns in Brisbane zusammen mit einem etwas verstrahlten blondhaarigen namens Alex über den Weg lief. Auch dort haben wir uns dann recht schnell wieder auseinander bewegt, doch in Byron Bay war uns dann klar, dass wir uns wohl aufgrund übermäßigen unbeabsichtigten Begegnungen besser anfreunden sollten und so liefen wir uns auch in Sydney an Weihnachten und Silvester über den Weg.
Mit diesen beiden haben wir so viele Tage und Abende verbracht an denen wir uns nur die Bäuche gehalten haben vor lauter lachen. Es war ein kleiner Trauermarsch als wir Marcel zu seinem Greyhound Bus nach Adelaide gebracht haben und wir uns verabschieden mussten. Denn irgendwie waren wir eine wahnsinnig gute Freundesgruppe geworden, dass wir Marcel in Neuseeland wiedersehen würden war nur eine vage Vermutung.
Die nächste Woche stand dann auch eine kleine Trennung für Jojo und mich an, Jojo blieb in Sydney, genoss ihr Leben dort und wurde auch endlich zum wahren Backpacker, als sie, genau wie ich, ihr Handydisplay zerstoerte, während ich nach Brisbane flog und dort eine Woche mit Freunden verbrachte.
Als ich dann am 11.Januar Grassers in Brisbane traf,war es schon fast so als wäre meine eigene Familie in Australien (hierbei sollten einige Verwirrungen auftreten. Ja, meine genetische und einzig wahre Familie ist die Baur Familie, aber Grassers sind mit 99% auch hoch im rennen, dicht gefolgt von Familie Maas und Haupt, die sich dank meiner penetranten Daueraufenthalte am Wochenende an mich gewöhnen mussten). Franzi und ich flogen dann also am 11. Januar zurück nach Sydney*, wo wir Jojo trafen und am nächsten Tag nach Auckland (Neuseeland) flogen, wo dann mein erstes wahres Familienmitglied seine Arme um mich schloss - meine Schwester Franziska.
Aber für Neuseeland brauche ich ganz sicher einen eigenen Eintrag!
*hierbei eine kleine Geschichte für alle interessierten. Franzi und ich landeten in verschiedenen Maschinen in Sydney und beschlossen zusammen in einem Taxi zu Jojo zu fahren. Als wir uns jedoch am Flughafen trotz telefonischer Hilfe nicht finden konnten, machte sich die Panik in uns breit, dass einer von uns wohl in einem anderen Sydney sei als der andere. Die Erkenntnis, dass der domestic Airport in Sydney in zwei Gebäude aufgeteilt war und wir uns in jeweils einem davon befanden, kam uns nach einem 30minütigen immer panischer werdendenTelefonat.
- comments