Profile
Blog
Photos
Videos
Mit Sicherheit fragt ihr euch, was so aus uns geworden ist nach 2 Wochen Australien und der ersten Woche in unserem ersten Arbeitsabenteuer in Bargo.
Nun sagen wirs mal so: Die Tatsache, dass Unkraut nie vergeht stimmt - wir werden jeden zweiten Tag beim Unkrautjähten Zeugen - und deshalb haben wir hier alle Hände voll zu tun. Bargo ist ein kleines Kaff irgendwo im Nirgendwo (was in mir natürlich ein paar Heimatgefühle auslöst;)), wobei gesagt sein sollte, unsere kleine süße Farm inmitten von (mindestens) 4 Fußballfelder großen Salatfeldern und 10000 von Salatköpfen liegt nochmal eine halbe Stunde Fußweg davon entfernt! Auch wenn wir hier mitten im Nirgendwo die ersten zwei Tage nur - spärlich - mit kaltem Wasser duschen konnten und das Wetter hier noch recht frühlingshaft ist, nachts - dank unserer Miniheizung - manchmal Weihnachtsstimmung aufkommt und die Arbeit recht monoton und anstrengend ist, möchte ich mit niemandem tauschen, wenn ich morgens aufwache: weiße Wolken zieren vereinzelt den hellblauen Himmel, die Sonne wirft ihre Strahlen auf die bunten Salatköpfe und den Wasserspeichersee, dessen Oberfläche einladend glitzert. Die Vögel zwitschern, die Bäume rascheln und dieses wunderbare Gefühl,das in einem aufsteigt: Heute muss ich 8 Stunden arbeiten! Nein Spaß:) Dennoch erlebt man in einer Woche hier in der "Countryside" von Australien so vieles! Man lernt Leute kennen und deren Geschichten, die sie nach Australien genau an diesen Ort geführt haben, merkt, dass Ruccoula (keine Ahnung wie man das schreibt :)) der wohl am bescheuertsten zu züchtende und erntende Salat ist, fährt mit einem Rad eine halbe Stunde bevor man merkt, dass es einen Platten hat, putzt tagelang ein Apartment, indem man die nächsten 2 Monate lebt (jaa so lange bleiben wir hier!), kocht jeden Tag sein eigenes Essen, macht Nahtoderfahrungen, wenn man versucht eine Wochenration Essen auf dem Rücken eine halbe Stunde bei 30 Grad ins Haus zu schaffen, bringt den Müll raus und räumt auf. Das Ganze mag sich jetzt verdammt nach einem Erziehungscamp anhören und vielleicht ist es das, was es ausmacht hier zu sein und erst einmal zu bleiben: man merkt, was es bedeutet einen kleinen Haushalt zu schmeißen, sich um alles zu kümmern, 6 Tage die Woche zu arbeiten und ständig aufeinander zu sitzen (alle, die gewettet haben, dass wir es keine 2 Wochen miteinander aushalten, zeigen wir dezent den Mittelfinger:)).
An dieser Stelle auch noch einen Gruß an unsere Mütter, die garantiert davon ausgegangen sind, dass wir an unserem eigenen Dreck ersticken: Doch, wir können putzen, nur eben lieber nach unserem System! Aber danke für das jahrelange Training ;)
Die Arbeit ist hart, aber sie lenkt einen wahnsinnig gut ab und ein jedes Mal, wenn ich mich frage wofür ich die ganze Arbeit mache und nicht einfach erstmal ein bisschen Urlaub mache, hebe ich den Kopf nach oben gen Himmel, sehe die Sonne, die Felder und die unendliche Weite und denke nur eins: DAFÜR!
Für ein Land, in das man sich so wahnsinnig schnell verliebt und das es verdient hat bereist zu werden: Australien <3
- comments