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Kia Ora aus Neuseeland,
Ich hoffe ihr hattet alle ein schoenes Weihnachtsfest!!!
Habe mir sehr ueber die vielen Weihnachtsgruesse gefreut!
Mein Weihnachten war auch super (siehe unten)...
Zwar wahrscheinlich (bzw. sicher) nicht so erholsam, aber trotztdem spitze!
Bei meinem letzten Eintrag habe ich ueber unsere ersten beiden Tage unserer Neuseelandtour berichtet...
Da ich schneller als erwartet wieder Zugriff zum Internet habe (ist ganz ungewohnt dass ich 2 mal pro Woche ins Internet kann) berichte ich nun ueber die beiden letzten Tage (die noch nicht dokumentiert sind) damit ich mit meinen Aufzeichnungen wieder am Laufenden bin und sich nich zuviel Information anstaut...
Viel Spass bei Lesen...
Donnerstag, 24.12.2009:
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Frohe Weihnachten!!! Der Temperatur zufolge fuehle ich mich fast wie zuhause. Es hatte unglaublich niedrige 5 bis 10 Grad Celsius am Morgen. Fuer euch hoert sich dass jetzt nich so schlimm an, aber wenn man die letzten sieben Wochen fast ausschlisslich in der Hitze Australiens (Duchschnitt 35 bis 40 Grad Celsius) unterwegs war ist es doch ziemlich kalt...
Naja, jedenfalls: McGyver hat uns schon am Vortag erzehlt, dass er ein kleines Weihnachtsgeschenk fuer uns hat.
Deswegen sid wir gleich frueh morgens (in der Saukaelte) baden gefahren...
Und zwar draussen, in einem Fluss... Jipppiieee!!!!
Gluecklicherweise hat sich aber herausgestellt, dass es sich um einen "Thermalfluss" handelt, der aufgrund der tektonischen Erdhitze (siehe letzter Eintrag) auf ca. 40 Grad Celsius aufgeheizt wird (auf natuerlichen Weg).
Ziemlich cool, oder? Es gab auch einen kleinen Wasserfall und so entstand der Eindruck eines Openair-Whirlpools...
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass man nicht zu tief am Grund des Flussbettes herumgraben sollte... Sonst wird naemlich sehr sehr heiss!!!
Nach unserer kleinen morgendlichen Erfrischung sind wir weiter zu den "Huka Falls" gefahren. Es handelt sich dabei um rauschende Wasserfaelle die 160 Kubikmeter Wasser pro Sekunde befoerdern...
Das ganze wird zur Stromgewinnung in Neuseeland genutzt und hat eine ziemlich interessante Geschichte.
Der Waikato River (wo die Huka Falls sind) ist naemlich der einzige Auslauf des Lake Taupo, (einem gewaltigen See von der Groesse der Insel Singapore) der durch einen riesigen Vulkanausbruch entstand. Durch die gigantische Explosion des Vulkans entstand das Seebett, dass sich nach der Zeit mit Wasser fuellte...
...Aber genug Geschichte...
Naechster Zwischenstop war Lake Taupo selbst (siehe oben) und danach ging es weiter ins Gebirge und in die Wildnis. Wir waren bei Mt. RUAPEHU (siehe Herr der Ringe: "Saurons Festung"), Mt. NGARUHOE (siehe Herr der Ringe: "Der Schicksalsberg") und bei Mt. TONGARIRO (auch irgendwo in den 3 Filmen) fuer einen kurzen Zwischenstop (am 25.12.2009 hatten wir genug Zeit um die Berge von der Naehe aus zu betrachten).
Anschlissend sind wir nach "Nowhere" (kein Scherz - der Ort hat wirklich keinen Namen) in den tiefsten Jungel aufgebrochen um eine 8km lange Kajaktour am WHANGANUI River zu unternehmen.
Absoult empfehlenswert!!! Aufgrund der Abgeschiedenheit "Nowhere's" (denn dort gibt es wirklich nix ausser Urwald) kann man neben dem kajaking auch nich die atemberaubende Naturschoenheit Neuseelands bewundern.
Danach sind wir zu unserer Unterkunft, der "Blue Duck Lodge" (ebenfalls in Nowhere) gefahren und haben uns die Zeit mit Axtwerfen (Jep - Aexte durch die Luft schmeissen) vertrieben.
Abends hatten wir dann noch eine spitzen Weihnachtsfeier und haben ein paar Bierchen gekippt...
Anm.: Nowhere ist ein Ort der keinen Namen hat, weil das Land damals den Veteranen des 2.Weltkrieges zur Verfuegung gestellt wurde (zwecks Arbeit).
Da es sich aber um eine unzaehmbare Wildnis handelt, konnte keiner der Farmer (= Veteranen) etwas anbauen und so wurde das Land wieder verlassen.
Man hat sogar extra eine Bruecke ueber den WHANGANUI River (wo wir kajaken waren) gebaut, die aber niemals genuzt wurde.
Diese Bruecke heisst deshalb auch "Bridge to Nowhere" weil sie in den Urwald, also ins Nirgendwo fuert.
Im Umkreis von 100 Kilometern gibt es deshalb nichts anderes als die Blue Duck Lodge (unser Quartier)...
Freitag, 25.12.2009:
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Puuhhhh... Mussten heute um 5:30 Uhr aufstehen und ich hatte die gestrigen Bierchen noch etwas im Kopf^^
Desegen, Erste Amtshandlung des Tages: Kaffee trinken...
Anschliessend war ich wieder ganz refreshed und bereit fuer unsere heutige Hardcore Wanderung in den Bergen. Plan des Tages war der 19,4 km lange TONGARIRO Crossing. Dabei handelt es sich um einen Wanderpfad (alles andere als flach) zwischen den Bergen TONGARIRO und NGARUHOE (=Schicksalsberg).
Man marschiert dabei groesstenteils am Hochplateau auf Vulkangestein (denn der NGARUHOE ist ein noch immer aktiver Vulkan).
Da mir die 19,4 Kilometer natuerlich nicht gereicht (nur ein Spass) haben und ich unbedingt den Vulkan erklimmen wollte, habe ich auch einen "kurzen" Abstecher zum Gipfel des Berges und auch zum Vulkankrater gemacht (zusaetzlich zu den 19,4 km).
Der Anstieg war richtig richtig hart! Andaurnd rutscht man auf dem Vulkanstein-Rollschotter aus und manche Passagen muss man sogar klettern, weil man sonst nicht weiterkommt.
Mich hat es heute bestimmt ueber 20 mal auf niedergewofen und aufgrund des auesserst scharfen Vulkansteins sind meine Haende und Knie usw. total aufgeschuerft und wund.
Aber: Ich habe es bis zum Gipfel geschafft!!! 2291m Seehoehe, mein erster 2000ender! An der Spitze hat man einen super Ausblick und der Vulkankrater ist ein riesiges dampfendes Loch mit einem Durchmesser von mehreren 100 Metern und 50 Meter Tiefe. Atemberaubend.
Nachdem ich am Gipfel meinen Triumph (und mein Mittagessen) genossen habe, habe ich mich wieder auf den Abstieg gemacht, der wesentlich schneller ging als der Anstieg.
Denn: Wie ich oben beschrieben habe, ist an den Haengen des "Schicksalsberges" haufenweise Asche, Staub und vulkanischer Rollsplit. Das bloede daran ist, dass man beim Anstieg immer 2 Schritte vorwaerts macht und dann wieder einen Schritt zurueck rutscht (weil der Rollsplit und die Asche immer nachgeben).
Aber beim Abstieg habe ich mir das zunutze gemacht (macht dort anscheinend jeder so) und bin wie ein Schifahrer bzw. Snowboarder den Steilhang hinuntergerutscht (aufrecht stehend natuerlich).
Hat erstaunlich gut funktioniert (bis auf die paar mal, als ich wieder aufs Maul geflogen bin) und so habe ich den Weg vom Gifel zum Hochplateu in 20 Minuten zurueckgelegt und konnte meine 19,4 km Wanderung fortsetzen.
Der TONGARIRO Crossing ist wirklich ein Must-See in Neuseeland.
Die Berge und Hochseen (die es hier noch und noecher gibt) sind atemberaubend.
Ich habe den ganzen Weg (also die 19,4 km und meine Bergsteig Session) zwischen 7,5 und 8 Stunden abgeschlossen und bin dann total erschoepft und koerperlich am Ende zu unserer Unterkunft (der Park Travellers Lodge im TONGARIRO Nationalpark) gefahren.
Nach dem Duschen und verarzten usw. gab es Weihnachtsessen (in Neuseeland wir am 25.Dezember Weihnachten gefeiert) und Weihnachtstorte.
Tja... Und seitdem sitze ich vorm PC und lade Bilder hoch und schreibe diesen Blog.
So.... Bin wieder aktuell und werde mich nun aus Ohr hauen. Bin hundemuede von der Wanderung, da ich heute bestimmt 25 bis 30 Kilometer zurueckgelegt habe.
Ausserdem fahren wir morgens um 8:00 Uhr weiter nach Wellington, der Erdbebenhauptstadt der Welt (50000 messbare Erdbeben pro Tag)!!!
Richtig beruhigend, oder???
Ich hoffe dass ich bald wieder ueber meine Erlebnisse berichten kann...
Bis dahin-
Liebe Gruesse aus Neuseeland,
euer Gipfelstuermer, Andi Grubi
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