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Hallo Ihr Lieben,
nachdem wir nach dem Gletschertag die stundenlange Busfahrt hinter uns gebracht haben, sind wir dann wieder in Chile (in Chile Chico) angelangt. Richtig schöner Ort, klitzeklein, aber große Aussichten.
Über die Grenze sind wir mit einem Minibus gefahren, in dem auch ein Belgier saß, der in Peru lebt. Netter junger Mann. In Chile Chico angelangt, haben wir dann erfahren, dass es in diesem Ort zwar einen Geldautomaten gibt, dieser aber keine VISA-Karten akzeptiert. Unser Barvermögen in Chilenischen Pesos reichte gerade mal für die Übernachtung - aber auf keinen Fall für eine Mahlzeit, von Weiterreise gar nicht zu sprechen. Was tun? Zurück nach Argentinien? Ich war in heller Aufregung, Manfred blieb erstaunlich ruhig, nach dem Motto: na dann fahren wir morgen wieder zurück, aber erst mal muss ich zum Klo.
Dieser Gang stellte sich dann im nach hinein als glückliche Fügung dar. Denn in seinem „Geheimversteck Bauchgürtel" fand sich dann noch ein ansehnlicher Geldbetrag in chil. Pesos, den wir aus Sicherheitsgründen dort deponiert hatten. Aber keiner von uns hatte mehr daran gedacht. Also stand einem Abendessen und einer Weiterreise am nächsten Tag nichts mehr im Weg.
Warum ich den jungen Belgier erwähnt hatte: abends im Hostel (wir waren im gleichen abgestiegen) bot der junge Mann uns an, uns Geld zu leihen, wir sollten ihm das dann später überweisen. Große Geste - fremden Menschen das anzubieten ohne zu wissen, ob man sein Geld jemals wieder sieht. Klasse und vielen Dank nochmals an den jungen Belgier.
Am nächsten Tag ging es dann weiter, erst mit Fähre, dann natürlich wieder mit Bus nach Coyhaique, dies ist aber nur eine Zwischenstation, denn wir wollen ja nach Puerto Chacabuco, um am Montag mit einer Fähre durch die Gletscherregionen zu fahren. Die Info, dass die Fähre am Montag geht, hatten wir bereits in Deutschland herausgefunden.
Also das übliche Spiel: Busbahnhof / Touristinfo aufsuchen, ZETTEL sammeln, um dann zu entscheiden, am nächsten Tag (Sa) fahren wir weiter, über Puerto Aysen nach Puerto Chacabuco. Chacabuco ist in unserem Reiseführer als Ort mit 20000 Einwohnern angegeben. Wir kommen gestern dort an und außer einem Hafen und ein paar Häusern (vielleicht 2000 Einwohner) gibt es dort nichts. Außerdem regnet es in Strömen. Was sollen wir hier bis Montag machen? Uns erst mal nach der Fähre erkundigen. Auf dem Hafengelände sollen angeblich die Büros der Schifffahrtsgesellschaften sein. Aber das Gelände ist abgeschlossen. Es gibt einen Pförtner, der meint (aber er ist sich nicht sicher) dass am Montag eine Fähre abgeht. Sonst weiß aber keiner was von dieser besagten Fähre.
Wir fahren mit dem Bus wieder zurück in die nächste Stadt, (1/2 Std) nach Puerto Aysen. Dort soll es eine Touristinfo geben. Es regnet weiterhin in Strömen. Die Touristinfo ist geschlossen, auch hier weiß keiner was von einer Fähre, die am Montag abgehen soll. Wir suchen uns ein Hostel und wollen in Ruhe überlegen, was wir weitermachen.
Die Überlegungen gehen dahin, entweder am SO morgen wieder zurück nach Coyhaique und von dort (ganz ohne Fährfahrt) nach Puerto Montt oder hier bleiben, den SO vertrödeln und am MO nochmals am Hafen unser Glück versuchen.
Heute Morgen (SO) hat der Regen aufgehört, die Sonne lacht zwar noch nicht richtig, aber der Himmel ist stellenweise blau. WIR BLEIBEN HIER. Mal sehen, ob wir morgen eine Fähre finden.
Wenn ja wird´s eine Weile dauern, bis wir uns wieder melden.
Bis dahin alles Gute
Gertraud und Manfred
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