Hallo Ihr Lieben,

Buenos Aires hat uns bisher schwer beeindruckt (sowohl positiv als auch negativ).

Wir sind am Donnerstag bei schlechtem Wetter gelandet und waren trotzdem sofort hellauf begeistert von dem Stadtteil, in dem wir wohnen. Unser Hotel liegt im Tangoviertel und hier hat man den Eindruck, die Zeit wäre stehen geblieben. Hier spielt sich das Leben auf der Straße ab. Wir wohnen direkt an einem kleinen Park und hier bauen Straßenhändler jeden Morgen rund um den Park ihre Stände auf. Am Wochenende ist der ganze Stadtteil ein riesiger Flohmarkt, mit Musik, Gauklern und Tangotänzern an jeder Ecke. Die Waren die hier angeboten werden sind größtenteils selbst gemacht oder richtige Altertümchen. Der ganze Stadteilt ist von Musik belebt. Wunderschön.

Seit Freitag haben wir auch schönes Wetter und Freitag und Samstag war Stadtbesichtigung angesagt. Dabei haben wir dann auch unsere erste negative Erfahrung machen müssen.

Trickdiebe haben unseren Rucksack geklaut. Mit einer eigentlich ganz bekannten Masche. Der „Helfer" hat sich dabei aber so geschickt angestellt, dass wir darauf hineingefallen sind. Mitten am Tag, im Zentrum bekam Manfred plötzlich eine Ladung Dreck ab. Wir sind zuerst von Vogelscheißeausgegangen. Vor uns auf einer Bank saß ein Mann, der dann auch sofort hilfreich mit Wasser und Kleenex ans Werk ging. Da ich den Rucksack trug und bei Manfred nichts zu holen war, sind wir tatsächlich davon ausgegangen, dass es sich um reine Hilfsbereitschaft handelte. Nachdem der Mann Manfred gesäubert hatte, fiel ihm auf, dass mein Rücken auch beschmutzt war. Ich habe den Rucksack ausgezogen und habe ihn auf die Bank gestellt. Der Mann hat mich zu Manfred gedreht, so dass wir beiden den Rucksack nicht mehr im Blick hatten und Manfred die Wasserflasche und Tücher in die Hand gedrückt, um mein T-Shirt zu reinigen. Dabei blieb er jedoch in unserem Blick. In unserem Rücken hat dann aber ein zweiter Dieb den Rucksack entwendet. Als unter Helfer den Erfolg seines Kollegen registriert hatte, wendete er sich von uns ab und lief davon, in ein anfahrendes Auto mit offener Tür. Erst da haben wir registriert, was passiert war.

Gott sei Dank tragen wir die Pässe und Kreditkarte nie im Rucksack. Es sind also ein bisschen Geld, mein altes Handy (ich hab keine einzige Tel-Nr. mehr) aber vor allen Dingen Manfreds Messergerät und die Insulinspritzen abhanden gekommen. Spritzen haben wir zwischenzeitlich bereits besorgt. Morgen kümmern wir uns um ein neues Messgerät.

Unmittelbar nach dem Überfall, am gleichen Platz nur auf der anderen Parkseite wurde ich von einem Auto angefahren. KEINE SORGE - es ist alles ok. Ein paar Schürfwunden im Gesicht, an Armen und Beinen, jede Menge Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Aber keine Knochenbrüche oder sonstige ernsthaften Verletzungen. Ich bin die Nacht im Krankenhaus geblieben, da ich gestern noch starke Kreislaufprobleme hatte. Heute Mittag hat Manfred mich abgeholt. Durch meine Entscheidung, die Nacht im Krankenheus zu bleiben, haben wir unseren Flug nach Ushuaia (der heute Morgen 06:20 angegangen ist, nicht wahrgenommen.

Wir haben uns heute Nachmittag in den Trubel in unserem Stadtteil gestürzt. Ich stark hinkend und extrem langsam in meinen Bewegungen. Aber je länger ich laufe, desto besser geht es. Die ersten Bewegungen nach dem Aufstehen sind sehr mühsam. Morgen haben wir noch um ein paar Formalitäten bzgl. des Unfalls zu erledigen und kümmern uns dann um unseren weiteren Reiseverlauf.

NOCHMALS: KEINE SORGE, ALLES IST GUT !!

P.S. Gerade habe ich festgestellt, dass wir auch Fotoalben veröffentlichen können. Dazu auf die Fotoseite gehen und das von uns eingerichtete Fotoalbum des entsprechenden Ortes aufrufen. Viel Spass dabei.

Bis bald

LG Gertraud