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In Hobart durften Birte und ich fuer eine Nacht bei einer richtig netten Frau (Judy) couchsurfen. Judy ist bereits 64 und ihre Tochter (40) hat sie zum Couchsurfen in Amerika ueberredet und nun stellt sie selber ein Zimmer in ihrem kleinen gemuetlichem Haus zur Verfuegung. Empfangen wurden wir mit Tee und Apfelkuchen und einem Kaminfeuer (auf Tasmanien konnte es auch immer noch recht kuehl werden; das Wetter ist generell regnerischer und windig). Am naechsten Morgen hat sie uns auf den Mount Wellington gefahren, von dem man Hobart und die Umgebung sehen kann (ja, es gibt in Australien ueberall wuderbare Stadtausblicke ). Danach hat sie uns netterweise zu unserer Autovermietung gefahren und uns zudem ihr Navi geliehen. Nachdem wir uns bei ihr noch mit Kuerbissuppe gestaerkt haben, ging unsere 5-taegige Erkundungstour los. Es hat richtig Spass gemacht Auto zu fahren; man muss nur wenige andere Verkehrsregeln beachten. Das Hauptproblem war der Blinker, der sich rechts befindet, und somit haben wir anfangs des oefteren den Scheibenwischer betaetigt
.
Unser erster Stopp war Richmond, eine kleine historische Stadt 30 km noerdlich von Hobart. Danach sind wir bis nach Bincheno gefahren, ein Kuestenort mit ca. 800 Einwohnern. Erstaunlicher Weise gibt es in all diesen winzigen Kuestenorten immer mindestens ein Hostel. In Bincheno gab es sogar eine Disco, zu der 8 bis 16 jaehrige eingeladen wurden - wer juenger war, durfte nur in Begleitung seiner Eltern kommen.. Ich weiss nicht, ob ich als 16 jaehrige Lust gehabt haette, mit einem 6 jaehrigen in Begleitung seiner Eltern zu feiern . Von Bincheno haben wir am naechsten Tag unseren Ausflug in den Freycinet National Park gestartet und uns dort auf eine Wanderung zur Wineglass Bay begeben. Zunaechst mussten wir den Berg erklimmen und hatten von oben eine tolle Aussicht auf die Bucht, den weissen Sandstrand und das tuerkis farbende Wasser. Anschliessend sind wir zum Strand runter geklettert. Ein wirklich traumhafter Ort. Im Freycinet Nationalpark haben wir noch einen weiteren Aussichtspunkt besichtigt und sind danach die Kueste nach St. Hellens gefahren. Auf dem Weg dorthin sind wir wiederum an zahlreichen wunderschoenen Buchten vorbei gekommen. In St Hellens haben wir uns ein Hostelzimmer mit einem ca. mitte 40 jaehrigem Australier geteilt. Er hiess Jim Morrison und ist ein Atomkraftgegner, der sich auf der Flucht vor der Regierung befindet. Damit sein Aufenthaltsort nicht ueber sein Handy geortet werden kann, reist er rum und versteckt sich.
Er war erstaunlich gut ueber die aktuelle politische Lage in diversen Laendern informiert - aber etwas merkwuerdig waren er und seine Geschichte schon und ich habe ihm nicht wirklich getraut.
Am naechsten Tag haben wir uns die Bay of Fires angeguckt, ein weiterer wunderschoenee Kuestenabschnitt mit weissen Straenden, Granitbloecken und blauem Wasser ganz im Nordosten Tasmaniens. Weiter ging es dann nach Launceston, die zweitgroesste Stadt Tasmaniens. Nachdem wir die Stadt erkundet hatten, sind wir noch zum Cataract Gorge gefahren - ein sehenswerter Canyon ca. 10 Minuten entfernt von Launcestons Stadtzentrum. Auch in Launceston durften wir wieder couchsurfen bei einem Australier namens Nathan, der im 20 Minuten entfernten Hillwood wohnt. Nathan (31) hatte dort ein richtig schoenes Anwesen mit Blick ueber die gruenen Weiten Tasmaniens. Sein Haus war echt schoen eingerichtet und vor allem gross fuer einen alleinlebenden Mann und er hatte ueberall Fernseher (in der Kueche, im Bad, selbst in der Garage..). Er wohnt dort recht einsam, aber sein Nachbar Tom (25) kommt gerne mal vorbei - so auch an diesem Abend als wir gerade am Pizza backen waren. Tom findet Tasmanien total oede und fand es daher richtig spannend, dass wir bei Nathan waren. Er arbeit hin und wieder in Brisbane und ansonsten scheint er bei seinen Eltern abzuhaengen und oefters Probleme mit der Polizei zu haben. Bei Nathan hat er sich innerhalb kuerzester Zeit mit Bier betrunken und dazu u.a. eine Bierrutsche benutzt. Er fand es etwas langweilig, dass wir drei uns dafuer zu alt fanden und uns nicht sinnlos zugeschuettet haben.. Ein Nachbar, den ich nicht gerne haette
Am naechsten Tag sind wir wieder in Richtung Hobart aufgebrochen, da es zu weit war um noch an die Westkueste zu fahren, und das Wetter zu schlecht und kalt war um auf den naeher gelegenen und bekannten Cradle Mountain zu steigen. Auf dem Weg ging es mitten durchs Gebirge (dort war es wirklich kalt) und wir haben noch einen kurzen Stopp im Mount Field Nationalpark eingelegt, bevor wir nach langer Autofahrt abends in Hobart angekommen sind. Von Hobart aus haben wir freitags dann noch eine Tour nach Port Arthur unternommen - ein ehemaliges riesiges Gefaengnis der Straeflingskolonie. Allerdings war der Eintrittspreis sehr hoch und daher haben wir uns andere Sehenswuerdigkeiten in der Umgebung angeschaut, wie z.B. Doo Town. Jedes Haus in Doo Town hat ein Namensschild mit "Doo" - z.B. "Yabba Dabba Doo", "Just Doo it", "Wattle-I-Doo" oder auch "Do f*** All".
Samstags sind wir in Hobart noch auf den bekannten und wirklich interessanten Salamanca Mark gegangen und haben Hobart ein bisschen mehr erkundet. Die Stadt ist wirklich nicht riesig, hat aber einige interessante Sehenswuerdigkeiten. Abends sind wir dann weiter nach Melbourne geflogen. Tasmanien war landschaftlich wirklich beeindruckend und ich wuerde mir gerne noch mal die Westkueste anschauen. Nur die Orte waren wirklich winzig und etwas langweilig, da selbst in Hobart die Geschaefte um 17 Uhr schliessen.
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