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Angekommen in Hong Kong musste ich mich erstmal an diesem riesigen Flughafen zurecht finden. Nachdem ich den Weg zu den Bussen gefunden hatte, musste ich dort wiederum den richtigen erwischen und ins City Center zu gelangen. Selbst um 2 Uhr nachts sind die Straßen dort so belebt wie bei uns an einem Samstag Nachmittag in der Einkaufsstraße - einfach unglaublich in diesem Gewusel überhaupt seinen Weg zu finden .
Hong Kong ist unterteilt in verschiedene Distrikte und ich habe in Kowloon gewohnt (Hong Kong Island ist die Insel mit der bekannten Skyline und liegt gegenüber Kowloon). Mein Hostelzimmer war winzig, schätzungsweise 6 m² wenn überhaupt (mit Dusche/Toilette inklusive). (Preislich war Hong Kong natürlich um einiges teurer als der Rest von Asien, aber es war ja auch mein letzter Stopp.) Das Hostel selbst war in einem riesigen Komplex, in dem es im Erdgeschoss verschiedene Märkte gab und oben verschiedenste Hostels. Man musste erstmal wissen, welchem Aufzug man nehmen muss, damit man seine Unterkunft erreicht. Den Aufzügen habe ich nicht getraut, sie waren alt und beengend, aber leider habt ich keine Treppe finden können und es wäre wohl auch zu viel zu laufen gewesen.
Auch in Hong Kong habe ich wieder Couchsurfer kontaktiert um mir die Stadt zu zeigen. Hong Kong war schon voller Weihnachtsdeko und viel Kitsch. Beeindruckt war ich direkt von der Skyline auf Hong Kong Island (leider konnte ich keine tollen Aufnahmen machen, da es überwiegend bewölkt oder auch regnerisch war. Generell konnte ich mich dort schon langsam auf Winterwetter einstellen, da es deutlich kühler war als im Rest von Asien). Negativ aufgefallen sind dagegen direkt die zig Klimaanlagen an allen (Wohn-)Hochhäusern, die diesen leider ein wenig unattraktives Aussehen verleihen. Es ist unglaublich wie riesig all diese Komplexe sind und wie viele Leute auf einem Fleck leben. Auch in Hong Kong gibt es jeden Abend eine Lasershow am Hafen, allerdings fand ich die in Singapur noch beeindruckender.
Während meiner Woche in Hong Kong habe ich mal wieder verschiedenste Shoppingmalls und Märkte besucht, die teilweise sehr gewöhnungsbedürftig waren, aufgrund der verschiedenen Gerüche und aufgrund der Auswahl an exotischer Lebensmittel. Manche Dinge konnte ich nicht wirklich zuordnen (vielleicht möchte ich es auch nicht).. Etwas sah z.B. so aus wie Riesenpenise, die aus einer Muschel entspringen (s. Foto)
Restaurantbesuche waren teilweise auch abenteuerlich, da nicht längst jeder Englisch spricht oder versteht. So hatte ich am ersten Tag eine Speisekarte in reinem Chinesisch in der Hand, auf der es einige Bilder gab. Mir wurde ein Zettel in die Hand gedrückt, auf dem ich meine Essensauswahl ankreuzen sollte (in Chinesisch) . Die Bedienung sprach kein Englisch, dafür zum Glück einer der Gäste (es hat ewig gedauert bis ich bedient wurde aufgrund der Sprachbarriere). Letztendlich habe ich eine Art Dumpling gegessen mit irgendeiner Füllung. Auf den Märkten gab es immerhin eine englische Übersetzung, nur eine kleine Auswahl der Angebote: Rindermuskeln, Entenfüße, Fischköpfe mit Reis, Gänse Innereien, frittierte Entenzunge, frittierter Entenknieknorpel (!)... Es war sehr unterhaltsam einfach nur das Menu zu lesen
Ansonsten bin ich per Fähre nach Hong Kong Island gefahren und habe die Gegend erkundet, bin die Avenue of Stars (das chinesische Pendant zum Walk of Fame) entlang gegangen und habe erneut Tempel besucht. Außerdem habe ich einen Tagesausflug zur Lantau Island unternommen. Man kann dort mit der Seilbahn Ngong Ping 360 in die Berge fahren und laut Anbieter "einen atemberaubenden Blick aus der Vogelperspektive auf das magische, tiefblaue Meer und die üppigen grünen Berghänge genießen". Tja, ich saß zwar in einer der Kabinen mit Glasboden, aber ab einer Höhe von ca. 70 Metern sind wir in den Wolken verschwunden und ich habe wirklich nichts mehr gesehen . Es war gespenstisch ruhig und man hatte eine Sichtweite von evtl. 1-5m, ich fand das etwas unheimlich. Angekommen in den Wolken/Bergen war es arschkalt. Da ich leider keine Turnschuhe mehr hatte aufgrund der regelrechten Flucht vor dem Taxifahrer in Bangkok (wobei ich einen Turnschuh im Auto verloren habe), hatte ich leider nur noch Flip Flops und meine Füße sind erfroren. Auf dem Ngong Ping Plateau gibt es ein paar wenige Geschäfte, Restaurants und Tempel, sowie die Hauptattraktion, den Big Buddha. Der Buddha ist eine 34m hohe Bronzestatue und damit eine der fünf größten Buddhastatuen in China. Allerdings konnte ich den Buddha erst nachdem sich der Nebel ein wenig gelichtet hatte komplett sehen.
Einen Tag und Nacht habe ich in Macau verbracht, wo ich per Fähre hingefahren bin. Da auch Macau eine Sonderverwaltungszone ist, musste ich meinen Reisepass mitnehmen und die Passkontrolle passieren. Macau war bis 1999 eine portugiesische Kolonie und die portugiesische Herkunft kann man teilweise noch erkennen. Macau ist generell ein wilder Mix aus Portugal, China und Las Vegas. Einerseits gibt es hässliche chinesischen Hochhaus-Wohnblöcke, daneben riesige Hotel-Casinos (teilweise die gleichen wie in Las Vegas) und portugiesische Ruinen - viele bunte Lichter und viel Spielhöllenlärm.
Am letzten Abend in Hong Kong wollte ich natürlich noch das Highlight sehen: "The Peak" (Victoria Peak). Dabei handelt es sich um einen 552 m hohen Berg mit Aussicht auf Hong Kong. Auf 379 m Höhe gibt es eine Aussichtsplattform, zu der man mit einer Standseilbahn gelangen kann. Leider war es auch an diesem Abend wieder nebelig, sodass ich mir das Eintrittsgeld für die Plattform gespart habe, da Hong Kong komplett im Nebel verschwunden war. Ich war nur kurz auf dem Berg und musste dann draußen für die Bahn anstehen um wieder runterzufahren.
Am nächsten Tag stand dann schon meine Rückreise an. Zu dem Zeitpunkt war ich auch bereit, wieder nach Hause zu fliegen, da ich einfach nichts Neues mehr aufnehmen konnte und mal wieder etwas Alltag brauchte. Geflogen bin ich mit Emirates und zum ersten Mal mit dem A 380 - ein tolles Flugzeug, das selbst mir die Flugangst ein wenig genommen hat. In Amsterdam wurde ich dann von Papa in Empfange genommen, der meine Flip Flops zum Glück direkt in Winterstiefel umtauschen konnte
Rückblickend habe ich innerhalb der 4 1/2 Monate viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, mal mehr und mal weniger interessante und aufregende Länder erkundschaftet, und meinen Traum erfüllt, zurück nach Australien zu fliegen. Dabei wurde ich immer wieder von lieben Menschen begleitet und habe tolle neue Freundschaften geschlossen. Ich würde diese Reise jederzeit wiederholen und freue mich auf weitere Abenteuer.
~Travel is the only thing you buy that makes you richer ~
- comments
Ulla Sehr amüsant - wie aufregend...
Tante Tina Hört sich ja wieder abenteuerlich an. Nachdem ich gestern einen Bänderriss erfahren habe, freue ich mich über Abwechslung...