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Heute startete unser Abenteuer 'Death Road' - die gefährlichste Strasse der Welt.
Pro Jahr sterben zwischen 200 und 300 Menschen auf dieser Straße, alle zwei Wochen passiert ein schwerer Unfall ... siehe YouTube
Zeitig in der Früh fuhren wir von La Paz los, hinauf nach La Cumbre, 4643m Seehöhe. Dort bekamen wir unsere Ausrüstung und unsere Downhill Bikes - etwas gewöhnungsbedürftig. Und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gings schon los...unser Guide fragte noch frech, ob wir Angst hätten, doch wir verneinten natürlich;-)
Zunächst 22 km auf asphaltierter Straße und ich muss gestehen, ich bekams dann doch etwas mit der Angst zu tun - die ersten Kilometer saß ich super verkrampft am Fahrrad und Jürgen musste immer auf mich warten...es geht ganz schön bergab und ich bin nun mal kein Geschwindigkeitsjunkie...
Auf diesem Abschnitt gibt es zwei Stopps: zunächst Drogenkontrolle und dann 'Touristenmaut' bezahlen.
...und dann beginnt der eigentliche Spaß: 40km Downhill, Schotterweg, manchmal nur 3 Meter breit... und heute ist die Straße auch für 'normalen' Verkehr geöffnet, doch es ist relativ ruhig, außer ein paar Autos kommt uns nichts in die Quere;-)
Endlich wieder mal in der freien Natur, das tut gut. Es beginnt, leicht zu regnen und die Sicht wird immer schlechter - wir sehen gar nicht, wie weit es hinunter geht. Der Nebel verleiht der Strecke etwas Mystisches.
Man wird ganz schön durchgerüttelt, ist mehr am Bremsen als sonst was, ist manchmal dem Abgrund näher als man möchte, fährt an Kreuzen, die an die vielen Verunglückten erinnern, vorbei, und irgendwann beginnen die Finger zu schmerzen, doch es ist Adrenalin pur...cool.
Am Ziel, in Yolosa, angekommen, sind wir glücklich, es bis ans Ende geschafft zu haben - ein gutes Gefühl - und es tun nicht nur mehr die Finger weh. (Meine Hände sind blau und geschwollen.)
Death Road - ein toller Tagestrip, ein kleines Abenteuer, aber wohl heutzutage nicht so gefährlich, wie es den Touris gerne verkauft wird. Die größte Gefahr für jeden Fahrer ist wohl die eigene Selbstüberschätzung.
Für mich das Beste an der Tour - neben der Fahrt - war die wunderschöne Landschaft - ich hatte keine Ahnung, wie grün Bolivien ist.
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