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Um nach Mendoza zu gelangen, haben wir eine 11-Stunden-Fahrt mit dem Bus auf uns genommen, wobei die Zeit eigentlich sehr schnell vorüber ging. Das ist unter anderem auch den echt gemütlichen und gut ausgestatteten Bussen zu verdanken.
Entgegen unserer ursprünglichen Annahme ist Mendoza eine etwas kleinere Großstadt, die uns sehr gut gefallen hat. Im Vergleich zu anderen Städten in Argentinien ist Mendoza ordentlich und gut erhalten - im Zentrum sind keine verfallenen Häuser zu sehen und ausnahmsweise kann man auch mal ganz gemütlich am Gehsteig dahinschlendern, ohne in ein Loch zu fallen, wenn man nicht pausenlos auf den Boden sieht.
Wir entschieden uns, nach Mendoza zu reisen, weil dort DAS Weinbaugebiet von Argentinien liegt - Maipu. Wein kann dort wirklich an jeder Ecke gekauft werden und die bekanntesten und besten Malbec Weine kommen aus dieser Gegend. Wein wurde früher in Mendoza in Massen hergestellt - es gibt dort Weinkessel, die so groß sind wie ein Einfamilienhaus (werden heute aber nicht mehr verwendet). Die meisten Weinkessel sind gemauert, um den Wein zu kühlen und von den hohen Außentemperaturen abzuschirmen.
Die Massenproduktion von Wein war auch notwenig, da der Weinkonsum bei 90 Liter pro Person im Jahr lag, welcher nach der "Coca-Colonization" (oder anders: Globalisierung) auf 30 Liter zurück ging. Plötzlich gab es auch noch andere Getränke außer Wein und somit haben sich auch die Trinkgewohnheiten der Argentinier geändert. Das hatte fatale Folgen für die Weinproduktion, sehr viele Weingüter mussten geschlossen oder verkauft werden.
Um wieder für Aufschwung zu sorgen, verschenkte man in den 80er und 90er Jahren sehr viel Land an (vor allem) italienische, französische und amerikanische Immigranten und man konzentrierte sich bei der Produktion auf Qualität anstatt Quantität (was auch zu schmecken ist).
Um die Qualität zu prüfen, buchten wir gleich eine Premium Weintour, bei der wir insgesamt 4 Weingüter besichtigt haben und 17 Weine verkosten durften.
Die Weingüter:
1. Alta Vista - kleines Weingut, welches die meisten Trauben zukauft. Seit mehreren Jahren wieder in argentinischem Besitz, nachdem es während der Krise geschlossen, dann verkauft wurde und bei einer Auktion wieder in Familienbesitz kam.
2. Viña Cobas
Amerikanisches Weingut (Weinguru Paul Hobbs), sehr modern, Massenprodukte (jedoch nichts im Vergleich zu früher)
3. Club Tapiz
Das älteste und beeindruckendste Weingut von jenen, die wir gesehen haben.
4. Carinae
Kleines, schnuckeliges französisches Weingut mit einer jährlichen Produktion von etwa 15.000 Flaschen.
Fazit: Die Tour war zwar etwas teuer, war aber das Geld wert. Super viel Wissenswertes über Wein, die Gegend, das Land erfahren (toller Guide). Der Syrah und Rosé von Club Tapiz waren unsere persönlichen Tagessieger. Nur die Malbec-Weine haben uns nicht wirklich überzeugt.
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