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In Australien haben wir noch darüber gescherzt und gerätselt, wie viele Dinge uns wohl bei unserem Streifzug durch Südamerika abhanden kommen werden. Naja - dachten wir - je mehr weg kommt, umso mehr können wir dann in Chicago und New York in unsere Rucksäcke packen. Doch kaum angekommen in Buenos Aires, waren wir nicht mehr so zu Scherzen aufgelegt. Schon der Taxifahrer, der uns zu unserer Wohnung brachte, gab uns zu verstehen, dass wir auf uns aufpassen sollen, keine Ketten, Uhren oder Armbänder tragen sollen, da es sonst gefährlich werden könnte.
Und plötzlich erinnert man sich an all die Horrorgeschichten, die man hört, liest oder sonst irgendwie mitbekommt. Da wir erst in der Nacht angekommen sind, sind wir erst am nächsten Nachmittag auf Erkundungstour gegangen. Die Straßen (mehr oder weniger) übersät mit Polizei und Security (in kugelsicheren Westen) tragen auch nicht wirklich zu einem sicheren Gefühl bei, denn was ist auf den Straßen, wo plötzlich keine Polizei präsent ist?!?
In der Subte (U-Bahn) wurden wir wieder daran erinnert, dass es unsicher ist - irgendwie tragen alle ihre Rucksäcke vorne, die Frauen ihre Taschen eng am Körper und geht man "zu nahe" hinter jemandem her, dreht er sich sofort etwas hektisch um.
Nach ein paar Tagen lernt man aber damit umzugehen und die Lage entspannt sich Zunehmens und so konnten wir doch noch die Tage in Buenos Aires genießen, ohne Angst zu haben, dass irgendwas gestohlen wird.
Doch dann kam Uruguay - genauer Montevideo -, wo wir uns ganz entspannt und ohne Angst unter die Locals mischten und ein Fußballspiel ansahen, bis uns plötzlich 5 oder 6 Jugendliche angriffen und uns ausrauben wollten, was ihnen glücklicherweise nicht gelungen ist - waren keine Profis. Zusätzlich wurden noch zwei Paar Schuhe von unserem Balkon geklaut und dann ist sie schon wieder da - diese Unsicherheit und die Frage, was als nächstes passieren könnte.
Da die Kriminalität hier aber offensichtlich zur Kultur gehört, weil es irgendwie keinen kümmert, wenn solche Dinge passieren, muss man sich wohl oder übel damit arrangieren. Bettina und ich haben jetzt schon immer für etwaige Überfälle etwas extra Kohle in der Hosentasche - wir nennen es das "Überfallungsgeld", welches wir schnell parat haben, wenn es jemand "braucht". Wir freuen uns aber jeden Abend, wenn wir es wieder mit nach Hause bringen ...
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