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Orang-Utan vs. Manta-Rays
Es scheint, ein paar Blogleser haben uns die Daumen gedrückt, denn wir haben wirklich wieder sehr viel gesehen und in so vielen Dingen Glück gehabt mit dem richtigen Timing.
Etwas außerhalb von Kuching befindet sich der Semenggoh Nationalpark, wo 10 Orang-Utans zu Hause sind. Zweimal am Tag ist Fütterungszeit, wo den großen Affen Früchte dargeboten werden, was aber noch lange keine Garantie dafür ist, dass auch einer kommt und sich bedient. Gerade derzeit wachsen Früchte überall im Dschungel und daher lassen sich die Orang-Utans nur selten blicken, aber dank euch haben wir den Star der Truppe gesehen - der große Boss persönlich lässt sich bestaunen. Eine unglaublich haarige und 144 kg schwere Angelegenheit. Niemals hätten wir gedacht, dass ein Orang-Utan so riesig ist! Schwer beeindruckend!
Am Tag zuvor machen wir eine Bootstour durch die Mangroven. Eigentlich um die ganz seltenen Irrawady Delfine zu sichten, aber dabei haben wir leider Pech, nur einer lässt sich für eine kurze Sekunde blicken. Allerdings haben wir einen wirklich tollen Guide dabei, der uns dafür mitnimmt in ein Fischerdorf, das direkt am Fluß liegt. Das Dorf ist wirklich schön und die Einwohner sehr, sehr freundlich! Ein wundervoller Sonnenuntergang bereitet uns einen super Abschluss dieser Tour, die wir nicht missen möchten.
Ein weiteres Highlight um Kuching ist der Bako Nationalpark. Wir fahren mit dem Bus an die Küste und müssen danach ein Boot mieten, um in den Park zu gelangen. Kaum ausgestiegen erwarten uns schon die ersten Affen und ein paar Wildschweine, die immer um die Bungalows, in denen man übernachten kann, unterwegs sind. Obwohl es unglaublich heiß ist und vor allem die Luftfeuchtigkeit uns zu schaffen macht, machen wir 2 Treks durch den Park. Der erste führt uns durch den Dschungel an einen kleinen Strand, wo wir einen sehr netten Chinesen kennenlernen, der sich uns anschließt und mit uns durch den dichten Regenwald zum nächsten Küstenabschnitt läuft. Unterwegs versperren uns ein paar Affen den Weg und wir müssen eine Weile auf die Bande, die ein kleines Baby dabei hat, warten, bis sie den Pfad frei machen und sich in die Bäume verabschieden. Am Ende des Weges erwartet uns ein toller, einsamer Strand, wo wir uns gleich ins Badewannenwarme Meer stürtzen und lustige Fische beobachten können, die mehr an Land als im Wasser leben. Schade, dass wir nur einen Tagestripp hierher gemacht haben und nicht noch länger bleiben können.
Von Kuching machen wir einen recht weiten Sprung per Fähre und mit verschiedenen Bussen durch Sarawak. Wir enden in Miri, wo wir entscheiden, dass wir gerne in den Mulu Nationalpark möchten. Der Landweg per Boot, Bus, Boot und wieder Bus wäre unglaublich beschwerlich gewesen und am Ende teurer als den 30 Min. Flug zu nehmen, daher gehen wir kurz entschlossen zum Flughafen, kaufen uns ein Ticket und fliegen 2 Stunden später mitten in den Dschungel. Ein toller Nationalpark mit vielen verschiedenen Höhlen wartet auf uns. Wir besuchen die größte Höhlenkammer der Welt, deren unerreichbar hohe Decke schwarz vor kleinen Fledermäusen ist, die bei Dämmerung zu Tausenden zur Jagd die Höhle verlassen. Vielleicht hat einer von euch zufällig die BBC Dokumentation gesehen, in der ein Moderator knietief in Fledermausexkrementen steht, das war genau in dieser Höhle.
Leider sehen wir keine größeren Tiere im Dschungel, da diese derzeit den verschiedenen Früchten hinterher wandern, dafür entdecken wir aber viele Insekten, die wir noch niemals gesehen haben und eine Schlange (Viper), die schon seit 3 Wochen auf dem gleichen Ast sitzt, um auf Beute zu warten. Trotzdem sind wir 3mal an ihr vorbei gelaufen, ohne sie zu sehen, bevor ein Guide uns darauf aufmerksam gemacht hat. Die Tiere hier sind wirkliche Tarnungskünstler!
Nach 4 Tagen übernachten in einem Homestay direkt außerhalb des Parkeingangs, was uns EUR 8.- pro Nacht gekostet hat, geht's per Flieger wieder retour nach Miri.
In Miri teilen wir uns einen Minibus mit einer Deutschen und lassen uns nach Bandar Seri Begawan, in die Hauptstadt Brunei's fahren. Wir erwarten uns viel von diesem sehr reichen und sehr kleinen Staat und werden ziemlich enttäuscht. Der Sultan scheint wohl nicht soviel Wert auf sein Land zu legen, es ist alles ziemlich dreckig und sehr teuer gegenüber den Preisen, die wir hier sonst so gewohnt sind. Soviel Geld für ein so schlechtes Zimmer haben wir wohl noch nie ausgegeben. Das einzig Sehenswerte waren das größte Wasserdorf der Welt, ein paar schöne Moscheen und ein toller Nachtmarkt, allerdings auch im Wasserdorf - Müll überall...
So verbringen wir nur einen Nachmittag in Brunei und düsen direkt per Bus und Fähre weiter nach Sabah, in den östlichen Teil Borneos, der wiederum zu Malaysia gehört. Owohl Brunei nicht wirklich einen Besuch wert war hat es uns zumindest wieder einige Stempel mehr in den Pass gebracht. :-)
Allerdings - in Sabah geht es für uns leider nicht viel besser weiter. Außer Booten und Bussen haben wir nicht viel gesehen, weil einfach alle Attraktionen zu teuer sind. Es würde wirklich viel zu unternehmen geben, aber nach so einer langen Reise geht's einfach nicht mehr. Hier gibt es z.Bsp. den berühmten Mount Kinabalu, diesen zu besteigen kostet allerdings EUR 150.-, eindeutig zuviel! Wir entscheiden uns daher sehr schnell, dass unsere einzige Alternative Kalimantan sein kann, den südlichen und indonesischen Teil Borneos.
Auf der Fähre nach Indonesien lernen wir 2 sehr nette Schwedische Jungs kennen, die sich uns anschließen und mit uns auf eine Insel weiterreisen. Pulau Derawan - der Weg hierher ist sehr beschwerlich, aber es hat sich gelohnt. Ein Fischerdorf auf einer Insel, die in einer Stunde zu Fuß umrundet werden kann, kein Internet, ein paar wenige Touristen und viele, viele Schildkröten, die man beim schnorcheln anfassen kann. Wieder einmal das beste Timing überhaupt - wir kommen zum Vollmond hierher und können eine Schildkröte beim Eier ablegen beobachten und an einem anderen Tag, wie kleine Schildkröten in die Freiheit entlassen werden (Leute vom WWF kümmern sich darum, damit keine Eier gestohlen werden können). Alles tolle Erlebnisse die ohne Vollmond nicht möglich gewesen wären, aber dann, das Highlight schlechthin - wir machen einen Tauchtripp auf 2 verschiedene umliegende Inseln, wo wir mit Mantarochen schnorcheln können!
Auf Kakaban Island gibt es einen See, in dem unendlich viele Quallen wohnen, die ihre Fähigkeit zu stechen verloren haben, da es über Jahrtausende keine Feinde gegeben hat. Quallen wie diese gibt es nur drei mal auf der ganzen Welt, eine wirklich Besonderheit und eine faszinierende Schnorcheltour durch ein Meer aus Jelly.
Auf Sangalaki Island dürfen wir Babyschildkröten anfassen und wir schnorcheln und tauchen mit Mantarochen! Ein absolut unfassbares Erlebnis. Die Rochen sind einfach riesig, Elias und ich und die beiden Schweden sind auf einmal winzig zwischen all dieser Rochen, die direkt auf einen zuschwimmen, das Maul weit aufmachen, um Plankton zu fressen und dann eine Handlänge entfernt vor einem ausweichen oder unter einem hindurch schwimmen. Wieder einmal haben wir einfach nur unglaubliches Glück, da die Mantas nicht jeden Tag und nicht zu jeder Zeit hier sind. Es gibt wirklich nur einen Kommentar für Pulau Derawan und die umliegenden Inseln: WOW!!!!
Ev. werden wir noch berühmt, ein Filmteam aus Jakarta befindet sich ebenfalls hier und interviewt uns, wir tanzen mit ihnen auf Film und bekommen einen Platz zum schlafen in Jakarta angeboten, wenn wir jemals dahin kommen sollten. :-)
Ihr seht - alles in allem haben wir wieder einfach nur unglaubliche Dinge erlebt und es gäbe noch mehr zu berichten, aber der Blog überschreitet sowieso schon jede lesbare Länge, daher möchte ich euch zurück in den Alltag entlassen! Nehmt ein paar schöne Bilder dazu mit, wir denken an euch!
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