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Von El Calafete ging es ueber die Grenze nach Chile. Wir kamen abends spaet in Puerto Natales an und wurden in unserem Hostel schon erwartet und freundlich begruesst. Schnell kamen wir auch mit ein paar Schweizern ins Gespraech, die grade ihren Rucksack fuer die Wanderung am naechsten Tag packten und uns schon mal mit ein paar Tipps und Tricks versorgten. Auch hatten wir im Bus schon ein Guide getroffen, der einige Monate im Jahr in Puerto Natales arbeitet und uns mit einigen Infos versorgt hatte, so dass wir schon eine Ahnung hatten, was uns im Torres del Paine erwarten wuerde. Nichts desto trotz schauten Jule und Christian eher skeptisch auf die grosse Wanderkarte an der Wand.
Nach einer kuscheligen Nacht und einem super Fruehstueck ging es dann an die Detailplanung unserer Route. Trotz aller Euphorie konnte ich bei meinen Freunden die Wanderlust nicht so ganz entfachen und so einigten wir uns schlussendlich auf ein 2.5 Tage Trip, den wir am selben Tag beginnen wollten. Da fuer mich schon feststand, dass ich eines Tages wiederkommen werde, um die ganze Runde zu machen, war ich auch sehr entspannt und so kauften wir unsere Bustickets in den Nationalpark, deckten uns mit Essen ein, schliesslich sollte es trotz Campingkocher nicht an kulinarischen Highlights mangeln, und packten unsere Rucksaecke. Das Wetter wollte jedoch leider nicht so ganz mitspielen und so wanderten wir gegen 18 Uhr in all unseren Klamotten eingemurmelt los (so waren die Rucksaecke zumindest leichter :-)). Torres del Paine ist neben den Tres Torres naemlich auch fuer sein unberechenbares Wetter bekannt - gerne witzelt man, dass die Torres eigentlich Wind, Regen und Kaelte heissen sollten! Wind und Regen peischten uns dann auch ins Gesicht und die knapp 400 Hoehenmeter, die es zu ueberwinden galt, sorgten nicht fuer Wanderlust bei meinen zwei Mitstreitern :-) Nach einer Stunde setzte Jule Wandern auf ihre persoenliche Liste der unbeliebtesten Sportarten und nach ersten Probeliegen im Zelt, haben die zwei dann beim Abendessen Ihre Wanderkarriere offiziell beendet. Fuer Christian fand sich dann noch ein nettes Plaetzchen im Refugio und Jule und ich kuschelten bei arktischen Temperaturen in unserem Zeltchen (ich brauche glaub ich einen 10season Schlafsack!) und mussten morgens sogar einem Angriff von betrunkenen Menschen auf unser Zelt abwehren! Eine nicht ganz so entspannte Nacht und so machte es mir auch nichts aus, um 5 Uhr den Weg zum Aussichtspunkt anzutreten, um die Tres Torres bei Sonnenaufgang zu bestaunen. Hier erwies sich eine Stirnlampe mal wieder als grosser Vorteil und nach ca. 2 Std durch Wald und Wiesen wandernd und ueber Stock und Stein kraxelnd bot sich mir ein einfach unglaublich toller Blick auf die Torres. Der Himmel war stahlblau, die Sonne lies sie erstrahlen und trotz leichtem Schneefall und gefuelten -20C und Windboen waren diese 15min dort oben (mehr habe ich nicht ausgehalten) einfach einmalig!! Da Jule (oder hier besser bekannt als "Dschuhl") und Christian sich fuer das "liegende "i" statt unserem geplannten "u" Wanderweg entschieden hatten, machte ich mich dann auf dem Weg, um die beiden einzuholen und dank der Abkuerzung, die mir unser lieber Huettenwart verraten hatte, traf ich sie dann auch kurz vor Mittag wieder und da das Wetter endlich mitspielte und wir blauen Himmel und Sonnenschein hatten, konnten wir auch eine ausgedehnte Mittagspause einlegen, in denen ich den beiden die Raleigh "Energy Bombs" schmackhafte machte. Der Ausblick an diesem Tag war echt unglaublich und es war sogar TShirt Wetter am Nachmittag! Gegen 4 Uhr kamen wir dann an unserem Refugio an, wo wir diesem mal die Indoor Variante waehlten (Zelten wurde auch auf die Liste der unbeliebsten Aktivitaeten gesetzt :-)). Wir haben dann schoen in der Sonne Radler und Killepitsch getrunken und leckere Pasta auf unserem Campingkocher kreiiert. Abgerundet wurde das ganze mit einem leckeren Merlot aus dem Tetrapack (ja Papa, ich weiss, aber wirklich lecker :-)). Am naechsten Morgen ging es fuer mich dan wieder frueh los und wieder hatte ich Glueck, das Wetter war super und nach 5Std. wurde ich mit einem unglaublichen Blick ueber das French Valley belohnt!! Unterwegs habe ich dann auch mein Spanisch etwas verbessern koennen, als ich mit meinem erste Hilfekoefferchen 2 Chilenen ausgeholfen habe und auch diverse Bekannte aus dem Refugio traf ich im Laufe des Tages wieder. Jule und Christian waren diesmal ein paar Stunden vorraus, so dass wir uns erst abends am Anleger wiedertrafen. Wir fuhren dann mit dem Katamaran zurueck auf die andere Seeseite und wurden von unserem Bus dort wieder eingesammelt und zurueck nach Puerto Natales gefahren. Zur Feier der ueberstandenen Trekking Tour goennten sich Jule und Christian mal ein Hotel, waehrend ich wieder in unserem netten Hostal eincheckte und bei einer Tasse Tee die Wanderkarte bestaunte und ueberlegte, welche Route ich denn beim naechstem Mal waehlen wuerde (hier ein Aufruf an all meine Trekking begeisterten Freunde, wer Lust auf Wandern in Patagonien hat, bitte bei mir melden!!! :-) ). Am nachsten Tag ging es weiter nach Puerto Arenas, wo wir mal wieder super Wetter hatten und somit gleich die Tour nach Isla Magdalena zu den Pinguinen buchten. Nach zwei Stunden bei kraeftigem Seegang kamen wir dann bei der Insel an und konnten die kleinen Gesellen schon zu Hauf vom Boot bestauenen, nur leider blieb es auch dabei, da wir wegen des heftigen Seegangs und dem stark zunehmendem Wind nicht anlegen konnten und somit sehr schnell die Rueckfahrt antraten. Zwar bekamen wir unser Geld zurueck bzw. konnten am naechsten Tag nochmal fahren, dennoch waren wir schon etwas enttaeuscht und waehlten daher lieber die sicher Variante fuer den naechsten Tag und besuchten die Pinguinkolonie im Norden von Punta Arenas, die per Bus erreichbar war. Hier konnten wir dann auch tolle Bilder schiessen und ich hab mich ja schon ein bisschen in die Kleinen verliebt :-) Zu suess!!! Naechster Halt auf unserer Reise ans Ende der Welt ist dann unser Ziel - Ushuaia! Bis in ein paar Tagen!
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