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Nach einigen Tagen, in denen ich nichts von mir hören lassen habe, kommt nun endlich ein neuer Blogeintrag.
In den letzten 6 Tagen war ich zusammen mit Julie, einer Französin, die ich hier in Phnom Penh (P.P.) kennengelernt habe, in Siem Reap, um mir vor allem die Tempel von Angkor anzusehen. Siem Reap ist etwa 300km von P.P. entfernt. Wir sind mit dem Bus (6 Stunden) dorthin gefahren, das ist sehr billig (5$ pro Strecke). Unser Hotel lag etwas ausserhalb der Stadt, was aber mal eine willkommene Abwechslung zum Lärm von P.P. war. Uns hat es sehr gut dort gefallen, vor allem der Pool war wirklich Gold wert nach einer anstrengenden Tempeltour.
Nachdem wir am ersten Tag den Pool genossen haben, sind wir mit dem Tuk tuk ins Zentrum gefahren, um dort Freunde von Julie zu treffen, Vencienne und Yves. Die beiden sind sehr nett und waren unsere Begleiter für die nächsten Tage. Für mich ist Siem Reap im Vergleich zu P.P. eine viel schönere Stadt, wenn auch touristischer. Die Stadt ist überschaubar gross, viel weniger laut und dreckig. Abends sind wir immer in die Pub Street zum Essen gegangen. Das ist sozusagen DIE Strasse in Siem Reap. Dort gibt es lauter nette Restaurants und Pubs mit Khmer-Essen, aber auch anderen, internationalen Gerichten. Mir schmeckt die typische Khmer-Küche und ich habe sie noch nicht satt, also gabs für mich immer Khmer-Food. An einem Abend haben wir zu viert etwas probiert, eine Art BBQ: in der Mitte des Tisches steht Grill. Man kann sich 5 Sorten Fleisch raussuchen und bekommt dazu Reis. Dips, Nudeln und Gemüse, das in einer Brühe gekocht wird. Julie und ich wollten mal etwas aussergewöhnliches probieren, also gab es bei uns Shrimps, Kalamares, Froschschenkel, Krokodil und Kobra. Es hat uns geschmeckt, wenn auch nicht viel aussergewöhnlicher als normales Fleisch.
Ich war etwas skeptisch, ob ich wirklich mit Julie fahren sollte, weil ich sie kaum kenne und weil sie während der Planung unserer Fahrt immer nur darauf geachtet hat, alles möglichst billig zu bekommen. Ich habe mich ein wenig geärgert, dass ich mich für Angkor nicht durchgesetzt und einen Guide genommen habe, aber nur ein wenig. Die Tempel von Angkor sind auf einem riesigen Areal etwas nördlich von Siem Reap gelegen. Alle haben wir nicht gesehen, das ist aber ok, denn nach 3 Tagen Tempel besichtigen hat man dann doch die Nase voll. Julie und ich waren zusammen mit Yves und Vencienne unterwegs. Der Eintritt ist sehr teuer, wir haben für 3 Tager 40$ pro Person bezahlt. Die Eintrittskarte muss man an jedem Tempel vorzeigen. Ich finde, am besten besucht man die Tempel per Tuk Tuk, denn es ist wahnsinnig heiss, wenn man unterwegs ist (teilweise>40 Grad) und da tut der Fahrtwind des Tuk tuk besonders gut. An unserem ersten Tag in Angkor haben wir die bekanntesten Tempel besucht: Angkor Thom (an dessen Haupttempel befinden sich an allen Türmen Gesichter) Ta Prohm (wunderschöner Tempel, der von riesigen Bäumen des Dschungels überwuchert wird, mein Favorit) und natürlich Angkor Wat. Angkor Wat ist eine riesige Anlage, die von einem breiten Wassergraben umrundet wird. mann passiert 2 Brücken, um zu den Haupttempeln im Inneren zu gelangen. Auf diesen Brücken merkt man die Hitze ganz besonders. Es ist unglaublich, wenn man bedenkt, wie gross die Tempel sind und wieviel Mühe es gekostet haben muss, sie zu bauen.
Natürlich kann man überall Souveniers, kalte Getränke, Kokosnüsse und etwas zu essen kaufen. Man hört die Frauen und Kinder schon von weitem rufen: "Lady, you wanna scarf/cold drink/ 10 postcards only one dollar/eat something? Lady?" Man sieht dort besonders viele Kinder, die etwas verkaufen wollen. Wir haben für uns beschlossen, nichts bei ihnen zu kaufen und ihnen stattdessen etwas zu essen oder naschen zu geben. Sie behalten von dem Geld, was sie einnehmen i.d.R. nichts und gehen auch nicht zur Schule, also kein gutes Geschäft für sie.
Ich habe mich besonders über 2 Ausflüge gefreut. Erstens ins Angkor Butterfly Centre, dem grössten Schmetterlingszentrum Südostasiens (ok, so gross wars nun auch nicht, aber sehr schön)- dort konnte ich endlich ein paar tolle Fotos von den wunderschönen Schmetterlingen Kambodschas machen). Der andere grossartige Ausflug war ein bisschen entfernt von Siem Reap, das auf Stelzern gebaute Dorf Kompong Pluk im Tonle Sap Fluss und dessen Mangrovenwald. Unser Tuk Tuk hat uns bis zum FLuss gebracht. Auf dem Weg dorthin sind wir durch einige Dörfer gefahren und haben dort einige schöne Eindrücke über das Leben dort gewonnen. Weiter gings dann per Motorboot durch Kompong Pluk. Es ist erstaunlich, das die Menschen mitten im Fluss leben. Es hat uns dort sehr gut gefallen, vor allem der Mangrovenwald, den wir per Paddelboot erkundet haben.
Die Landschaft ist wunderschön, leider findet man wie überall hier haufenweise Müll. Den Kambodschanern fehlt in dieser Hinsicht das Bewusstsein für ihre Umwelt. Das ist sehr schade. Mittag gab es natürlich in einem kleinen Restaurant im Fluss. Es war eigentlich sehr lecker. Ein bisschen unappetitlich war lediglich die tote Raupe in meinem Essen.
Es gab noch ein tolles Erlebnis, dass ich gemacht habe: es gibt in Angkor einen kleinen Berg, von dem aus man eine tolle Sicht auf Angkor Wat hat. Man kann den Weg hinauf laufen oder auf dem Rücken eines Elefanten hinauf reiten. Leider war kein Elefant da, als wir hinauf wollten. Aber als wir zurück kamen. Da habe ich auf Wunsch meiner Schwester einmal seinen Rüssel angefasst, als ich ihm eine Mango gefüttert habe.
Nach unseren Ausflügen waren Julie und ich ein bisschen im Pool uns abkühlen und abends haben wir uns dann mit Vencienne und Yves verabredet. Manchmal haben wir uns den Luxus einer Massage gegönnt, einmal auch eine Fisch-Fussmassage. Es war etweas eigenartig aber auch witzig.
Nun bin ich wieder im lauten und dreckigen P.P. und überlege, was ich in der Zeit meines Aufenthaltes noch alles machen könnte.
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