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Ich konnte eeeendlich schlafen. :-) Zwar nicht ganz durchgeschlafen, aber mit kurzem Aufwachen doch 7-8h. Ich fühl mich schon viel besser.
Gestern ging's mir noch ziemlich schlecht wegen der Höhenluft. Schüttelfrost, Übelkeit und Apettitlosigkeit. Und das wo mein erstes ecuadorianisches Essen bevor stand. Lesly, ihr Papí und ich bekamen von der Köchin Angelita zuerst eine Tomatensuppe serviert, die ich als solches aber nicht hätte identifizieren können. Dazu stand eine Schüssel mit Popcorn und Banenenchips auf dem Tisch, die Lesly und ihr Papí fröhlich in ihre Suppe warfen. Freaky... :-) Danach gab es Spiegelei, chorizos (Würstchen) und so flachgedrückte Küchlein, die nach Kartoffel schmeckten. Dazu frisch gepressten Mango-Orangen-Saft. An sich sehr lecker, wenn ich nur etwas Hunger verspürt hätte und mir nicht so schlecht gewesen wäre.
Beim Essen erzählte mir Sr. Benavides, dass er auch schon einmal in Deutschland war und dort nur gefroren hatte, obwohl es Frühling war. Lesly unterbrach ihn und sagte, dass ich ihn nicht verstehen könne, weil ich kein Spanisch spreche. Seit ich das mit einem " Si, si, puedo entenderle" aufgeklärt habe, sprechen wir fast nur noch Spanisch.
Waren nach dem Essen dann auch endlich in der Stadt und ich hab einen ersten Eindruck von Quito bekommen. Die Stadt ist allein schon wegen der Höhe faszinierend, überall sieht man ringsherum hohe Berge und innerhalb der Stadt geht es ständig auf und ab. Ich hab auch endlich die ersten Palmen gesehen :) wunderschön. Einerseits könnte man denken, man ist irgendwo in Südeuropa, das ist dann die eher reichere Seite von Ecuador, aber im nächsten Moment sieht man dann wieder die vielen armen Leute, die am Straßenrand sitzen. Wenn man an einer roten Ampel hält, ist es nichts außergewöhnliches, dass die Leute mit ihrem Obst direkt an deine Scheibe kommen und dir was aufdrängen wollen. Lesly meinte auch, ich solle meine kleine Tasche unter den Sitz machen, damit niemand auf die Idee kommt, die Scheibe einzuschlagen. (Das Auto war verriegelt). Später sahen wir auch noch Jugendliche, die an roten Ampeln anfangen dein Auto zu putzen und Jugendliche, die mitten auf einer stark befahrenen Straße standen und einer vorspielte, dass er sich vor Schmerzen krümmen würde. Sie warten bis jemand anhält und hilft und rauben dich dann aus. Unvorstellbar...
In der Stadt war es schön, viele kleine Gassen... kleine Lädlein, viele Cafes,Bars. Wir waren auch in einer Kirche, in der gerade ein kleines Gebet stattfand. Ich fand die Atmosphäre total schön und hab mir vorgenommen in Cuenca auf jeden Fall mal einen Gottesdienst zu besuchen. Generell sind die Menschen hier viel gläubiger, aber dennoch nicht so konservativ. Eine tolle Mischung. Leslys Familie hat beispielsweise ein eigenes Zimmer, in der sie zur Weihnachtszeit eine Krippe aufbauen. Ich schau mal, ob ich davon ein Foto hochladen kann.
Das Foto, das ihr jetzt sehen könnt, zeigt einen kleinen Parque in der Altstadt, direkt vor dem Haus des Präsidenten. Vor dessen Balkon zelten viele Menschen, die damit gegen die Arbeitslosigkeit und Ungleichheit im Land protestieren. Auf dem Berg Panecillo über der Altstadt Quitos befindet sich die große Statue "Vírgen". Sieht auch beeindruckend aus. Generell war sehr viel los in der Stadt, man konnte die unterschiedlichsten Menschen sehen. Da das Laufen und das ständige Berg auf und Berg ab Gehen, für mich vom Atmen her doch sehr anstrengend war, haben Lesly, ihre Freundin und ich uns in ein kleines Cafe gesetzt. Die Bedinungen dort sahen aus wie Operationsassistenten mit ihren grünen Kutten und Hauben auf dem Kopf. Meine Coca Cola kostete genau 50 US-Cent... wahnsinn. :) Bisher hatte ich eher die Erfahrung gemacht, dass die Preise durch den Dollar recht ähnlich den deutschen sind. Wir unterhielten uns super und switchten nur wenn's kompliziert wurde kurz ins Englische. :) Ein super lustiger Nachmittag mit den beiden.
Zu Hause lernte ich dann auch Leslys ältere Schwester kennen. Eigentlich wollten wir später nochmal in die Stadt. Ich hab mich dann aber doch kurz hingelegt, weil ich mich fühlte, als hätte ich einen gaaanz starken Kater. Das Gefühl ist echt vergleichbar, hatte das ja schon im Internet gelesen. Jetzt wusste ich was sie damit meinten. Gegen elf weckte Lesly mich und meinte, dass sie lieber morgen Abend weggehen würde, weil es auch ihr erkältungsbedingt nicht so gut ging. Somit konnte ich mich dann direkt bettfertig machen und weiter schlafen.
Das war mein erster Tag und ich fühl mich schon viiiel besser. :) Bin mal gespannt was wir heute machen. Eigentlich wollte Lesly mich vor einer Stunde wecken und mich mit ins "Gym" nehmen. Aber dass man sich auf die südamerikanischen Zeitangaben nicht so verlassen kann, hab ich jetzt schon gemerkt. Macht ja auch nix... :)
Saludos
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