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Jaaa... Donnerstag, der 14.02.2013 war bisher glaube ich wirklich einer der schönsten Tag in meinem Leben. Gar nicht wegen etwas Speziellem, sondern einfach weil es ein wunderschöner Tag war mit vielen tollen Eindrücken und einer unglaublichen Gelassen- und Entspanntheit. Wir waren ja für einen Tag im Regenwald. Der Wahnsinn. Dichter hoher Wald... alles grün, Luftfeuchtigkeit von 80%, Wärme, Tiergeräusche. Drei Tage ohne Handy, ohne Uhr, ohne Internet ( fast... aber nur weil ich eine Mail von der deutschen Schule erwartete, ob ich Freitag schon kommen muss). Ein tolles Gefühl... es zählten ganz andere Werte als im Alltag.
Aber jetzt erstmal von vorne...
Am Dienstagmorgen sind Luisa und ich mit dem Bus los von Cuenca aus Richtung Norden nach Ambato. Die Fahrt dauert normalerweise 6 Stunden... ja normalerweise. Denn bereits nach zwei Stunden gab es einen enormen Knall und ein starker Schlag schleuderte uns gegen den Vordersitz. Kurz darauf stoppte der Bus. Schnell war klar : ein Reifen war geplatzt. Wir hatten großes Glück, dass das auf gerader Straße passierte, denn die Strecke war voller Serpentinen und tiefer Schluchten. Nach etwa 30 Minuten war der Reifen gewechselt und die Fahrt ging weiter. Kurz darauf mussten wir aber wieder anhalten und warten, weil die Polizei aufgrund eines Steinschlags die Straße abgesperrt hatte. Wiederum 30 Minuten später ging es weiter. Aber auch das sollte nicht unser letztes Problem gewesen sein, denn irgendwann gab es Probleme mit dem Kühlwasser und wir standen wieder ein Weilchen. Schließlich sind wir abends um 21h oder so in Ambato angekommen. Nach 8,5h Fahrt. Trotz allem hat sich die Fahrererei allein wegen der beeindruckenden Ansicht des Andenhochlands gelohnt. Wunder- wunderschön. Wir sind dann direkt weiter nach Banos ( nochmal 1 Stunde Fahrt), wo wir in ein kleines Hostal sind, das ich auf www.hostelworld.com ausfindig gemacht hatte. Es hatte tolle Bewertungen und war mit einem Preis von umgerechnet 6,30€uro pro Nacht für ein Doppelzimmer total günstig. Der Besitzer ein etwas älterer Herr und sein Sohn Mitte 20 waren einfach super nett und liebenswert und boten uns auch direkt an ihren Rucksack für die Touren zu benutzen, weil er klein und unauffällig war. Das Zimmer war auch total sauber und die Betten schön bequem.
Am Mittwoch haben wir dann auf die Empfehlung des Besitzers hin eine Wasserfalltour gemacht für 6,50 US-Dollar. Der Wahnsinn... die Tour ging drei Stunden und man hat super viel gesehen. Lagunen, Berge, Schluchten und einen riiiiießen Wasserfall. Das hat sich echt gelohnt.
Zurück in Banos haben wir dann die Tour in den Regenwald gebucht. Meine Vorfreude war rießig. Wenn ich schon nicht auf die Galapagos-Inseln kann, dann wenigstens in den Dschungel.
Später sind wir dann nochmal nach Ambato gefahren um uns dort ein bisschen die Stadt anzusehen.
Donnerstagmorgens ging es dann los. Um 8:30Uhr trafen wir uns vor dem Reisebüro. Wir fuhren mit einem Bus los Richtung Puyos. Unterwegs hielten wir kurz an und bekamen Gummistiefel in unseren Größen. Nach 2h Fahrt ging es in ein kleines Reservat in dem einige Affen lebten. War ganz interessant, aber ja im Zoo sieht man jetzt auch nicht weniger. Nach weiteren 20 Minuten Fahrt waren wir dann da... der Regenwald. Wir mussten erstmals einen Fluss überqueren. Man war der Steg wackelig. Dann ging es los 2 Stunden Wanderung durch den Regenwald. Ich hatte mir das ja nicht so anstrengend vorgestellt. Da war kein normaler Weg. Nein, es ging richtig steil bergauf und man musste sich an Baumwurzeln hochziehen und drücken. Durch die für mich noch immer eher ungewohnte Höhenluft und die Luftfeuchtigkeit hatte ich das Gefühl meine Lunge würde gleich platzen. Am höchsten Punkt angekommen war aber alles vergessen. Die Aussicht war ein Traum. Wirklich. An dieser Stelle hatten wir dann auch die Möglichkeit an einer Liane zu schwingen... ungesichert... in 50m Höhe unter einem nur sattes Grün. Für mich war gleich klar... niemals! Mit meiner Höhenangst... aber Luisa versuchte mich zu überreden und meinte diese Möglichkeit hätte man nie wieder und dass man manchmal seine Ängste einfach bekämpfen muss. Ich bin ihr echt dankbar dafür. War ein unbeschreiblich tolles Gefühl und die Aussicht von der Liane runter... sooooo toll. Ging alles viel zu schnell. Danach ging es weiter bergauf, bergab, durch Matsch und kleine Flüße, über Steine... etc. Man war total dreckig vom ganzen Matsch/Lehm... aber das war sooo toll, sich mal so richtig körperlich zu betätigen und dreckig zu werden. Es war einfach total egal wie man aussah und mit den Gummistiefeln konnte man einfach mal quer durch nen Bach laufen. Sooo toll... Irgendwann kamen wir dann an einem kleinen Wasserfall an, in dem man baden konnte. Obwohl das Wasser anfangs recht kalt war, sind wir echt rein. :) Total erfrischend. Kurz darauf ging es dann wieder weiter. Zurück an unserem Startpunkt gab es dann was zu essen. In einer kleinen Hütte bekamen wir an Holztischen und auf Holzstühlen Hühnchen mit Reis serviert. Ich glaube hier in Ecuador lerne ich noch meine Liebe zu Reis kennen. Mag das ja eigentlich gar nicht, aber man kann sich defintiv dran gewöhnen. Beim Essen unterhielten wir uns dann auch bisschen mit anderen. Ein weiteres Highlight des Tages war nämlich auch unsere Begleitung : ein wunderhübscher Chilene, 28 Jahre alt, der zurzeit gerade in Peru als Ingenieur arbeitet und nun noch bisschen durch Ecuador reist. Wahnsinn der Mann... ich bin glaub echt im falschen Land. hihi Die Ecuadorianer gefallen mir ja so gar nicht. :-)
Nachdem Essen ging es jedenfalls zurück zum Bus und wir fuhren ein bisschen weiter in ein Dorf mit Einheimischen. Dort gab es einen buten Papagei zu sehen, man konnte sich beim Schießen mit einem Spuckrohr testen und wurde mit Naturfarben im Gesicht bemalt. Nach der Besichtigung im Dorf ging es dann in zwei Gruppen an den Fluss zum Kanu fahren. Die Sonne ging zu dem Zeitpunkt langsam unter. War das schön!!! Ein atemberaubender Abschluss des ganzen Tages... 20 Minuten schipperten wir in einem Kanu aus dem Stamm eines Baumes über einen breiten Fluss. Rechts und links Regenwald, Sträucher,Palmen... ich saß auch noch ganz vorne und konnte das echt genießen. Später ging es dann mit dem Bus zurück nach Banos, wo sich unsre aller Wege dann wieder trennten. Bye, bye hübscher Chilene - auf Nimmerwiedersehen. Ich werde diesen tollen Tag aber ganz sicher nicht vergessen. :) Hab auch mit Luisa darüber geredet, dass es eigentlich total schade ist, dass man so viel an einem Tag macht, weil man so gar nicht die Zeit hat, das alles zu genießen. Ein Eindruck eilt nach dem anderen... im Regenwald habe ich viel mehr auf den Boden geguckt, wegen dem anspruchsvollen Weg, als auf die Umgebung. Und trotzdem war es sooo schön. Ich war sooo traurig auf dem Rückweg nach Cuenca. Ich hab auch erst jetzt ein paar Tage gebraucht, weil ich gar nicht darüber reden/schreiben wollte. Aber alles Schöne endet irgendwann und ich bin mir sicher, dass das Wochenende an der Küste genau so toll wird. Ich freu mich schon sehr. Achja... alles in allem hab ich für die 20h Busfahrt, zwei Übernachtungen, Frühstück, Mittag-, Abendessen, die beiden Touren und zwei Souvenirs gerade einmal umgerechnet 70€uro bezahlt. :-))
Freitag war dann eher ein ruhiger Tag. Ich lag den ganzen Tag rum und hab mir die Fotos angeguckt. Abends kam dann die andere Praktikantin an, die auch hier wohnt. Wir haben noch bisschen geplaudert und sind aber bald ins Bett.
Heute war ich dann mit Ulla, so heißt sie, im Stadtzentrum. Wir sind echt lange rumgelaufen und haben uns super unterhalten. Ein seeehr, seeeehr nettes Mädel. Abends haben wir uns dann mit zwei Lehrerinnen von der deutschen Schule getroffen, Annett und Claudia. Außerdem waren noch Steve, ein Brite und eine weitere Praktikantin da. War eine lustige Runde und das Restaurant, in dem wir waren, war klasse. Nur lustigerweise herrscht in Ecuador vor den Präsidentschaftswahlen, die morgen sind, ein striktes Alkoholverbot. Von heute bis Montagmittag darf in der Öffentlichkeit kein Alkohol konsumiert werden. Die Leute müssen auch wählen... hatte eine Ecuadorianerin gefragt, ob sie Lust hat morgen mit in den Nationalpark zu gehen, dann meinte sie, dass sie nicht kann, weil sie ja wählen gehen MUSS. Echt komisch....
Jaaaa... das war's dann auch schon. :) Die Bilder sind leider etwas durcheinander geraten... :/ Echt blöd. Geht aber leider nicht anders. Sie werden den tollen Erfahrungen auch nicht ganz gerecht, aber immerhin ein kleiner Eindruck.
Bis bald,
Lisa
- comments
Vreni und Klaus Brennig Hallo Lisa, das war ein Erlebnis der Dschungel!! Super toll,das wir daran teilnehmen können. Das mit der Liane war bestimmt echt geil. Mich hat überrascht der moderne Bus und dass die Reisegruppe augenscheinlich wohl Einheimische waren, oder? Nun sind wir auf deine Eindrücke in der Schule gespannt. Hörst du dich mal um, in Südamerika gib es die Macabohne, die richtig gut sein soll für die Widerstandskraft. Vielleicht kennt die dort jemand und du kannst was mitbringen? Weiterhin viel Spaß, bis demnächst Vreni und Klaus
Angela Angela und Klaus! Hallo Lisa, wir lesen mit viel Interesse von deinen tollen Erlebnissen. Es ist , als ob man in einem Abenteuerbuch liest. Der Regenwald war bestimmt ein ganz tolles "Highlight". Wir freuen und auf deine weiteren Berichte. Bis bald, Angela und Klaus