Profile
Blog
Photos
Videos
Hallo Freunde!
Ich weiß nicht, zu wie vielen Leuten ich meinte, ach ich habe eigentlich überall Frühling oder Sommer, nur in Peking wird's etwas kälter, aber da bin ich ja nur vier Tage, das ist also nicht so schlimm…es ist schlimm! Es sind um die 3°-5°C, ich trage fünf Lagen an Shirts und Pullover und der Reizverschluss meiner Jacke ist wieder kaputt! Es ist also kalt hier^^ Aber ansonsten sehr eindrucksvoll.
Nach mehr als 36 Stunden in Taxen, Bahnen und Flugzeugen bin ich schließlich in Peking angekommen. Schon am Gate in Dubai war ich umzingelt von Asiaten, sodass ich mich da schon etwas einstimmen konnte J Am Flughafen in Peking (der einfach mal so riesig ist, dass ich 3 Minuten mit einer kleinen Bahn fahren musste, bis ich beim Gepäckband angekommen bin) war ich dann so klug und habe bei der Tourist Information mir den Namen des Hostels auf Chinesisch aufschreiben lassen und bin dann fix in ein Taxi gestiegen, denn es war schon fast 23h und so habe ich mich auch gefühlt. Der Taxifahrer war ganz nett, hat versucht sich mit mir zu unterhalten, was natürlich an winzigen Details gescheitert ist, wie zum Beispiel, dass ich kein Wort Chinesisch spreche (obwohl ich inzwischen, Danke und Nein Danke sagen kann!^^) und er kein Wort Englisch oder Deutsch, das wurde also eine schweigsame Fahrt, aber immerhin haben wir das Hostel problemlos gefunden.
Dort angekommen, habe ich erst mal die beiden französischen Mädchen in meinem Vierbettzimmer aufgeweckt, zum Glück waren die nicht wirklich sauer (was soll ich auch machen, im Flur pennen?) und am nächsten morgen schon längst verschwunden, als ich aufgewacht bin.
Ich checke am nächsten Morgen also so spät wie möglich aus (nicht, dass ich wieder drei Stunden auf mein Zimmer warten muss und dieses Mal im kalten Peking^^) und frage an der Rezeption, ob man mir ein Taxi zum Hotel rufen kann. Die Dame schaut auf die Adresse und meint dann: Ja, das ist ganz dicht bei, du kannst zu Fuß hingehen. Sie hat mir eine Stadtkarte in Größe einer Visitenkarte in die Hand gedrückt und mir fröhlich nachgewinkt. Ich habe ein paar Mal tief durch geatmet und die Vision, wie ich allein, in Eiseskälte mit diesem riesen Rucksack auf dem Rücken ohne echte Stadtkarte und irgendwelchen Sprachkenntnissen durch Peking irre, versucht zu verdrängen. Gott sei Dank war der Weg wirklich recht simpel und ich habe das Hotel schnell gefunden.
Gerade beim Einchecken kam auch Sarah an, mit der ich mir während der Tour hier ein Zimmer teile. Sie kommt aus Los Angeles und ist ein richtiger China-Fan, sie hat sogar zwei Jahre lang Chinesisch studiert, was bedeutet, dass sie, wenn auch nicht wirklich die Sprache sprechen, das Meiste Lesen und verstehen kann, was schon mal mehr ist als ich zu Stande bringe ;)
Sobald unsere Sachen auf dem Zimmer waren, haben wir uns auf den Weg in die Verbotene Stadt gemacht, die ist nämlich wirklich dicht bei, zu Fuß nur 8 Minuten. Noch vollkommen naiv und von der Kälte nicht wirklich beeindruckt sahen wir die Sonnenstrahlen vom Fenster aus und dachten uns, ach was, so kalt wird es schon nicht, die Sonne scheint ja! So sind wir nur Pullover durch die Verbotene Stadt gelaufen und haben es bitter bereut. Im Nachhinein wissen wir wirklich nicht, wie wir das überlebt haben! Wir haben uns dann später in einem kleinen chinesischen Teehaus aufgewärmt (ja, ich habe wirklich Tee getrunken (das ist sonst nicht so meine Welt, wie irgendwie vieles^^) und einer war sogar gar nicht so schlecht).
Der Weg zurück zum Hotel war sehr abenteuerlich! Wir wollten ein Taxi nehmen, weil wir uns nicht mehr sicher waren, wo wir wirklich genau waren und zwar hatten wir uns Stadtkarten im Hotel für 4 Yuan gekauft (1 Yuan sind ca. 9 Euro), aber das heißt ja nicht, dass man wirklich weiß wo man ist und wie man ans Ziel kommt… Leider hat sich meine Meinung über die Taxifahrer in Peking deutlich gewandelt. Hat der Erste noch einen super positiven Eindruck gemacht, hat dieser uns „irgendwo in der Nähe" unsere Hotels raus gelassen, weil er sich nicht weiter damit auseinander setzen wollte, sehr charmant! Na ja, nach langen hin und her, ob Bus, U-Bahn oder doch zu Fuß hat uns ein netter älterer Herr wieder ein Taxi besorgt (denn als ich gewinkt habe, sind die einfach weiter gefahren, die mögen hier die Touristen nicht sonderlich), das uns dann wieder zurück gebracht hat, sonst wären wir wahrscheinlich (nicht vergessen, wir hatten bei 3°C immer noch nur die Pullover an!) jämmerlich auf der Straße gestorben!
Am Abend haben wir dann den Rest der Gruppe getroffen. Die besteht aus vier Schottinnen, die zusammen reisen und von denen 3 ihren Job für ein Jahr Pause einfach mal gekündigt haben, neben Sarah noch einem US Amerikaner, der als Künstler arbeitet, jetzt bis Australien reist, dort eine Weile irgendwie arbeiten will und dann auf dem Heimweg noch mal die Welt umrunden will, einem englischen Pärchen, Grundschullehrer, die sich ein Jahr frei machen konnten und noch einem weiteren Deutschen, der auch gerade seinen Job gekündigt hat. Wir sind hier also die Gruppe der Arbeitslosen^^
Jeden Abend gehen wir hier lecker Essen, was irgendwie mit Getränken umgerechnet nur 3 bis 7 Euro kostet und das Essen ist wirklich super! Nicht ganz so anders, wie ich es erwartet hätte, doch man merkt den Unterschied natürlich.
Vorgestern (an unserem zweiten Tag) waren wir gleich auf der Chinesischen Mauer. Morgens gegen 8:00 Uhr wurden wir von einem Bus abgeholt und 1,5 Stunden später waren wir da. Wir alle natürlich, jung und voller Tatendrang, sind die Treppen hoch gelaufen und habe nicht den Lift genommen. Hätte ich gewusst, dass diese olle Mauer zu 90% aus Treppen besteht (die auch noch immer nach oben führen) hätte ich den Lift genommen, denn bekannter Maßen besitzen die Frauen in meiner Familie kein Talent zum Treppensteigen (es ist also gar nicht meine Schuld, sondern was genetisches, ha!). Davon aber mal abgesehen ist dieses Bauwerk sehr beeindruckend und, wenn man sich dann vorstellt, dass es vor Ewigkeiten gebaut worden ist… Wieder zurück in der Stadt, sind wir am Abend zu den Shaolin Monks gegangen. Das ist eine Kong Fu Show, die echt toll war.
Während unsere Gruppe gestern dann die Verbotene Stadt angeschaut hat (wir wussten ja nicht, dass wir das zusammen auch noch machen wollen), sind Sarah und ich zum Temple of Heaven, was ein großen Parkanlage mit mehreren Tempeln ist. Es war leider etwas neblig (kann auch der Smog gewesen sein,ich bin mir da nicht so sicher) und es waren eine Unmenge an Touristen da (die meisten davon Asiatisch, wer hätte das gedacht^^), aber es war ein netter Spaziergang. Nach einem weiteren tollen Abendessen sind wir dann ausgegangen. Ich hätte nicht erwartet, dass an einem Mittwoch in Peking was los ist, aber es war ganz okay. Eigentlich war ich ganz dankbar, dass es nicht überfüllt mit Chinesen war ;)
Heute Nacht geht es dann mit dem Zug nach Shanghai und damit verlasse ich diese Metropole mit den riesen Straße und Hochhäusern und mehr KFCs als Starbucks in Barcelona (und die sind da wirklich an jeder Ecke!)
Liebe Grüße aus dem kalten Peking,
Alicia
P.S.: Wie ihr sicher gemerkt habt geht es mir den Fotos langsam aber sich voran. Und an alle meine Facebook-Freunde, nicht wundern, die Chinesen haben Facebook geblockt, sodass ich erst wieder in Hong Kong darauf Zugriff habe, ihr könnt mir aber gern Nachrichten schicken, ich antworte dann per Mail :)
- comments