Tag: keine Ahnung - 119:

Cairns und Region

Hallo zusammen, wie ihr sicher schon gemerkt habt werden die Blogeinträge weniger. Das liegt nicht daran, dass wir weniger erleben… ganz im Gegenteil… aber wir haben mittlerweile ein festes Abendritual was den kompletten Bedarf an Akkukapazität meines Laptops schluckt. Und leider sind diese Abende die einzigen Momente wo ich mich bisher aufraffen konnte um in einer ruhigen Minute einen neuen Eintrag zu schreiben. Aber unser neues Ritual ist einfach zu entspannend um es ausfallen zu lassen, ja ich würde sogar sagen, die Tatsache ob ein Tag gut oder schlecht war, hängt von den Abenden ab J Nein, so krass ist es nicht, aber unsere allabendliche "How i met your mother" Session (natürlich auf Englisch) hat auf jeden Fall in unseren Alltag Einzug gehalten. Leider müssen wir aber schon bald der Tatsache in die Augen sehen, dass wir alle 6 Staffeln die wir besitzen durchgeschaut haben…

Aber genug damit, eigentlich will ich ja mal wieder ein bisschen was von unserem Trip erzählen. Und zwar genaugenommen von den Tagen die wir in Cairns und der gesamten Region verbracht haben. Jetzt da wir gerade im Auto sitzen und nach einem überragenden Strandtag in Mission Beach Richtung Townsville fahren, sind Bob und ich uns einig das die letzten Tage wohl mit Abstand die aufregendsten und unglaublichsten, aber auch teuersten und teilweise deprimierendsten unserer bisherigen Reise durch Australien waren. Aber fangen wir am Anfang an…

Nach unserer langen Reise durchs Outback wurden wir ja leider von sehr bescheidenem Wetter empfangen. In der Hoffnung das es besser wird, sind wir gleich nach Cairns gefahren und haben uns dort auf einem Campground einquartiert. Leider ist im gesamten "Großraum" Cairns keine Restarea vorhanden, auf der wir umsonst übernachten dürfen. Zumindest konnten wir keine finden und deshalb verbrachten wir die nächsten Tage auch hauptsächlich auf diesem Campground. Leider mit 15 Dollar pro Person/Tag kein allzu billiger Spaß. Aber der Campingplatz war dafür super schön und gepflegt und hat uns sogar mit kostenlosem Internet versorgt. Auch wenn wir am Anfang immer noch unseren super Internetstick im Einsatz hatten…

Am ersten Abend in Cairns haben wir uns vorgenommen gleich mal wegzugehen. Soll lt. Ludi und Lori sehr gut gehen hier. Also haben wir es uns erst mal mit ein paar Bierchen am Campground gemütlich gemacht um anschließend zu Fuß ins Stadtzentrum zu gehen. Naja, leider scheint 22:00 Uhr fürs Nachtleben in Cairns noch viel zu früh zu sein, es war nämlich kaum etwas los. Wir hatten trotzdem unseren Spaß und ich muss unseren Ex-Travelmates recht geben… Die Bars "Giligans" und "Woolshed" sind tatsächlich eine Nummer für sich. Hat uns bisschen an Bulgarien erinnert J

Am nächsten Tag wurden wir leider wieder nicht von der Sonne geweckt. Es war wieder bewölkt und auch vereinzelte Schauer waren nicht selten. Wir haben uns trotzdem aufgerafft und sind wieder ins Zentrum (diesmal mit Auto) um mal abzuchecken was man hier so alles machen kann. Und ehe wir uns versahen hatten wir 2 Highlights für die nächsten Tage gebucht… Einmal einen Skydive von 14000 Fuß… Aber nicht irgendwo, sondern über einem der schönsten Strände der Ostküste. Über Mission Beach! Inklusive Landung direkt am Strand. Das war sogar für einen alten Skydive-Veteranen wie mich was besonderes, haha. Das 2te Highlight war ein 2-tägiger Segelturn zum Great Barrier Reef inklusive Tauchen, Schnorcheln, Übernachtung und jede Menge lecker Essen.

Aber diese Schmankerl mussten noch ein bisschen warten, es ging nämlich erst nochmal mit dem Auto weiter… und zwar weiter nach Norden. Richtung Port Douglas gibt's nämlich angeblich noch eine Küstenstraße a´la "Great Ocean Road" die wir auf keinen Fall verpassen dürfen. Außerdem will der tropische Regenwald mit all seinen Facetten noch erkundet werden. Und so gab´s für Bob und mich einen 2 tägigen Roadtrip der uns von Cairns, über Port Douglas nach Daintree führte und wieder zurück… Während der 2 Tage sahen wir Krokodile, jede Menge Regenwald und tolle Küstenabschnitte, bereiteten uns überragende Speisen zu (ich sag nur in Wiskey flambierte Garnelen in Sahnesoße mit Spaghetti) und wurden von einem Ranger verwarnt, weil wir auf einer "Nicht Camping-Area" übernachteten. Aber was soll man machen, auch wir brauchen unseren Schlaf und zum Glück wars ja nur eine Verwarnung J

Das Wetter war Übrigends während der gesamten Zeit eher bescheiden, aber zum Glück regnete es selten und war schön warm. Zurück in Cairns bereiteten wir uns auf unser nächstes Abenteuer vor… den Skydive. Pick-Up war um 7:00 Uhr morgends, deshalb schoben wir unsere "How i met your mother" - Session nach vorn und gingen schon Zeitig ins Bett nur um am nächsten Tag einen Anruf zu bekommen, dass der Skydive aufgrund des Wetters abgesagt wurde. Bitter… Den Rest des Tages verbrachten wir damit, im Office einen neuen Termin für den Skydive auszumachen und lunzten am Strand. Wie gesagt, es war zwar bewölkt ohne Ende, aber warm J

Einen Tag später gings für uns dann los auf den 2-Tage Segelturn. Unser Auto haben wir auf Ratschlag des Infocenter-Mitarbeiters auf einem gewissen Parkplatz in der Stadt abgestellt, der aufgrund der vielen Hotels und Videokameras einigermaßen sicher sein sollte. Wir haben trotzdem mal alle wirklichen Wertsachen mit aufs Boot genommen. Man weiß ja nie… laufen ja doch paar Abo´s rum J

Das Wetter war leider wie immer bescheiden als wir am Boot ankamen und ich würde jetzt gerne schreiben, dass uns das nichts ausgemacht hat, aber es hat die Stimmung tatsächlich ziemlich runtergezogen. Neben Bob und mir, waren noch 4 andere + 3 Crewmitglieder auf dem Boot. Es waren einige Nationalitäten vertreten (USA, Holland, Schweiz, England, natürlich Australien und wir 2 deutschen) und alle waren relativ jung… und naja, was soll man sagen… Wir/ich hatten einen riesen Spaß. Ich schreibe das so komisch, weil Bob leider nach dem ersten Tag auf See ein wenig Seekrank wurde und nicht alles voll auskosten konnte. Nichts desto trotz war der Trip ein voller Erfolg…

Im Great Barrier Reef schnorcheln ist schon wirklich sehr sehenswert. Die farbenfrohe Unterwasserwelt wirkt schon fast unreal, wie eine eigene Welt, völlig abgeschottet von dem was über Wasser passiert. Aber wenn man dann auch noch tauchen geht und das unglaubliche Gefühl von Schwerelosigkeit und Freiheit zwischen all den Bergen voller Farben und Leben hat, während man ganz entspannt und bewusst in 12 Meter Tiefe atmet, dann kann man tatsächlich nicht mehr aufhören zu schwärmen. Wir sind bei unserem Tauchgang sogar bis auf 3 Meter an einen Riffhai herangeschwommen und man verspürt tatsächlich zu keiner Sekunde Angst, oder Zweifel das man hier unten sicher ist. Ich kann also hier eine klare Empfehlung aussprechen… Wer jemals in seinem Leben ans Great Barrier Reef kommt: Geht tauchen!

Ich war davon sogar so begeistert, dass ich gleich nochmal einen Tauchgang für 80 Dollar gemacht habe. Der Tauchgang war am 2ten Tag, Bob war da leider schon in tiefe Seekrankheit verfallen. Aber auch der 2te Tauchgang, welcher mich, Laura und Chantal (die Tauchlehrerin) durch Unterwassercanyons und eine Höhle führte, konnte mein Euphorie nicht stoppen. Ganz im Gegenteil, ich würde sogar sofort die Tauchlizenz machen, wenn der Spaß nicht 5 Tage dauern und ca. 800 Dollar kosten würde. Das einzig schlechte an den Tauchgängen war, dass ich keine Unterwasserkamera hatte um die eindrucksvolle Kulisse zu fotografieren. Aber dafür gibt's ja die Google Bildersuche… J

Naja, nach dem Tauchen, bzw. schnorcheln wurde Abends noch kräftig "gefeiert" um am nächsten Tag nochmal zu tauchen und zu schnorcheln. Allerdings fuhr unser Skipper immer andere Teile des Riffs an, so dass wir immer etwas neues zu bestaunen hatten. Kurzum, der Trip war ein voller Erfolg, wir konnten unsere Englischkenntnisse wieder bisschen verbessern, sahen unglaubliches und sogar das Wetter spielte die meiste Zeit auf hoher See ganz gut mit J

Kaum aber, dass wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, wurden wir vom Schicksal, Urlaubsgott, oder was auch immer, kräftig abgewatscht. Unser Auto wurde über die Nacht aufgebrochen und Bobs Rucksack, mein altes Handy, unser Internetstick + Franze´s Laptopladegerät wurden geklaut. Glück hatten wir allerdings auch. Im Rucksack war fast nichts drin, dass Handy war eh wertlos und der Internetstick lief eh einen Tag später ab. Nur das Ladegerät fürn Laptop war bitter, aber Franze keine Sorge… Wir haben schon ein neues gekauft, dass mindestens genauso gut ist J Außerdem war am Auto nichts kaputt, nur die Schließzylinder waren auf beiden Seiten locker, bzw. komplett reingedrückt, schließen aber zum Glück noch… mehr oder weniger.

Ja, man merkt hier vielleicht, Freud und Leid wechseln sich hier ständig ab und meistens kommt alles Schlag auf Schlag. Glücklicherweise hat uns der "Diebstahl" die Laune nur kurzzeitig verderben können. Bob lebt hald jetzt mit paar weniger Klamotten und seinem Reisesack ;-)

Ansonsten war da ja noch der Skydive. Auch der hat uns ein paar Nerven gekostet, wars aber auf jeden Fall wert. Leider wurde unser neu ausgemachter Termin zum Springen nochmal abgesagt, wieder wegen dem Wetter. Aber beim dritten Anlauf hat es dann geklappt und wir wurden pünktlich am Campground abgeholt. Nach einer recht langen Fahrt nach Mission Beach und unendlicher Wartezeit weil wir erst mit der dritten "Fuhre" dran waren, gings dann los. Unser Sprung aus einem Flugzeug bei einer Höhe von 14000 Fuss. Und das ganze bei diesmal bestem Wetter und einem Ausblick den man sich nicht schöner vorstellen kann. Das ganze gepaart mit dem Kick macht diesen Sprung zu einem unvergesslichen… Und die Fotos und das Video das wir danach bekommen haben, oh ja, vor allem das Video, sind die Krönung des ganzen. Ein paar der Fotos haben wir hier ja schon hochgeladen. Und die Videos gibt's dann wenn wir wieder daheim sind… Außer wir finden noch Internet, dass wirklich problemlos funktioniert und uns die Videos hochladen lässt.

Gepuscht von unserem Sprung und den vergangenen Erlebnissen wollten wir es nochmal wagen. Wir wollten tatsächlich nochmal weggehen. Ist eh selten genug, also kann man es in Cairns schon zweimal machen, außerdem war ja beim ersten mal fast nichts los, weil wir zu früh dran waren. Tja, was soll ich sagen, diesmal haben wir uns am Campground verratscht und sind erst nach Mitternacht los. Und es war wieder fast nix los, diesmal weil alle Clubs schon kurz vorm zumachen waren. Satz mit X, war wohl nix… schon wieder J

Das waren so im groben die wichtigsten Ereignisse der letzten Tage. Wir haben sehr viel Zeit am Strand verbracht, haben eine alte Bekannte aus Sydney getroffen und zu guter Letzt unsere Flüge ein wenig umgebucht. Da die Ostküste nicht mehr so viel zu bieten hat, dass wir noch 2 Monate füllen können, haben wir uns entschlossen 2 Wochen früher von Australien loszufliegen und dafür 2 Wochen Bali einzuschieben.

Auf jeden Fall sind wir jetzt auf dem Weg nach Townsville wo wir uns Magnetic Island ansehen wollen und auch hoffen das erste Spiel der Deutschen Nationalmannschaft bei der EM zu sehen. Eine fast unlösbare Aufgabe, weil das Spiel hier erst um 4:15 Uhr in der früh beginnt und da keine Bar mehr offen hat. Aber wir werden sehen…