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Ueber Orte in Australien, die man lieber nicht besuchen sollte.
Ich bring die Sache hiermit auch gleich mal auf den Punkt!
Haelt immer ein Grab fuer jeden bereit: KATHERINE
Da habe ich vor einiger Zeit netten Urlaub im paradiesischen Bali gemacht, freute mich schon daruf, meine Mangoarbeit in Katherine forsetzen zu koennen und wurde nur geaergert. Alles fing damit an, dass ich vorerst nicht meinen gewuenschten Platz in der Verpackung bekam, somit also bei 38 Grad in der prallen Sonne pfluecken musste. Der einzige Gluecksmoment von Katherine kommt jetzt: Ich durfte am 3. Tag doch in der Verpackungshalle anfangen. Endlich keine Sonne mehr und keine Mangosaeure auf deiner Haut. Stattdessen coole Musik, Lueftung, keine stinkenden Pfluecker und den ganzen Tag stehen. Und dann gings auch richtig los: Meine 387 000 Moskitostiche am rechten und 298 462 Moskitostiche am linken Bein entzuendeten sich. Zwei Tage frei und eine Packung Antibiotika spaeter lief der Eiter zwar immernoch, nur nicht mehr ganz so doll. Zur erneuten Verschlimmerung der Lage, trugen die ploetzlich eingefuehrten 14 Stunden Tage bei. Zum Ende der Saison gabs dann auch drei schmerzende Fussbaelle unter dem rechten Arm. Einen durchs Telefon schreienden Vater am anderen Ende der Welt, sollte man als Baby hierbei nich ignorieren, denn der greisende Axel(hab dich doch lieb, Vati) hat fast immer Recht! "Geh SOFORT ins Krankenhaus!" So besuchte ich also das KDH. Ich sei zum Glueck noch rechtzeitig gekommen, wurde mir gesagt und alle begafften meine ekligen Beine. So wurde mein linker Arm mit einer Nadel gesegnet und ich bekam richtige Schmerztabletten. "Davon wirst du ein wenig lustig." Lustig war gut. Meine Arbeitskollegin die Ossitante Stephie, die mich gefahren hat und unter den Disneyprinzessinen an der Wand sass, fand ich nun ganz besonders zum Lachen. Was die Tabletten aber noch machen: "Die keonnten deinen Magen ein wenig irritieren", sagte mir die Krankenschwester. Ein wenig war gut. Wieder zu Hause, wollte ich doch nur schlafen, bekam aber die schlimmsten Magenkreampfe, die man sich vorstellen kann. So zog mein sich zu einer Erbse zusammengezogener Magen all mein Blut aus meinem Gesicht und dann war der Schmerz nach fuenf Minuten ploetzlich wieder weg. Und kam wieder. Und war wieder weg.
"Schmerztabletten". Mehr faellt mir dazu nicht ein.
Am naechsten Morgen sollte es nicht bei den intravenoesen Antibiotika bleiben. Noch berauscht vom Vorabend wurde ich auch schon in den OP gerollt. Ich weiss ja nicht, ob es bei uns zu Hause so etwas Cooles gibt, aber ich wurde von der OP-Mutti mit einer angewaermten Decke zugedeckt. Narkosemittel meinte ich nicht mehr zu brauchen, weil ich schon so muede war, aber die wollten mich trotzdem begasen. Nach gefuehlten fuenf Minuten bin ich weihnachtsliedersingend auch wieder aufgewacht. Dann kam Besuch von der Stephie, der ich einige Male die gleichen Fragen gestellt habe. Und dann kam der Kunda, der in der naechsten Geschichte noch eine Rolle spielen wird. Ich war ueber Beusch aeusserst erfreut, war jedoch so unfassbar muede, dass ich mir vornahm, die Nacht zum Schlafen zu nutzen. Die Stephie hat die Lage durchschaut und fuhr nach Haus. Dem Kunda hab ich fuenfmal gesagt, ich moechte heute Nacht schlafen und er solle bitte bald nach Hause fahren. Da er mich offensichtlich nicht verstanden hat, war er halb elf immernoch da und wollte ueber Nacht bleiben. Er ging aber netterweise dann doch bei der sechsten Ansage und ich konnte endlich schlafen.
Aus meinen Plaenen, an die Westkueste zu fahren, wurde dann leider auch nichts, da es dort fast genauso feucht und heiss ist wie in Katherine. Also nach einer weiteren Woche mit zwei behinderten Armen in meinem klimatisierten Zimmer in Katherine sollte es ab an die Ostkueste gehen!
Somit sind wir auch schon bei #2:
Du willst deinen Reisepartner loswerden? Ob freiwillig oder nicht? Fahre nach/ durch TOWNSVILLE
Bei zwei abhanden gekommenen Reisepartnern sollte es nicht bleiben. Alle guten Dinge sind drei.
Bevor ich mich mit dem Taiwanesen Kunda, den ich von der Arbeit kannte, aus Katherine an einem Montag auf den Weg an die Ostkueste, Atherton, machen wollte, traf ich mich mit ihm am Vortag noch, um ihm dreimal zu zeigen, dass wir nicht direkt nach Cairns fahren. Seine mehr oder weniger vorhandenen Englischkenntnisse verlangen immer besonders sorgfaeltige Erklaervorgaenge. So fuhren wir 1200 km am ersten Tag und knapp 1400 km am zweiten. Kurz vor Townsville habe ich dann mit Kunda schonmal den Fahrersitz getauscht, damit ich schnell durchfahren kann, weil ICH KENN DAS JA SCHON!! Herzrasend sauste ich durch, sofern Chuck Norris das nach 2000 km noch zuliess. Dann hatten wir es heile durchs gefuerchtete Townsville geschafft, waren schon 50km ausserhalb der Stadt in Richtung Ingham unterwegs, da fragte der Kunda, ob wir noch in Townsville seien. "Nein, wir sind schon lange raus", antwortete ich.
Kunda: "Aber warum?"
Uta: "Na, weil wir nach Atherton wollen?!"
Kunda: "Aber warum sind wir nicht in Townsville geblieben?"
Uta: "Na, weil wir nach Atherton wollen?!"
Kunda: "Aber was soll ich denn in Atherton? Ich kenne da doch niemanden?"
"Ja, und? Lernste halt welche kennen."
"Meine Freunde sind doch in Townsville."
Ja, da war auch schon alles klar. Er wollte zurueck nach Townsville. Trotzdem fragte ich noch dreimal nach und drehte schliesslich um. Als er schliesslich fragte: "Are you alright?" zuendete er damit meine Atombombe und er wurde Opfer meines schlimmsten Wutanfalles, den ich je hatte. Kein Wort hat er verstanden, von dem was ich geflucht habe und sagte daher nur: "HMM!", blieb brav sitzen und hielt die Gusche. So schmiss ich ihn irgendwo raus und fuhr mal wieder alleine weiter. Vielleicht darf man es den Reisepartnern nicht uebel nehmen. Letztlich habe ich naemlich geschlussfolgert, dass jeder in Townsville "gezwungernerweise freiwillig" herausspringt. Na ja, eventuell ist ja meine Schwesti Nele stark genug, den boesen Sogkraeften entgegenzuwirken. So war die Atombombe also gezuendet und ich habe wieder angefangen zu singen und konnte mich der gruenen Ostkueste erfreuen. Die Luft wurde herrlich kuehl und mitten in der Nacht kam ich auch in Atherton an, um hier mit Freunden Weihnachten und Silvester zu feiern. Nun kann es nur noch besser werden.
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