Nach einem Frühstück im Bett machten wir uns auf den Tamiami Trail mitten durch den Everglades National Park.

Unser Ziel war das Shark Valley, noch bevor dessen Türen öffneten, waren wir vor Ort und strichen unsere Sandwiches. Als erste des Tages mieteten wir zwei Fahrräder und machten uns auf die 15 Meilen Tour. Noch nicht einmal mit unserer Tour gestartet, sahen wir den ersten Alligator, der aber zu meiner Beruhigung noch im Wasser lag. Langsam wurde es wärmer und die Alligatoren krochen an Land, um sich zu sonnen. Neben zahlreichen Ibisen, Geiern und anderen Vögeln waren auch Fische im und um den Kanal aktiv.

Je wärmer es wurde, desto mehr Alligatoren sonnten sich neben dem Weg. Nach sieben Meilen bestiegen wir einen Aussichtsturm, von wo wir eine super Weitsicht hatten. Unter uns lagen ganz harmlos auf einer Wiese ziemlich viele Alligatoren, während sich andere sanft durch das Wasser schwammen. Im Gebüsch machten einige Vögel einen ziemlichen Krach, doch wir waren mitten in unberührter, wunderschöner Natur. Nachdem wir vom Turm wieder zurück zu unseren Fahrrädern wollten, kam uns leider jemand zu vor. Es war ein Alligator, der sich mitten auf dem zwei Meter breiten Gehweg hinlegte und somit einer der besten schlafenden Wächter war. Während dem warten, kamen wir mit ein paar einheimischen ins Gespräch, die nächste Woche in die Schweiz reisten. Von der Schweiz selbst wollte die Frau allerdings nichts wissen, sie ginge sowieso nur wegen dem Käse und der Schokolade, erzählte sie uns. Nach etwa einer Viertel-Stunde fasste sich ein heldenhafter Mann ans Herz, suchte einen langen Ast auf und verscheuchte das Tier glücklicherweise vom Gehweg, so dass alle wieder passieren konnten.

Gegen den starken Wind und die Hitze nahmen wir die letzten acht Meilen in Angriff. Nach den letzten Erinnerungsfotos mit den Alligatoren machten wir uns bereits wieder auf den Weg Richtung Süden. Wir wollten nämlich noch bis in die Keys, genauer bis nach Key Sugerloaf auf den Campingplatz.

Nach einer langen Fahrt in der Hitze Floridas kamen wir auf dem Campground an, und machten uns ans zeltaufstellen. Nachdem unsere Kleider gewaschen und unser Hunger gestillt war, erkundeten wir noch etwas die Insel, schauten den Fischern zu und genossen den Sonnenuntergang hinter den Palmen und Mangroven.

(Lea Müller)