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Playa Giron & Varadero 07.06-12.6.11
Hola. Havanna, hier Havanna. Unser Urlaub neigt sich dem Ende. Auf Kuba hat die Regenzeit nun auch offiziell begonnen. Mau. Aber erstmal zu ein paar Ereignissen aus den letzten Tagen, die sich eigentlich nur mit Mühe beschreiben lassen :)
Hier erstmal eine kurze Übersicht:
1. kam Peta. Alle kamen pünktlich, nur er kam späta.
2. Trip nach Playa Girón. Mietwagen und andere Sünden.
3. Tauchen. AWESOME!!!
4. Essen bei Muddi. Oder: Wurst gibt's nur Dienstags.
5. Varadero. I want to go to RIU.
6. Dolphins. Oder: Kani lernt schwimmen.
7. Rückfahrt mit Reifenpanne. Oder: WAS KANN EIGENTLICH NOCH ALLES
PASSIEREN???
8. Back in Havanna. Some like it hot.
Soviel zur Kurzfassung. En detail sah die ganze Nummer folgendermaßen aus…
Aufgeregt und frohlockend standen Tini und Kani am 6. Juni im Arrivalbereich des Flughafens von Havanna. Unwissende müssen an dieser Stelle darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass der Aeropuerto Jose Martin über exakt 2 Ausgänge für Neuankömmlinge von Sugar Island verfügt: Oeste und Weste (Osten und Westen). Während wir mit Herzchenaugen gebannt auf den Bildschirm starrten, der uns den Flug von Peter aus Panama als schon gelandet anzeigte, fingen wir allmählich an uns dezent zu wundern, dass außer einem gelangweilten Secutity Hombre keiner neben uns stand.
Der Groschen fiel ein paar Minuten später (erstaunlicherweise bei Tini): Falscher Ausgang!
Also flitzten wir rüber zum Oeste und: NICHTS. Kein Peta da. Während Tini am Fußboden sitzend hektisch in eine Tüte atmete, aber noch genug Luft hatte um Kani aufzufordern, draußen zu gucken, wurde Peta bereits vom kubanischen Zoll gefilzt. Um ein paar Ecstasy, Koks und Pornos ärmer kam er dann endlich - vollbepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen an. Kanis Aussage: Der Mann ist ein Rucksack! Zum Glück, denn in seiner Wundertüte brachte er uns feinsten Stoff, von dem man auf Kuba nicht mal zu träumen wagt. Oreos (die ECHTEN, nicht der nachgemachte, gestreckte Scheiß), Überraschungseier (die schmeckten nach Seife, aber was soll der Geiz - der Gedanke zählt!) und Kinder Buenos. Bis auf eins (es fiel leider der Hitze in Playa Girón zum Opfer und fand in einem Mülleiner von Varadero sein tragisches Ende - dazu später!) haben wir alles aufgefressen.
Peta wurde samt Ware ins Hotel gebracht - unter Begleitung zweier äußerst charmanter, wunderschöner Frauen. Und Tini und Kani. Am Abend gings cheap, cheap essen im China Town von Havanna und anschließend ordentlich pichern auf diversen Dachterassen dieses Destriktes.
So sehr wir Havanna auch lieben - 2 Wochen am Stück waren vielleicht doch etwas naiv.
Deshalb schmiedeten wir einen Plan: das Schweinebucht-Fiasko.
Getreu unserem Reisemotto „immer flott voran" (das kennt ihr ja schon…) renteten wir uns ein Auto (im späteren Verlauf auch liebevoll Kotze genannt: es bleibt spannend!) und packten die Klamotten ein. Chauffeur inklusive (Peta hatte sich ja schließlich nicht umsonst aufgedrängt). Am Malecón entlang ging es dann nach gefühlten 37x durch die spiralförmige Tunneleinfahrt los in Richtung Autopista. Dachten wir. Denn ungefähr 2 Minuten späta fuhr Peta noch exakt nen Meta. Dann ging gar nichts mehr. Die Kotze lies sich weder anlassen noch funktionierte die Elektronik. Alle Systeme offline. Gratis mit dabei: Mittags***ze par excellence. Super. Die Gesichtskirmes vom Autoverleih hatte uns zwar zur Sicherheit (oder als Anmache?) seine Nummer gegeben - nur leider weiß jeder, dass man außer einer Nummer auch noch ein Telefon braucht, um zu telefonieren. Also hieß es: Rock raffen und T-Shirt hoch. Währenddessen warteten Tini und Kani am Standstreifen. Endlich erbarmte sich ein Taxi, als Peta gerade schon entnervt das Handtuch werfen wollte. Von da aus riefen wir den Sancho an und hatten dann nichts anderes zu tun, als alle 2 Sekunden aus der Kotze zu springen, um nicht von Bussen, LKW oder Ähnlichem überfahren zu werden. Eine geschlagene Stunde später kamen dann zwei Experten von Cubacar (diese Agentur ist SEHR zu empfehlen… NOT.), grinsten dumm und guckten in die Röhre, während Kani das Auto reparierte. Dann ging's in Kolonne zurück nach Havanna, vorbei an unserem Hotel Deauville. Unserem herausragenden Verhandlungsgeschick ist es zu verdanken, dass wir statt einem neuen Auto für uns nur eine neue Batterie für die Kotze bekamen. Also ging's weiter - diesmal Lernkurve im Kreisverkehr - alles auf Anfang. Wir schafften es sagenhafte 92 Kilometer lang, auf der Autopista zu bleiben. Wobei man ehrlicherweise gestehen muss, dass wir schon nach 70 Kilometern alles elektronisch betriebene (Klima, Radio, Licht, Blinker, Hupe) offline schalteten und dennoch kontinuierlich an Fahrt verloren. Damn it. Glücklicherweise fanden wir eine Zuflucht im „92", einem kleinen Bumms mit Imbiss. Tini und Kani wollten nach einem Telefon fragen, um unseren Hombre von Cubacar mal wieder mit einem Anruf zu beglücken (der 3. zu diesem Zeitpunkt - dazu später mehr), als Peta die Kotze bis auf die Einfahrt der „92" schob. 4 Std, 6 Bier, 28 Telefonate, 30 Postkarten und 2 Ausreiseanfragen später kam ein fragwürdiger Chevy mit 2 Sanchos vom Abschleppdienst und einer Schnalle ohne ersichtlichen Auftrag vorbei - OHNE NEUES AUTO. Wir und die Kotze wurden mitgenommen in's 40 Kilometer entfernte Agrarmonte mitten zwischen far, far away und irgendwo im nirgendwo. Gefahrlos links abbiegen auf der Autobahn inklusive.
Weitere 2 Std später standen wir verdattert am Cubarcar, wo die erwarteten Heiß- und Kaltgetränke, Häppchen und Canapés vergeblich auf sich warten ließen. Nachdem sich die Sekretärin mit Schnodderseuche auch endlich ins Kabuff begeben hatte, konnte es losgehen. Mit einer 1a Karre - Auch hier war die Elektronik unser Freund und beglückte uns mit diversen roten und gelben Warnleuchten. Im Stockdunkeln erreichten wir schließlich Roberto und Victoria, von uns liebevoll „Muddis Castle" genannt - einem Geheimtipp aus dem Lonely Planet. Klasse. Eine romantische 3-Bett-Suit, Bad, Klima, Kühlschrank, Fan, und Mückennest - JACKPOT. Dann gab's ein königliches Abendessen mit Suppe, Reis, Fleisch, Hühnchen, Gemüse, Obst und Chips. Nach einer festlichen Cervesa schliefen wir bis zum Morgen, dann ging's zum Tauchen. Kanis erster Dive. Verrückt! Für Peta und Tini ging es mit einem High-5-5-Dive-Paket runter. Außer tauchen, picheln, Moskitos töten und schimmeln ging in Playa Girón nicht viel. Das Essen war eins der Highlights - die Papaya mal außen vor gelassen. Zum Frühstück gab's „bissi bro" mit Butter und Salz - nur nicht Dienstag, da gab's Wurst. Alles in allem Hausmannskost im Rahmen ihrer Mittel. Ein Träumchen. Auf einer unserer Fahrten begegneten wir noch Mister Crabs auf dem Weg zur Arbeit. Schweinebucht deluxe eben.
Nach 4 Tagen ging's dann weiter in Richtung Varadero. Bei monsunartigem Regen erreichten wir die Touristenhochburg und checkten im 5-Sterne-RIU-Hotel ein. All in. Wer hat, der hat.
Total aufgestylt ging es dann in Richtung Buffet, wo wir unseren Augen nicht trauten. Das Ausmaß zu beschreiben würde zu weit führen, nur so viel: danach gab es kein „ich bin satt" sondern nur noch „mir ist schlecht"! Das Highlight des Abends: Michael Jackson ist gar nicht tot - er ist auf Kuba. Eine rassige Danceeinlage später wurden wir schließlich auf die Bühne gebeten… na super :D Michael Jackson und Crew forderten uns heraus. Stellt euch vor, wir haben verloren, aber nun gut. Später ging es dann noch zum schwimmen in den Pool bevor wir dann alle total müde ins Bett fielen. Von den überschüssigen Angeboten bereits etwas angeekelt ließen wir das Frühstück über uns ergehen. Denn einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul ;)
Alle übrigen Highlights in Varadero bereits abgereizt machten wir uns auf zum Delfinario. Während Kani den Schwimmkurs belegte und das Seepferdchen mit Bravur bestand, ging Tini auf Tuchfühlung mit den Delfinen. Nach Delfinshow mit Porno Ralle und Kanis Siegerehrung ging es dann zurück in Richtung Havanna. Und als wir gerade dachten: „eigentlich kann jetzt gar nichts mehr passieren" wurde wir freundlichst von einem vorbeifahrenden Auto mit Handzeichen begrüßt. Als Kani und Tini sich gerade entnervt wegdrehen wollten checkte Peter die Lage und erkannte die Gefahr. Der rechte hintere Reifen war vollkommen leer. Völlig unbeeindruckt und total cool wechselten Kani und Tini in Rekordzeit den Reifen, während Peta wimmernd und zitternd am Straßenrand saß und mit seinen Tränen kämpfte. Wir erreichten Mantanzas mit Mühe und Not, in unseren Armen der Reifen war tot.
Zurück in Havanna wurde Jose (Typ von Cubacar) freundlichst von uns in Arsch getreten bis wir mit Gratisangeboten beworfen wurden. Mit sämtlichen Cubacarmützen, T-Shirts und anderen Werbegeschenken ging es für uns standesgemäß wieder mit dem Fahrrad der Etikette entsprechend zurück in unser Hotel.
Fazit: Hier ist weniger mehr, denn mehr gibt's hier nicht. ;)
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