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Tag 50 & 51:
Nach sehr vielen schönen Eindrücken und einigen hundert zurückgelegten Meilen sind wir nun im vierten amerikanischen Staat, Nevada (nach Washington, Oregon und Kalifornien), angekommen. Dabei haben wir in den letzten zwei Tagen nicht nur den grössten Baum der Welt gesehen, sondern auch das trockenste Tal durchfahren und zwei verschneite Pässe überquert. Doch alles der Reihe nach.
Wie im letzten Blog bereits angetönt, stand uns am Dienstag (Tag 50) eine etwas grössere Reise bevor. Dies primär deshalb weil der Pass welcher vom Yosemite zum Death Valley National Park führt, geschlossen ist. Daher mussten wir unsere Route etwas anpassen. Gestartet sind wir in Oakhurst Richtung Bass Lake, einem kleinen See ganz in der Nähe. Dieser in die umliegenden Wälder eingebettete kleine See scheint nicht unbedingt die grösste Touristenattraktion zu sein, da wir keine anderen Leute trafen. Der kleine Umweg dahin hat sich aber sehr gelohnt.
Den Weg zu unserem nächsten Ziel im Sequoia Forest, Shaver Lake, überlegte sich unser Navi zweimal und zeigte uns schliesslich eine wunderbare Abkürzung mitten durch den geschützten Wald. In Shaver Lake erwartete uns ein aufgrund von Wartungsarbeiten fast leerer Stausee. Die verschneiten Wälder und Ufer ergaben aber trotzdem ein sehr schönes Bild. Den Weg weiter ins nahegelgene Skiresort wagten wir aufgrund des Schnees und der tiefen Temperaturen danach nicht mehr und kehrten um.
Da keiner der Pässe, welche die Sierra Nevada überqueren mehr geöffnet war, blieb uns von da aus nur die südliche Umfahrung der ganzen Bergkette. Auf dem Weg nach Süden liegen aber noch der Sequoia und der Kings Canyon Nationalpark, welche wir beide natürlich noch besuchten. Befahren konnten wir eigentlich nur den Sequoia Nationalpark da die Strasse zu den Attraktionen im Kings Canyon ebenfalls wegen Winter geschlossen ist. Dass diese Schliessung mehr als berechtigt ist, erkannten wir sehr bald auf der über 2000m hohen Passstrasse. Aufgrund des herrlichen Wetters konnten wir aber wenigstens die Berge im Kings Cayon sehen, welche die östliche Gebirgskette der Sierra Nevada bilden. Einer davon hiess bezeichnenderweise Mount Gotthard... Danach fuhren wir weiter auf der General's Highway genannten Passtrasse durch grosse Wälder und über tiefe Schluchten immer mit einer fantastischen Aussicht auf die darunterliegennden Täler. Bei Giant Forest stehen noch einige Mammutbäume deren Ausmass wirklich gewaltig ist. Den General Sherman Baum, den grössten Baum der Welt (bezogen auf das Volumen) konnten wir sogar von ganz Nahem bestaunen.
Nach diesen sehr eindrücklichen Erlebnissen, nahmen wir die Abfahrt in das Tal unter die Räder. Aufgrund einer grösseren Baustelle mit etwas über einer Stunde Wartezeit, bekamen wir einen wunderschönen Sonnenutergang zu Gesicht. Auf unserem weiten Nachhauseweg durch riesige Ölfelder, eine grosse Stadt und eine über 200km lange schnurgerade Strasse, bekamen wir landschaftsmässig aber gar nichts mehr mit, es sei denn Hügel oder Berge verdeckten uns die Sicht auf die Sterne. Etwas gerädert kamen wir dann kurz vor Mitternacht in Bishop an, begaben uns direkt ins Hotelzimmer und schliefen sofort ein.
Heute Morgen (Tag 51 war angebrochen), schliefen wir trotz des schönen Wetters etwas länger und fuhren erst kurz vor Mittag los. Unser heutiges Ziel, das Tal des Todes (Death Valley), liegt weiter östlich von Bishop und ist der trockenste Ort von Amerika, unter anderem weil sich die Wolken an der Sierra Nevada ausregnen oder in unserem Fall eher ausschneien und daher erst gar nicht dort ankommen. Schon nach kurzer Fahrt bestand die Umgebung fast ausschliesslich aus kargen Hügeln und spärlich bewachsenen Feldern.
Nachdem wir uns an einem ersten Aussichtspunkt einen Überblick über das Tal verschaffen konnten, gings über eine steile Strasse nach unten. Ein grosser Teil des Talbodens ist ein ausgetrockneter Salzsee dessen Höhe meist unter Meeresspiegel liegt. Der tiefste Punkt liegt ganze 86m unter Meereshöhe. Auf dem Weg durch das Tal besichtigten wir Sanddünen, viele bizarre aber irgendwie doch schön anzusehende Hügel und Berge. Die anscheinend dort lebenden Tiere trafen wir aber nicht an. Am Nachmittag erreichten wir dann den Zabriskie Point von dem viele umliegende "Besonderheiten" zu beobachten sind. Beschreiben lassen sich diese komischen Fels- oder Erdgebilde sehr schwierig, wir empfehlen daher die Fotos anzuschauen.
Kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir dann über eine herrliche Passstrasse den Dante's View auf 1669m, von dem praktisch das ganze Tal überblickt werden kann. Auch dieser Moment war einmalig und lässt sich kaum in Worte fassen.
Danach sind wir direkt in unsere Unterkunft in Pahrump (ist witzig, heisst aber wirklich so) gefahren und lassen nun diese vielen Erlebnisse noch einmal Revue passieren.
Morgen geht's dann über mehr oder weniger viele Umwege nach Las Vegas...
Je nach dem wie viel wir gewinnen oder verlieren bleiben wir vielleicht noch etwas länger hier ;-)
Liäbi Grüäss i d'Schwiz,
Tabea & Andreas
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