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Heute stand mal wieder einer der längeren Reisetage an: 10 Stunden Truck inklusive Grenzübertritt nach Malawi. Hab mir mit Jason und Josh am Lagerfeuer bei Wodka Coke (aus der Plastiktüte) die Nacht um die Ohren gehauen. Aufstehen um 03:30 war da ziemlich hart. Josh und ich haben wenigstens zwei Stunden geschlafen, Jason hat komplett durchgemacht (hat seine Freundin um zwei geweckt, damit sie ihm Gesellschaft leistet) und stand morgens mit einem Besoffski-dauergrinsen am Truck und hat mir beim beladen geholfen. Zu dieser unchristlichen Uhrzeit zeigten sich auch erste Lagerkoller-Erscheinungen. Wir hatten ein Rotationssystem für den Truck vereinbart, aber es gibt leider immer ein paar Nasen, die alles anders machen müssen und sich selbst und anderen das leben schwer machen. Kurze hitzige Diskussionen, dann Burgfriede vereinbart, der abends beim Essen neu verhandelt und dauerhaft gefestigt wurde. Bei mir ist aber alles gut bisher, halte mich da raus und will einfach nur meine reise genießen! Der Grenzgang war diesmal ziemlich chaotisch, erst auschecken in Tansania und dann Visum für Malawi besorgen. Die Beamten dort nutzten die Chance einer LKW-Ladung fremder Reisepässe zum ausbilden des Nachwuchses, was entsprechend zeit gekostet hat. Unser Fahrer James erzählte später, dass er in der Spalte "Ladung des Trucks" etwas eintragen musste und einfach "white People" geschrieben hat. Passt ganz gut zu unserem Reisedasein, da wir natürlich überall auffallen. Nahezu jedes Kind an dem wir vorbeifahren brüllt und winkt uns zu und die meisten von uns fühlen sich mittlerweile wie die Queen bei einer ihrer Paraden. Aber uns macht es noch immer Spaß und die Kids hier platzen fast vor Freude, wenn man ihnen zurückwinkt. Kurz nach der Grenze hätten wir fast eins unserer Gruppenmitglieder an die örtliche Polizei verloren. Anja, mit 19 Jahren das Küken der Gruppe, hat eine Frau mit Kind fotografiert, dies jedoch leider direkt an einer Polizeikontrollstation. Die Polizisten haben die Kamera gesehen und Anja aus dem Bus geholt. Jess musste dann mit ihr ins Büro, um die Sache irgendwie zu klären. Da das hier unten eine Straftat ist, haben sie ihr mit einer Nacht im örtlichen Gefängnis und Vorladung zum Richter am nächsten morgen gedroht. Irgendwie hat Jess es geschafft, sie da wieder rauszuholen. Sie musste lediglich das Foto löschen, brauchte dafür noch nicht einmal eine monetäre Hilfe (normalerweise wird hier ordentlich Schmiergeld bezahlt). Der Platz war ziemlich cool, direkt am Malawi-See mit einen tollen Ausblick auf Berge und See.
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