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Am letzten Abend in Warrnambool bricht kurzzeitig Hektik aus: via mail erreicht uns die Nachricht, dass die geplante dolphin swim tour für den übernächsten Tag abgesagt und um einen Tag vorverlegt wurde. Das heißt wir müssen entgegen unserem bewährten Rhythmus (das Zimmer unter keinen Umständen vor dem Mittag verlassen) schon früh aus den Federn, um spätestens die 12:00 Uhr-Fähre von Queenscliff (ca. 3 h von Warrnambool) nach Sorrento zu bekommen. Alles geht gut, auf die Minute pünktlich kommen wir kurz vorm Ablegen bei der "Moonraker" an, die uns zu Delphinen und Seehunden führen soll. Ausnahmsweise läßt sich die Sonne etwas blicken, so dass es an Deck ganz gut auszuhalten ist. Gleich zu Beginn werden wir alle mit Wetsuit, Taucherbrille, Schnorchel und Flossen ausgestattet. Überraschend schnell sichtet die Crew auch gleich die ersten 3 Bottlenose dolphins. Simone und Stella sind beim ersten Versuch dabei und stürzen sich ins 14 Grad kalte Wasser, leider vergebens, die Delphine hatten abgedreht. Nach mehreren Anläufen hat Simone das Glück, 2 der Tiere tatsächlich kurz unter Wasser zu beobachten. Vom Boot aus mit Tristy auf dem Arm ist es allerdings deutlich wärmer und entspannter, die Delphine zu verfolgen. Als nächstes steht die Seehundhütte auf dem Programm: mitten im freien Wasser wurde eine überdachte Plattform errichtet, auf der sich etwa 30 der Tiere tummeln und träge in der Sonne aalen. Hier ist es etwas entspannter. Man kann in Ruhe ins Wasser gehen und bis auf wenige Meter an die Tiere ran schwimmen, die sich immer wieder ins Wasser fallen lassen und einen neugierig umkreisen. Stella (die sich faul in einem Rettungsring ziehen lassen hat) war etwas besorgt, dass plötzlich ein Seehund unter sie schwimmt, was sie aber nicht davon abgehalten hat, nach der ersten Runde mit dem Papa bibbernd noch eine weitere Runde mit der Mama zu drehen. Auf dem Rückweg tauchen noch weitere Delphine an unserem Boot auf und diesmal gelingt es auch mir, zweien davon im Wasser zu begegnen. Stella ist zu diesem Zeitpunkt schon halb erfroren bäuchlings auf einer der Bänke an Deck eingeschlafen, aber auch für sie war das ein sehr nachhaltig eindrucksvolles Erlebnis.
Sorrento an sich ist auch ein recht schöner Ort und zeigt sich bei Sonnenschein (endlich!) von seiner besten Seite, so dass wir den nächsten Vormittag mit Cafe to go am Strand und auf der Einkaufsstrasse verbringen (zum ersten Mal in meinem Leben habe ich jetzt FlipFlops... und Stella einen stylischen Strohhut - Roxy Girl).
Und dann gehts auch schon weiter nach Phillip Island. Nach der inwischen gefühlt 100. Stunde im Auto fällt uns nichts Neues bei 'I spy' mehr ein, was Stella aber nicht davon abhält zum 3. mal innerhalb 30 min "i spy with my little eye something beginning with C" zu rufen... Wieder ist es ein "car".. Zum Glück ist der Weg nicht allzu weit und wir kommen am frühen Abend auf der Insel an und wieder haben wir schönes Wetter! so dass wir gleich noch einen kurzen Spaziergang am Strand machen können.
Am nächsten Morgen hüpfen Stella und ich kurz in den Spa (der outdoor pool ist doch zu kalt) nachdem Simone ihre übliche Joggingeinheit absolviert hat. Danach wartet der nächste tierische Höhepunkt: Pelican feeding. Im Hafen von San Remo werden schon seit angeblich über 60 Jahren jeden Mitag um 12 die Fischreste an Pelikane verfüttert. Als wir ankommen warten schon 30 dieser riesigen Vögel auf ihren Snack, den sie dann so dicht vor unseren Augen serviert bekommen, dass sie beim Kampf um Fischkopf und -gräten schonmal gegen unsere Beine stoßen.
Das Highlight auf Phillip Island ist allerdings die allabendliche Penguin parade: nach Sonnenuntergang machen sich ca. 150 kleine Pinguine auf den Weg vom Meer zurück in ihre Bucht und über den Sandstrand zu ihren Schlafhöhlen im buschigen Gestrüpp an Land. Das ganze ist etwas touristisch aufgebauscht (es gibt VIP Tickets mit besserer Sicht und heißem Tee und sogar Ranger geführte Touren - für uns reichts leider nur zum Standardticket...) aber tatsächlich sehr schön anzusehen, wie die kleinen Kerle sich unbeholfen aber doch zielstrebig an Land bewegen und nahezu unfehlbar ihren eigenen Schlafplatz wieder finden. Das ganze beobachtet man von kleinen Tribünen aus, auf denen dicht gedrängt die Zuschauer gebannt darauf warten, den ersten aus dem Meer kommen zu sehen.
Nach den ganzen Tieren ist für morgen ein ruhiges late lunch mit Livemusik auf einem Weingut geplant und vorher endlich mal ein 1/2 Tag am Strand! Stella ist schon ganz heiß darauf, mal in Ruhe zu sandeln und Burgen zu bauen.
Gestern hat sie übrigens verkündet, dass sie ab sofort nur noch Wasser trinkt, da auch der 10. Anlauf, ihr eine Apfelschorle nach ihrem Geschmack zu organisieren, fehlgeschlagen ist. Die ganzen hot choccies und babycinos, die sie täglich aufspürt, hat sie dabei vorsichtshalber unterschlagen...
Btw Simone und ich haben uns völlig in den australischen Kaffee verliebt, der extrem lecker schmeckt.
- comments
Renate Hausmann ganz andächtig habe ich jetzt, am Samstag, nochmal Eure beiden letzten Berichte gelesen - besser gesagt, studiert. Das ist ja eine solche Fülle an tollen Dingen, die Ihr da erlebt und seht und hört - danke für Eure lebhaften Erzählungen! Stella bibbernd und animiert im Wasser, schlagskaputt auf der Bank und eifrig mit ihrem sandcastle - das alles kann ich mir so gut vorstellen. Auch Euren Exkurs zu dem, was bis in jüngere Zeiten das Leben bestimmt hat. Weiter viel Glück und Spaß auf Eurer Tour!!! Eure Renate-Mama-Oma
WW Ich glaube, ein Tagebuch braucht ihr nicht zu führen. Das habt ihr mit euren regelmäßigen, ausführlichen und lebendigen Berichten bis hierher bereits bestens erledigt! Wir alle profitieren davon. Also macht ruhig so weiter! Euer Entdeckersinn treibt euch an. In einem solchem "Ausnahmezustand" schmeckt natürlich auch der Kaffee viel besser als zuhause. Es ist gut, dass ihr zwischendurch mal eine kleine "Auszeit" nehmt und jeder von euch in gemütlicher Weise auf seine Kosten kommt.
Renate Hausmann Diesen Ausflug zu den Delphinen hätte ich so gerne mitgemacht! Stella, Dir steht die sportliche Zweithaut für Wasserratten gut. Sieht aus wie angewachsen. Und auf der Bank, wo Du Dich zurückbibberst nach Deinem Ausflug in die Wasserwelt, könnte man Dich glatt für einen Delphin halten. Daß Pelikane so herbe-charmant sind, hätte ich nicht gedacht, auch nicht, daß sie Euch so nahe ranlassen. Rufus Tristan wird sich Euer Reise-"Tagebuch" sicher mal mit Eifer ansehen. Schön, daß Ihr das alles zusammen erleben könnt!