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Das Abenteuer sollte nicht im Vulkankrater enden. Und so fuhren Mama, Folke und ich weiter richtung Nordwesten nach Andorra. Einer schwindelerregenden Autofahrt durch das stockdunkle Pyrinäenland mit seinen Serpentinen folgte irgendwann und auch etwas plötzlich die Überfahrt in eines der kleinsten Länder der Welt. Allerdings wurde ziemlich schnell unerwartete Eindrücke gemacht. Knapp hinter der Grenze steht ein großes in der Nacht hell erleuchtetes Kaufhaus mit lebensgroßen Buchstaben an der Front, die potenzielle Kundschaft zum Anhalten annimieren will. Und so sollte es auch weiter gehen. Es war nicht das kleine Bergdorf, dass man zu sehen bekam, sondern ein Hauch von Las Vegas erhellte die Straßen. Es waren zwar keine Glücksspielhäuser, aber Geld durfte man in den ganzen Geschäften trotzdem loswerden. Viele bunte Lichter erhellten die Straßen. Bei der Ankuft am Hotel, dass mit pinkfarbenen Neonröhren dekoriert war, vermutete Folke eher ein Stundenhotel als eine Herberge für die ganze Nacht. Nun ja, etwas urig war es durch das alteingesessene Person alle mal.
Die Stadt birgt durch eine fast nicht vorhandene Mehrwertsteuer die Gefahr, dass sie den Besucher zum Konsumopfer macht - hier sollte jeder ein Schnäppchen schlagen können. Zigaretten gibt es, die Zollbedingungen respektierend, abgepackt mit Feuerzeug dran. Wer spontan Ski fahren will bekommt alles direkt in einem der vielen Geschäfte.
Es gibt dennoch auch die erwartetene Berglandschaft. Wenn man über den Dächern hinweg den Horizont sucht, sieht man nur Berge, hohe Wände aus Stein. Für manchen sind sie sogar etwas beengend, aber ich finde das toll. Wenn man sich vorstellt, dass man eine wahrscheinlich wunderbare Sicht hat, wenn man oben ist und vielleicht sogar auf Ski wieder herunterfahren kann. Das macht Lust auf mehr. Ein weiterer Kontrastpunkt sind sie des Weiteren, wenn man die klüftige Küstenlandschaft und den weichen grünen Vulkanpark zum Vergleich heranzieht. Die Stadtgrenzen haben wir dann auch verlassen, um mit ein bisschen Abstand von dem vielen Kommerz die Natur in Augenschein nehmen zu können. Auf 1600m haben wir dann einen der empfohlenen "Miradores", meist am Ende scharfer Kurven gelegene Plätze mit Sitzbank, Tisch, Infotafel und guter Aussicht, Rast gemacht und uns für die Heimfahrt gestärkt. In Andorra kann man also sein Geld anlegen, wenn man zuviel davon hat, ziemlich gut Shoppen gehen und die schönen Seiten der Pyrinäengebirges sehen. Zum Skifahren hat es aufgrund der Jahreszeit noch nicht gereicht, aber es gibt doch einiges zu erleben.
Die Rückfahrt nach Barcelona sollte dann noch eine vierte Etappe der katalonischen Landschaft aufzeigen - Öde. Die Flächen zwischen den Erhebungen sind weitläufiger, die Gegenden einsamer, die Sträucher braun und grau, die Wiesen grün und braun im illustren Farbenspiel. Einfach eine Landschaft um das Auto rollen zu lassen und weiter zu fahren.
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