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Am morgen fuhren wir von der Farm, in der wir übernachtet hatten runter in den Ort Akaroa.
Dort machten wir heute einen Jade Caver Workshop. Wir durften also unter Anleitung des Meisters unseren eigenen Jadeschmuck fertigen. Ein schöneres andenken an Neuseeland gibt es nicht. Brain, der uns das Handwerk näher brachte und uns Tipps gab hatte diesen, wie er sagt schönsten Beruf der Welt, vor 25 Jahren an der Westküste von einem sehr bekannten Jade Caver erlernt. Es gibt nicht mehr viele in Neuseeland, die den Beruf beherrschen. Der meiste in Neuseeland verkaufte Jade Schmuck kommt aus China. Nur die Jade ist noch aus Neuseeland.
Es war richtig spannend. Zu beginn suchten wir uns aus, was wir fertigen wollten. Wir entschieden uns für ein Jing&Jang Symbol. Also gleich was für fortgeschrittene, wenn schon, denn schon. Im Anschluss suchten wir aus dem Rohmaterial die passende Farbe. Jade gibt's in allen erdenklichen Grüntönen. Wir entschieden uns für einen dunkelgrünen und einen hellgrünen Stein. Nun zeichneten wir mit einem Spezialstift das Muster auf. Jade ist ein sehr hartes Material, in der Härteskala hat es 8 von 10 (10 ist Diamant). Im Anschluss sägte Brain die Grobe Struktur aus dem Block. Mit einer Diamantsäge, hier lässt er keinen Touristen ran. Einmal abgerutscht und der Finger ist weg. Ab nun durften wir selbst Hand anlegen. Zu erst mit einer groben Diamantscheibe. Hier arbeiteten wir die Außenkonturen heraus. Dann ging es dran mit einem Art Zahnarztbohrer, der Druckluft angetrieben wird, die feinen Konturen auszufräßen. Hierfür gibt es immer wieder neue Einsätze. Es war wirklich spannend, wie so nach und nach aus einem klotz Jadestein ein Kunstwerk wurde. Wir arbeiteten parallel. Eva nahm den hellen Jadestein, ich den dunklen.
Wir passten diese so ein, daß sich das bekannte Jing&Jang Symbol ergab. Der Stein wurde von beiden Seiten bearbeitet. Dann wurde eine Schnecke gefräßt, die mit einem spezial Fräsereinsatz geöffnet wurde. Im Anschluss ging es ans polieren. Mit Diamantscheiben immer kleinerer Körnung werden die kleinen Unebenheiten und Riefen der Fräße entfernt. Der Jadestein bekommt seinen einmaligen glanz. Man sieht nun die Konturen und Maserungen. Nach 4h war unser Kunstewerk fertig.
Wir waren beide begeistert, wie toll unser eigensgefertigtes Jadeschmuckstück aussah. Wie die Kunstwerke im Laden. Da lag ein Jing&Jang für 200€. Da der Arbeitsaufwand aber auch gigantisch ist, ist der Preis auch gerechtfertigt, den Brain verlangt. Auch wenn die meisten touristen zur billigeren China-Jade greifen.
Im Anschluss fuhren wir zum Hafen. Ich wollte unbedingt noch mit Delfinen schwimmen, nach Kaikora wollten wir nicht fahren, lieber noch den letzten Tag hier relaxen, also hier. Eva ging zum Viewing mit aufs wacklige Boot. Hier nahe Akaro lebenden im Sommer die kleinsten und seltensten Tümmler der Welt (max 1,5m lang), die Hektordelfine. Wir wollten diese unbedingt noch sehen, ehe wir Neuseeland verlassen. Die See war noch rauh, jedoch war es das erste mal seit einer Woche für die Boote möglich die schützende Bucht zu verlassen und die Delfine zu besuchen. Als wir rausfuhren auf das offene Meer, dauerte es nicht lange und die ersten Tümmler tauchten auf und folgten dem Boot. Schöne Tiere, unten weiss, oben grau, verglichen mit den Definen im Malboro aber wirkliche Miniausgaben. Also mit den dicken Neoprentauchanzügen ins Wasser, das hatte vielleicht 15'c warm war. Wir durften 45min im Wasser planschen. Länger ist es trotz Neo nicht auszuhalten. Schwimmen geht in den 5mm dicken Neos nur schwer, also mehr planschen. Einige male schwommen die Delfine ganz nah an uns vorbei und beäugten uns neugierig. Wir waren vielleicht einen Meter von diesen wunderschönen Tieren entfernt. Zum spielen waren sie heute aber nicht in der Stimmung. Das lässt sich aber auch nicht erzwingen und muss von den Tieren selbst ausgehen. Dennoch ein tolles Erlebnis den Delfinen so nahe zu sein.
Zu unserer Überraschung bekamen ich 50$ wieder zurück. Echt fair, die Veranstalter meinten, da ich die Delfine nicht berühten konnten brauchen wir auch nur für das Viewing zahlen.
In den 80er wurden fast ein viertel des Delfinbestandes der Hektordelfine durch Kilometerlange Schleppnetze der rücksichtslosen Fischerei als sogenannter Beifang getötet. Seit 20 Jahren ist hier in Neuseeland diese Art der Fischerei streng verboten. Da die Tiere aber gegen Winter Neuseelands Gewässer verlassen, sind sie auch weiterhin auf offener See vor allem den japanischen Industriefischern ausgeliefert. So geht der Bestand weiter zurück. Die Japaner fangen und töten alles was in ihren Netzen landet um die letzten Thunfische zu fangen. Für uns ein Grund genau zu schauen, was auf der Verpackung der Tiefkühlfische im deutschen Supermarkt steht. Thunfische und andere gefährdete Fische sollte man ohne dies nicht mehr kaufen. Sushi schmeckt auch mit Lachs gut.
Inzwischen schien endlich wieder die Sonne. Der Südwestwind hat auf Nord gedreht und plötzlich war wieder T-Shirt Wetter ca 20'C. Jedoch merkt man seit ein paar Tagen wirklich, Neuseelands Sommer geht so langsam zu Ende. Es ist nun in etwa wie unser September. Warmes Wetter ist noch möglich, die Nächte sind aber schon richtig frisch. Hier beginnt nun so langsam der Herbst. Und bei uns hoffentlich der Frühling
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Ruth Von wegen Frühling...gestern hat es in Regensburg 10 cm geschneit! Ist zwar heute nicht mehr viel davon da, aber die nächsten Tage wirds wohl schon noch etwas frisch sein :-)