Weiter geht unsere Reise nach Sueden auf der Carretera Austral. Wir wollen es ja noch bis nach El Chalten schaffen, das ist noch ein Stueck, also fahren wir auch heute einen grossen Brocken, damit wir dann morgen einen weiteren grossen Brocken fahren koennen.

Wieder hottern wir auf der Schotterpiste, welche ab und zu gar nicht so schlecht ist, ab und zu aber gerade mal erlaubt mit 30-40kmh zu fahren. Die Frau vom Hostel hat uns noch ein bisschen Angst eingejagt, dass wir zu wenig Sprit haben koennten. Sie meinte nur, dass es letzthin einen Streik gab und dann nirgends mehr Sprit erhaeltlich sei. Wir tanken also an jeder Tankstelle, die wir finden. Gibt ja sowieso nur alle 300km eine... So tanken wir dann auch in Puerto Tranquillo, am Lago General Carrera. Tankstelle kann man das eigentlich gar nicht nennen, da steht einfach ein Zapfhahn im Nichts. Aber immerhin, der Tank wird wieder voll und unser Magen im Restaurant daneben auch.

Eigentlich wollten wir ja den Uebergang nach Argentinien in Cochrane machen, aber die Dame vom Restaurant meint, die Grenze da sei nicht bewacht. Wir brauchen aber doch einen Stempel fuers Auto und den Pass. Also entscheiden wir uns fuer den Weg am Lago General Carrera entlang bis nach Chile Chico.

Auf der Karte scheint das nicht mehr soo ein langes Stueck, das sollten wir noch gut schaffen. Aber eben, auf der Karte. Der Weg ist wunderschoen, wir fahren auf engen Strassen hoch ueber dem See und hoffen, dass uns keiner entgegen kommt. Denn ich weiss nicht, ob da zwei Autos nebeneinander gepasst haetten. Und Schranken seitlich gibt es nicht. Ich kann zwar schwimmen, aber das Auto eher nicht.

Kurz vor Sonnenuntergang schaffen wir es dann nach Chile Chico. Der Weg war viel laenger als gedacht. Hinter jedem neuen Huegel hofften wir, die Stadt (mit 4000 Einwohnern eher noch ein Dorf, aber hier schon eine Stadt) zu erblicken. Das ging wohl 1.5h so. Aber dann war sie da. Und auch hier geht die Suche nach einer Uebernachtungsmoeglichkeit wieder los. Der Lonely Planet empfiehlt, auf einer Farm zu uebernachten. Also fahren wir mal da hin. Aber schon wieder so ein grusliges Erlebnis. Beim Eingang haengen tausende ausgestopfte Tiere, die Lady ist nicht da und irgendwelche komischen Typen suchen sie. Zum Glueck bleibt sie unauffindlich und wir koennen uns aus dem Staub machen und ein Hotel im Zentrum beziehen. Hier ist es zum ersten Mal wieder wohlig warm. Toll, wir koennen unseren Schlafsack im Rucksack lassen und richtig schoen schlafen, damit wir fuer den morgigen, langen Tag ausgeruht sind.