Profile
Blog
Photos
Videos
Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder, inzwischen in Nha Trang, einer kleineren Stadt am Meer. Was ist inzwischen passiert?
Gestern früh begann der Tag mit dem Frühstück im Hotel in Ho Chi Minh City. Es gab ein paar normale Sachen (Toast, diversen undefinierbaren, aber eindeutig fleischhaltigen Belag, Marmelade, Eier) und auch einiges Ungewohntes (z.B. Reis, Frühlingsrollen). Misstrauisch wie ich gegenüber Fleisch bin, gab es für mich Reis mit Spiegelei, Tee und Saft - kann man mit leben. Dann wurden wir von einem kleinen Bus abgeholt und zu den Tunneln gefahren. Obwohl wir nur 70km fahren mussten, dauerte es knapp 2 Stunden, was hier auch ganz normal ist - in dem Verkehr kommt man einfach nicht voran. (Es sind vor allem Motorroller ohne Ende unterwegs, deren Fahrer sich - zumindest für deutsche Augen - ziemlich lebensmüde verhalten, aber tatsächlich funktionieren manche Sachen besser als man zuerst denkt, z.B. über die Straße gehen: Man geht einfach los und bleibt auf keinen Fall stehen, auch wenn die Motorroller direkt auf einen zufahren - sie weichen im letzten Moment schon aus, nur wenn man stehen bleibt kommt alles durcheinander. Gewöhnungsbedürftig, aber so ist man nach jedem Überqueren der Straße dankbar noch am Leben zu sein :D )
Die Fahrt war aber auch ganz lustig, unser Guide erzählte einiges über Vietnam und den Krieg und wir lernten uns besser kennen, indem wir viel Unsinn redeten. Bei den Tunneln angekommen, bekamen wir eine Führung auf dem Gelände. Für alle, die es nicht wissen, es handelt sich um ein Tunnelsystem, das die Vietnamesen im Krieg angelegt haben um sich vor den Bombenangriffen etc. zu schützen. Wir sahen z.B. einen alten amerikanischen Panzer, Waffen (man konnte selber schießen wenn man wollte, hab ich aber mal nicht gemacht), Küche usw. und hörten etwas dazu, wie es sich in den Tunneln so lebte. Um es richtig nachfühlen zu können, krochen wir 30m durch so einen Tunnel, der angeblich in der Größe verdoppelt wurde für die Touristen - man konnte jetzt gerade mal knien, es war eng, dunkel und schmutzig... also der Eindruck ist rübergekommen. Sehr interessant war auch das Verhalten der Guides, die beide Überlebende des Krieges waren und auf der Seite der Kommunisten gekämpft hatten. Einer redete sehr eindringlich (als würde er Propaganda machen) und betonte die Todeszahlen und so sehr oft, er schien noch sehr betroffen zu sein. Der andere erzählte uns beim Rundgang, dass einige Sachen in der Anlage einfach falsch nachgebaut wurden, um die Amerikaner noch schlechter dastehen zu lassen und dass den Touristen halt irgendwie auch nur die eine Seite ganz extrem gezeigt wird, er war da ziemlich reflektiert.
Am frühen Nachmittag waren wir zurück in der Stadt und hatten noch ein paar Stunden Zeit. Ich lief mit 2 aus meiner Gruppe ein bisschen rum, wir aßen und tranken für sehr wenig Geld und hatten einen netten Nachmittag. Die Stadt ist schon interessant, allerdings eben auch laut und dreckig, die Luft ist schlecht und es ist schwül. Also länger hätte ich auch nicht ungedingt bleiben müssen.
Um 19 Uhr wurden wir zum Bahnhof gefahren und um 20:30 Uhr startete der Nachtzug. Er war erstaunlich gut ausgestattet und bequem, siehe Fotos. Ich schlief trotzdem nicht sehr viel, sondern saß noch lange mit 5 anderen aus meiner Gruppe zusammen (sie tranken über 40 Dosen Bier, ich nicht, aber lustig war es trotzdem).
Morgens um 5:30 Uhr kamen wir in Nha Trang an und wurden zum Hotel gebracht. Wir konnten noch nicht in die Zimmer und gingen erstmal frühstücken (gute Portion Rührei mit Baguette und Butter und Tee für 3 Euro, nur um mal so einen Eindruck zu bekommen) und dann an den Strand. Schon morgens um 8 war es einfach superheiß und das Meer hat sowieso Badewannentemperaturen.
Am späten Vormittag startete unsere All Day Beach Party, für die wir zu einem anderen Strand gefahren wurden. Es war von all inklusive Essen und Getränke und einem privanten Strand ohne andere Leute die Rede gewesen, also hatte ich mir etwas ziemlich luxuriöses vorgestellt mit Pina Colade aus Kokusnüssen und so - ganz so war es nicht, der Strand war ziemlich schmutzig und es gab im Laufe des Nachmittags zweimal Barbecue, aber es hat sich trotzdem gelohnt, denn das Essen war lecker und die Umgebung (abgesehen vom Müll) schön (leider genau wie alle anderen Orte auf der Welt, die ich bisher gesehen habe, einfach niemals so schön wie Neuseeland - es tut mir immer richtig Leid für die Orte, sie haben einfach keine Chance bei mir) (und ganz nebenbei hat glaube ich auch keine Reisegruppe eine Chance bei mir - auch wenn die hier echt super sind - keine Reise geht über eine mit euch, meine Lieben!).
Von der Beach Party zurück, schlief ich erstmal eine Stunde im Hotel und dann gingen wir zusammen essen. Für mich gab es wieder mal Fried Rice, was immer Nummer Sicher ist (der Rest war in der Regel mit Meeresfrüchten), aber langsam habe ich auch nicht mehr soo viel Lust darauf. Vielleicht morgen mal Fried Noodels ;-)
Jetzt bin ich im Hotelzimmer und werde ein bisschen den letzte Nacht verpassten Schlaf nachholen. Morgen gehen wir an den Strand, in Schlammbädern baden und fahren schon wieder weiter mit dem Nachtzug. Bis dann!
- comments
Pajc Hast Du das durch Ausprobieren 'rausgekriegt (das Straßeüberqueren) :) ? Erfordert jedenfalls einiges an Courage!
Marieli Nee,das hat unser Reisebegleiter uns gesagt und ich konnte es mir erst auch nicht wirklich vorstellen - aber wenn es ein paarmal in der Gruppe funktioniert hat, traut man sich auch eher alleine ;-)
Stephi Wow, das klingt ziemlich interessant aber auch beängstigend mit dem Tunnel-Erleben-Rundgang! Wenn das mal kein toller Ort für eine Angst Exposition wäre, haha;) Ich hätte dort drinnen bestimmt Panik bekommen:p Ich finde es immer wieder krass, auf Fotos zu sehen, wie viele der Einheimischen diesen Mundschutz wegen der Luftverschmutzung tragen! Das tut ihr aber nicht, oder? Und hat man am Ende des Tages das Gefühl, nicht genug Sauerstoff bekommen zu haben? So wie wenn man nach langer Zeit aus einem Raucherzimmer kommt? Und wie sieht es so mit Kriminalität aus?? Also müsst ihr Angst haben, z.B. im Nachtzug? Ach ja, mal wieder die Erkenntnis: Ich muss auch mal nach Neuseeland! ;) Liebe Grüße!
Marieli Nach Neuseeland: Definitiv! Das kann ich jedem an der Stelle mal wieder empfehlen :) Ja, für Angstexposition wäre das tatsächlich gut geeignet gewesen ;-) So schlimm war der Teil, in dem wir waren, jetzt nicht, man konnte ja auch nach 20m wieder raus. Danach wurden wir gefragt ob wir noch 100m weiter wollen, es würde auch noch enger werden ;) Da haben wir dann mal nein gesagt. In den großen Städten ist die Luft schon schlecht auf der Straße. Das liegt aber glaube ich auch an der Hitze und Luftfeuchtigkeit, dadurch ist es schon sehr anstrengend sich zu viel oder zu schnell zu bewegen. In den Hotelzimmern gibt es immer Klimaanlagen und im Nachtzug auch, von daher kriegt man schon insgesamt genug Luft. Alle Restaurants etc sind auch klimatisiert. Ein Raucherzimmer ist schon eindeutig schlimmer, zumindest für mich als Nichtraucherin ;) Es tragen schon viele einen Mundschutz, wir aber nicht. Eine Frau, die unsere Beachparty begleitet hat, hat uns auch erzählt, dass viele einheimische Frauen den auch gar nicht wegen der Luft tragen, sondern weil sie nicht braun werden möchten. Es gilt hier als schick, so helle Haut wie möglich zu haben und deswegen bedecken sie sich so gut wie möglich vor der Sonne. Die besagte Begleiterin hatte Flip Flops mit einer Strumpfhose drunter an und das bei 36 Grad im Schatten. Viele haben komplett lange Hosen und Oberteile an, wir fragen uns immer wie sie das ertragen und wieso man sich das antut...aber für Schönheitsideale tut man halt viel... Wegen Kriminalität muss man schon aufpassen. Also ich halte meinen Brustbeutel immer gut fest ;) Und man sollte halt nie Wertsachen aus den Augen verlieren, auch im Zug nicht. Es springen jetzt aber auch nicht hinter jeder Ecke Gangster hervor, so schlimm ist es nicht ;) viel mehr ist es so, dass die Leute einen geradezu anflehen, dass man etwas kaufen soll, was schon relativ nervig ist, aber auch deutlich zeigt, wie reich man als Europäer in ihren Augen ist (und das ist ein ganz komisches Gefühl).